Ich Bin Ein Schwein
Ein paar Augenblicke später erschien sie wieder im Bild, gerade ihrem Kleid entstiegen. Weiße Seide, Spitzen-BH, Stringtanga. Sie stolperte aus ihren Schuhen. Ließ sich mit der Brust voran auf das Bett fallen, die rosa Wölbung ihrer Pobacken vom String geschlitzt. Halterlose Strümpfe um die Schenkel. Sie drehte sich um, setzte sich, winkelte die Beine an. Ihre Beine waren alles, was Kolb jetzt noch von ihr sehen konnte.
And it burns, burns, burns – like a burning ring of fire…
„Moment, bitte …“, machte der Pedant zu der Nutte; mit gepresster Stimme, wie zu sich selbst: „Was ist denn?“ Seine Stimme klang verärgert.
Er hörte eine Weile zu, was der Anrufer zu sagen hatte, dann: „Lass mich blosch in Ruh mit deinen dämlichen Bulgaren! Die können rein gar nichts machen … Nein, du bischt jetzt mal still! Ich hab hier grad Besuch, und du gehscht mir mit deinen Bulgarenängsten auf die Nerven. Die beeindrucken mich gar nicht, deine Bulgaren! … Wasch? – Wasch? – Ist mir doch egal, wasch du für Gerüchte hascht raunen hören, Gerüchte gibt’s viel, wenn ich auf Gerüchte wasch geben würd, wär ich nicht so lang im Geschäft! – Ja … ja – mach doch, wascht willst! Tschüss!“
Blipp!
Während des ganzen Telefonates hatte Kolb auf die Beine der Nutte geschaut. Zuerst hatte sie leicht mit dem einen angewinkelten Knie geschaukelt. Dann hatte sie sich lang ausgestreckt. Ihre Füße ragten über die Bettkante. Sie beugte und streckte die Zehen.
„Geschäftlich…“, machte der Pedant entschuldigend.
Kolb hörte, wie der Pedant sein Sakko abstreifte und es auf den Boden fallen ließ. Kolb wusste nicht, wer seine Auftraggeber waren. Die Nutte zog die Beine an, setzte sich auf. Wahrscheinlich blickte sie dem Pedanten mit leicht geöffneten Lippen entgegen. Kolb hielt die Bulgaren allerdings für die aussichtsreichsten Kandidaten.
Der Pedant tauchte wieder im Bild auf. Er knöpfte sich die Manschetten auf. Er trat vors Bett. Zog sich die Krawatte ab. Ließ sich neben die Nutte auf die Matratze fallen.
Die Nutte kniete sich neben ihn. Kolb sah die weiche Rundung ihres Beckens, die schlanke Taille und den flachen Bauch, den Brustkorb mit der feinen Zeichnung ihrer Rippenbögen über dem Körper des Pedanten aufragen. Ihr Gesicht sah er nicht. Sie machte sich an seinem Hemd zu schaffen. Kolb hörte ihre Finger an dem Stoff nesteln. Je weiter sie beim Aufknöpfen des Hemdes nach unten kam, desto mehr richtete sie sich auf. Schließlich tauchte auch ihr Gesicht auf. Die großen braunen Augen, die zwischen Hemdknopf unten und Gesicht des Pedanten oben hin- und herhuschten. Die langen Wimpern. Ein Lächeln legte sich auf ihren Mund. Die glänzende Zungenspitze schob sich zwischen ihre roten Lippen.
Die schlanken, kleinen Hände machten sich an der Gürtelschnalle zu schaffen. Um dem Pedanten die Hose herunterzuziehen, verlagerte sie ihre Position in Richtung Fußende. Kolb sah sie jetzt schräg von vorn. Er sah sie ganz. Sie zog dem Pedanten die Unterhose gleich mit runter. Der Schwanz des Pedanten war dick und kurz. Die nasse Zungenspitze drückte ihre Oberlippe vor. Die Mundwinkel zuckten nach oben.
„Magscht mich massieren?“, fragte der Pedant.
„Gerne.“ Die Nutte lächelte.
„Da ist so ein Döschen …“, der Pedant drehte sich leicht auf die Seite, seine Unterschenkel gerieten ein wenig über der Matratze ins Schweben, er musste sich strecken: „Ich komm nicht rann …“
Die Nutte holte das Döschen. Es stand im Regal. Ganz unten. Kolb war es gestern bereits aufgefallen. Ein altes Schmuckdöschen aus Perlmutt mit Jugendstilarabesken verziert. Kolb hatte nicht hineingeschaut. Das besorgte jetzt die Nutte. Mit einem Plöpp zog sie den Deckel ab. Sie entnahm dem Döschen eine kleine Plastikflasche, die Hand mit der Flasche verschwand im Unsichtbaren. Sie hielt es dem Pedanten vors Gesicht. Danach ölte sie ihm die Brust ein. Das Geräusch ihrer Finger, die durch das Brusthaar strichen.
Sie rückte erneut ein Stück weit nach unten. Ihre Hände streichelten den Bauch hinab. Der Schwanz des Pedanten richtete sich halb auf. Sie fuhr ihm übers Becken. Der Schwanz zuckte. Strich ihm über die Leiste. Anschließend die Beine hinab und wieder hinauf. Sie knetete seine Oberschenkelmuskulatur. Der Schwanz pochte. Der rote Mund tat sich zu einem breiten Lächeln auf. Die Zunge bestrich die Lippen mit glänzender Feuchtigkeit. Sie umfasste mit den Fingern den Ansatz des Schwanzes.
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