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Ich bin dann mal schlank - Die Erfolgs-Methode (German Edition)

Ich bin dann mal schlank - Die Erfolgs-Methode (German Edition)

Titel: Ich bin dann mal schlank - Die Erfolgs-Methode (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patric Heizmann
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Ballaststoffe. Denn sie sind wie dicke Pappkartons, passen gar nicht durch die Maschen des Zauns. Die Verdauungsenzyme können schneiden, hacken und zerren, so viel sie wollen – der Karton ist einfach zu hart. Wer sich also vorwiegend an Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte hält, kann kaum etwas falsch machen. Die haben nicht viele Kohlenhydrate – und die sind besonders gut, weil ein großer Anteil davon Ballaststoffe beziehungsweise Pappkartons sind. Sie reinigen den Maschendrahtzaun und sorgen für einen gut gefüllten Magen – ohne dick zu machen.
    Heißhunger – damit im Oberstübchen Licht brennt
    Sich gesund zu ernähren bedeutet nicht, einfach die Kohlenhydrate ganz wegzulassen, sondern gemeint ist, vor allem auf die schlechten, also schnellen, zu verzichten. Wir brauchen die langsamen Kohlenhydrate nämlich, weil unser Gehirn keine Papierspeicher besitzt und deshalb ständig über die Blutbahnen mit Papier beliefert werden muss – als Supertreibstoff für kluge Gedankengänge und Tipptopp-Reaktionszeiten. Gibt es dabei Verzögerungen, weil Cola-und-Weißmehlkonfetti die Lieferanten verklebt hat, ist der Blutzuckerspiegel ruck, zuck im Keller.
    Im Oberstübchen kommt dann plötzlich zu wenig Papier an. Alarm! Und schon wird Ghrelin losgeschickt. Dann ist er da: der Heißhunger. Unser Organismus schaltet das vernünftige, kontrollierte Denken komplett auf Stand-by und genehmigt augenblicklich auch eine Kalorienbomben-Zufuhr. Sie beißen in den Hamburger und gönnen sich eine, nein, besser zwei leckere Apfeltaschen als Dessert.
    „Nur Nervennahrung“, hören Sie sanft Ihren Regierungssprecher flüstern. Oder „Heute noch mal richtig, ab morgen mache ich Diät.“ Besser wäre es, auf die Konfettiflut zu verzichten und stattdessen gleich morgens die dicken Papierbündel zu essen, damit die Regierung ausdauernd arbeiten und denken kann.
    Und in Ihrem Oberstübchen nicht zwischendurch das Licht ausgeht.

DIAGNOSE DIABETES
Friss nicht oder stirb
Claudia (40), Fachhochschul-Dozentin
„Ich muss es gleich vorwegnehmen: Ich habe immer gern gegessen, gekocht, gebacken. Ich konnte alles vertragen, war Leistungssportlerin und immer auf den Beinen. Ab Mitte zwanzig, als ich nach dem Studium in den Beruf einstieg, ging es los. Ich wurde langsam dicker, bewegte mich weniger. Trotzdem fühlte ich mich wohl. Der Genuss am Leben war mir wichtiger.
Als ich kurz nach meinem 40. Geburtstag zu einer Routineuntersuchung zum Arzt ging, fiel ich aus allen Wolken. Ich hatte Diabetes. Ich war fassungslos. Ich bin eigentlich noch zu jung für eine Altersdiabetes und gleichzeitig zu alt für eine ,Jugenddiabetes‘. Warum gerade jetzt?
Ich fing an, alles über Diabetes zu lesen, was ich finden konnte. Ich kaufte mir Bücher, surfte im Internet, ging zu Vorträgen und zur Ernährungsberatung. Mir war klar, dass ich um den Rat meines Arztes nicht herumkommen würde: Sie müssen Übergewicht abbauen, Sport treiben und die Ernährung komplett umstellen. Und zwar sofort. Es gab kein Verschieben auf später mehr. Keinen Kuchen, keinen Zucker, keine Süßigkeiten, keinen Fruchtsaft und nicht einmal mehr Obst. Nur noch Essen nach Plan. Nie mehr spontan.
Wenn ich ein Stück Sahnetorte sah, habe ich mich nicht mehr gefreut (,Oh, lecker, das gönne ich mir gleich. Abnehmen kann ich später‘), sondern mich in kürzester Zeit komplett umprogrammiert. Wo ich früher schwach geworden wäre, kam jetzt meine innere Stimme: Friss nicht oder stirb! Das ist eine echt brutale Motivationshilfe. Aber sie funktioniert. Ich nahm in fünf Monaten zwanzig Kilo ab. Es war unglaublich. Ich hätte früher nie gedacht, dass so etwas überhaupt geht.
Leider kann ich mich nicht richtig darüber freuen. Klar, es gab tolle Momente. Zum Beispiel, als ich mir alle Klamotten neu kaufen durfte. In meiner Jugendgröße! Doch es ging mir nicht gut. Ich vertrug Medikamente nicht, litt unter Übelkeit. Und vor allem unter der Angst vor meiner Zukunft. Ich hätte früher darauf achten sollen. Ich habe einfach nicht gewusst, wie gefährlich mein Übergewicht war. Ich mache niemandem Vorwürfe. Ich hätte selbst darauf kommen müssen. Aber solange man nichts merkt, tut man auch nichts. Das ist leider so.
Ich weiß nicht, wie es mit mir weitergeht. Viele Leute sagen, dass Diabetes eine Krankheit ist, mit der man gut leben kann, wenn alles richtig eingestellt ist. Ich will leben. Und zwar gut. Was mein Lebensgefühl angeht, kann ich nur sagen, dass ich lieber wieder dick und

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