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Ich bin alt und das ist gut so

Ich bin alt und das ist gut so

Titel: Ich bin alt und das ist gut so Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ruetting
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Talkshow zum Thema outeten. Die eine hatte ihren Mann abgöttisch geliebt. Sie war besessen von der Angst, ihm könne etwas zustoßen, ihr Leben war die Hölle. Sie konnte erst aufatmen, als er – endlich – gestorben war!
    Die andere litt an panischer Angst vor Einbrechern. Immer vor dem Schlafengehen schaute sie unter ihr Bett. Eines Abends – sie war bereits um die 80 – lag tatsächlich einer darunter. Sie habe ausgerufen: » Da sind Sie ja endlich! «, behauptete sie – und ihn zu einem Kognak (oder war es ein Whisky) eingeladen!
DGHS → Humanes Sterben
Sinn und Unsinn sogenannter Diäten
    Das Wort Diät, vom griechischen »diaita« abgeleitet, bedeutete ursprünglich »Lebensweise«, ging also weit über das hinaus, was wir heute darunter verstehen, nämlich eine zeitlich begrenzte Ernährungsform, die beendet wird, wenn das therapeutische Ziel erreicht ist. Eine Diät ist dann angebracht, wenn ein bestimmtes überfordertes Organ (auch vorbeugend) entlastet und regeneriert werden soll; sie kann deshalb nie eine Dauerlösung sein – im Gegensatz zu einer gesunden Ernährungsform, deren Aufgabe es ja sein muss, alle Organe des gesamten Körpers gleichermaßen zu fordern und zu stärken. Eine solche Ernährungsform verlangt allerdings eine dauerhafte Umstellung der Lebensweise.
    Der englische Dichter Huxley hat vor Jahrzehnten bereits geschrieben: »Die Medizin hat so große Fortschritte gemacht, dass praktisch kein Mensch mehr gesund ist.« Und tatsächlich nehmen die Zivilisationskrankheiten in erschreckendem Maße zu. Immer mehr Menschen suchen ratlos nach Ernährungsformen, die ihnen helfen sollen, ihr Rheuma, ihre Gicht, ihren Zucker wieder loszuwerden, keinen Krebs zu bekommen. Fast täglich liest man von neuen »todsicheren« Diäten. Sie locken vor allem diejenigen an, die schlank werden oder bleiben wollen – möglichst ohne sich anzustrengen. Und da diese Kuren wegen ihrer Einseitigkeit nur vorübergehende Erfolge bringen – wenn überhaupt – und oft mit großen Nachteilen verbunden sind, werden pausenlos neue Diäten auf den Markt geworfen. Am beliebtesten sind die, bei denen man nicht das Geringste in seinem Leben ändern muss. Ebenso wie die Ärzte am beliebtesten sind, die einem erlauben, weiterzumachen wie bisher – die selbst zu dick sind, selbst rauchen.
    Da hat einer seit Jahren ein offenes Bein. Auf den geräucherten Speck mag er nicht verzichten, und gar fasten will er erst recht nicht. Endlich hat er den idealen Arzt gefunden. »Ich kann weiterleben wie bisher! Essen, was ich will, auch Schweinebraten! Alkohol trinken wie bisher, rauchen, alles! Ein toller Arzt! Ich brauche bloß diese Pillen hier zu schlucken!« Und freudestrahlend führt er eine ganze Batterie von Medikamenten vor, die der »tolle Arzt« ihm verschrieben hat (dessen Frau übrigens die örtliche Apotheke betreibt).
    In den Fünfzigerjahren war die »Punkte-Diät« ein Renner. Von Gänseleberpastete bis Whisky in rauen Mengen, alles durfte konsumiert werden nach einem obskuren Punktesystem, dessen Erfinderin übrigens dick war wie eine Tonne. Auf diesen Widerspruch angesprochen, soll die geantwortet haben, sie könne doch nicht Maximen aufstellen und auch noch danach leben …
    Die Punkte-Diät hat angeblich Leute ins Grab gebracht. Gottlob bin ich auf sie nicht hereingefallen; dafür aber auf einige andere, wie leider auch auf die »Harte-Eier-Diät«. Die hat bewirkt, dass ihre Anhänger teilweise mit Blaulicht ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten und dort Wochen mit lebensbedrohlicher Gelbsucht zubrachten. Dass man bei dieser Horror-Diät auch noch stank wie ein faules Ei, war dagegen eine geradezu harmlose Nebenerscheinung.
    Natürlich habe ich auch die FDH-Diät (= »Friss die Hälfte«) ausprobiert und die »Hollywood-Diät«. Christine Kaufmann und ich drehten gemeinsam mit Kirk Douglas den Film »Stadt ohne Mitleid«. Noch schlanker und schöner wollten wir werden – die Hollywood-Diät schien uns dazu bestens geeignet.
    Und so sieht sie aus: Morgens gibt’s ein Steak, in der Pfanne ohne Fett und ohne Salz gegrillt, dazu 1 Apfel und 1 Tasse schwarzen Kaffee. Mittags: Steak ohne Fett und Salz, 1 Apfel, 1 Tasse schwarzen Kaffee. Abends: Steak ohne Fett und Salz, 1 Apfel, 1 Tasse schwarzen Kaffee.
    Am 2. Tag dasselbe, am 3. Tag die Variante Huhn statt Steak, ebenfalls ohne Fett und Salz zubereitet, dazu der obligate Apfel und die Tasse schwarzen Kaffees.
    Am 4. Tag waren wir weder schlanker noch

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