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Ich begehre dich noch immer

Ich begehre dich noch immer

Titel: Ich begehre dich noch immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan Elliott Pickert
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Sentimentalität vorspielen wollte. Sie hatte ihn zu entsetzt angesehen und war zusammengezuckt, als er so heftig reagierte. Also hatte sie nur gefragt, weil er zum Abendessen kommen würde und sie ehrlich wissen wollte, ob sich sein Geschmack geändert hatte.
    Emily erinnerte sich nach all diesen Jahren tatsächlich noch daran, dass er seinen Tee lieber mit Honig als mit Zucker süßte. Und aus Gründen, über die er lieber nicht nachdenken wollte, tat ihm diese Tatsache unendlich wohl.
    Ach, ich darf nicht die Nerven verlieren, sagte er sich und stöhnte leise auf.
    Dass er innerlich zum Zerreißen angespannt war, war ihm nur allzu schmerzlich bewusst.
    Es fiel ihm sehr schwer, all das zu verarbeiten, was er in den vierundzwanzig Stunden, seit er in Ventura war, erfahren hatte.
    Er hatte einen Sohn.
    Trevor MacAllister, der eigentlich vom Augenblick seiner Geburt an Trevor Maxwell hätte heißen sollen. Es war höchste Zeit, dass Trevor die Wahrheit erfuhr.
    Natürlich hatte Emily Recht, wenn sie darauf bestand, dass sie bei ihrem Sohn behutsam vorgehen musste. Kein Mensch wurde mit einer so gravierenden Nachricht leicht fertig, vor allem ein Junge in Trevors Alter nicht. Aber es war nicht nur der Gedanke an Trevor und die Lügen, die Emily ihrer Familie erzählt hatte, was Mark vom Schlaf abhielt, den er so verzweifelt brauchte.
    Nein, es war mehr als das. Es war Emily selbst.
    Mark seufzte.
    Emily war immer noch auf eine ganz bestimmte Art schön, die nur ihr zu Eigen war.
    Während seiner vielen Reisen hatte er nie wieder so bezaubernde braune Augen wie Emilys gesehen. Oder so vollkommen geformte Lippen, so zarte Hände, die sich mit unvorstellbarer Grazie bewegten wie ein Schmetterling. Nie wieder hatte er so …
    „Du hast drei Sekunden Zeit, um mit diesem sentimentalen Blödsinn aufzuhören, Maxwell!” befahl er sich laut mit vor Wut und Enttäuschung rauer Stimme. „Dieses Gejammer ist ja nicht zum Aushalten.”
    Er drehte sich auf den Bauch, klopfte sein Kopfkissen zurecht, und nach einer Weile fiel er endlich vor lauter Erschöpfung in einen unruhigen Schlaf.

    „Warum stellst du denn eine Blumenvase auf den Tisch, Mom?” fragte Trevor. „Das passt irgendwie nicht, wenn ein Mann zu Besuch kommt. Das ist irgendwie weibisch, verstehst du, was ich meine?”
    „Besuch ist Besuch”, sagte Emily und warf einen Blick auf das Essen im Backofen. „Ich decke einfach nur den Tisch besonders hübsch, weil wir einen Gast zum Essen haben.” Sie richtete sich auf und sah Trevor an. „Und du, mein Herr, musst noch unter die Dusche gehen und dich umziehen, bevor Mark kommt. Beeil dich. Und wasch dir auch die Haare. Wenn du das Chlor aus der Schwimmhalle nicht herauswäschst, wird dein Haar noch grün werden.”

    „Echt? Stark!”
    „Trevor!”
    „Ich geh ja schon, Mom” Er machte sich widerwillig auf den Weg. „Was für ein Trara um einen alten Typen, mit dem du früher mal zur Schule gegangen bist. Man sollte meinen, er wäre was ganz Besonderes.”
    Als Trevor gegangen war, lehnte Emily sich an den Küchentresen und seufzte. Ob Mark Maxwell etwas Besonderes war? Aber nein, Trevor, dachte sie kläglich, der Mann ist bloß dein Vater, den du für tot hältst. Und er ist der Mann, der vorhat, dir in allernächster Zukunft seine wahre Identität zu verraten.
    „Ach, was für ein Durcheinander”, flüsterte sie und presste die Hände an die Schläfen, die plötzlich angefangen hatten, schmerzhaft zu pochen.
    Sie betrachtete das dezente Blumenmuster ihres Kleides und strich mit den Händen über ihre viel zu fülligen Hüften. Sie hatte mit dem Gedanken gespielt, ein langärmliges Kleid anzuziehen, aber das wäre an diesem heißen Abend im Juli zu unangenehm gewesen, also hatte sie sich zum Schluss doch für ein kurzärmliges Kleid mit viereckigem Halsausschnitt entschieden, in dem jeder ihre rundlichen Arme sehen konnte.
    Na und? dachte sie trotzig und stieß sich vom Küchentresen ab. Je mehr Pfunde ich habe, umso mehr gibt es von mir, was man umarmen kann. Nicht dass sich eine lange Schlange von Bewunderern vor dem Haus gebildet hat, die alle scharf darauf sind, mich in die Arme zu nehmen, aber… Oh, verdammt, wem wollte sie etwas vormachen?
    Sie sah auf die Wanduhr in der Küche, und im selben Moment klingelte es an der Tür. Es war Punkt sechs.
    Typisch Mark. Die Pünktlichkeit schien ihm im Blut zu liegen. Emily hatte bald gelernt, immer schon fertig zu sein, wenn er zu ihr nach Hause kam, um sie

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