Ich bin alt und das ist gut so
Krankheit befreit. Lasst das Wasser aus eurem Körper fließen, damit es aus dem Inneren alle unreinen und stinkenden Stoffe des Satans wegspült. Und ihr werdet mit euren Augen sehen und mit eurer Nase all die Abscheulichkeiten und Unreinheiten riechen, die den Tempel eures Körpers beschmutzten, und sogar all die Sünden, die in eurem Körper wohnen und euch mit allen möglichen Leiden foltern. Wahrlich, ich sage euch, die Taufe mit Wasser befreit euch von alldem. Erneuert eure Taufe mit Wasser an jedem Fasttag, bis zu dem Tag, an dem ihr seht, dass das Wasser, das aus euch hinausfließt, so rein ist wie das Sprudelwasser des Flusses.«
Mit diesen poetischen Worten wird im »Friedensevangelium der Essener« etwas so Prosaisches wie der Einlauf beschrieben.
Ach ja, sag mir, wo die Flüsse sind …, das waren noch Zeiten, in denen man Flusswasser für einen Einlauf benutzen konnte! Aber Sch(m)erz beiseite: Einen Kürbis mit einer Ranke von der Länge eines Mannes wird man nur schwer auftreiben können. Ein entsprechendes Gerät aus der Apotheke tut’s aber auch. Nicht nur in Fastenzeiten ist der Einlauf unentbehrlich, sondern auch wenn eine »Erkältung« droht.
Schier unglaublich, wie viel Kotreste sich sogar nach einer Woche Fasten durch den Einlauf noch lösen. Fastenärzte bestätigen, dass solch »Satanszeug« noch nach 28-tägigem Fasten abgehen kann. Ist der Darm aber weniger verschmutzt, ist die Säuberung im Allgemeinen nach sieben Tagen abgeschlossen und das wieder herausfließende Wasser so gut wie klar.
Entweder nehmen Sie abgekochtes und danach auf Handwärme abgekühltes Leitungswasser – manche fügen einen Teelöffel Salz und einen Teelöffel Speisesoda hinzu – oder, noch besser, aufgebrühten, abgeseihten und auf Handwärme abgekühlten Kamillentee.
Auf die rechte Seite legen (am besten im Badezimmer auf den Fußboden) und das eventuell mit etwas Vaseline eingefettete Einlaufrohr in das »Hinterteil« einführen. Im Allgemeinen nimmt der Darm etwa einen Liter auf, sollte es zu viel sein, den Hahn rechtzeitig schließen.
Nun kann man entweder zwei bis drei Minuten liegen bleiben, so lange wie möglich, oder sich auf allen vieren auf den Boden hocken oder sogar auf die linke Seite legen. Probieren Sie aus, wie es am besten geht.
(Wenn jetzt das Telefon klingelt, nicht hingehen!)
Sie können den Einlauf nach Belieben bis zu dreimal hintereinander wiederholen. Bei akuten Krankheiten verordnen manche Ärzte bis zu vier Einläufen täglich, und das über vier bis sechs Tage hinweg. Ganz wichtig ist es, mit den Einläufen schon zu beginnen, wenn die ersten Krankheitserscheinungen auftreten. So werden am besten Gifte und Krankheitserreger aus dem Darm herausgespült. Ein ungeahntes Wohlbefinden ist die Folge.
Nach der Entleerung sollte man 20 Minuten ruhen und danach eine Tasse warmen Kräutertee trinken.
Entschleunigen heißt die neue Zauberformel
Alles muss immer schneller gehen, noch billiger werden, noch mehr Spaß machen. Vielen geht dieser Trend schon lange auf die Nerven.
Small is beautiful, heißt es jetzt, Slow Food statt Fast Food. Langsam essen und genießen. Geiz ist geil? Schnee von gestern! Klasse statt Masse klingt doch viel besser!
Die Hollywood-Promis, hört man, allen voran Madonna, leben neuerdings nach der Devise LOHAS – Lifestyle of Health and Sustainability, was so viel heißt wie »Lebensstil Gesundheit und Nachhaltigkeit«.
Diesem neuen Konsumententyp, der auch »Kulturell-Kreativ« oder »Kultur-Kreativ« genannt wird, sollen bereits 30 Prozent der Verbraucher in den USA entsprechen. Madonna pflegt ihre Schönheit angeblich sogar mit einer bekannten deutschen Naturkosmetik. Was sie aber nicht daran hindert, in einer Frauenzeitschrift für Botox Reklame zu machen. Und das ist ja nun bekanntlich ein Nervengift. Madonna wird zudem von Tierschützern als Trägerin von Tierpelzen geächtet. Alles nicht ganz logisch. Was ist wohl an Botox nachhaltig?
Ach ja, es war einmal – da ließen sich berühmte Models nackt fotografieren: »Lieber nackt als Pelz.« Lang, lang ist’s her …
Also jetzt ist LOHAS »in«. Hoffentlich auch Schluss mit der ewigen Beschleunigungsssucht. Denn: Ent-schleunigen lautet die Zauberformel.
Was das Essen betrifft: Wenige, dafür aber köstliche zarte Speisen in Ruhe und bewusst genießen – das wär’s doch!
Und zum Tempo: Wir Grünen wünschen uns sowieso schon aus Klimaschutzgründen Tempo 120 auf Autobahnen. Wer ständig in einem
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