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Ich Bin Gott

Titel: Ich Bin Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giorgio Faletti
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noch dort befand, sagte viel über die Gründlichkeit des Reinigungspersonals im Open Inn. Er schnitt den Rand vom Deckel ab und schrieb auf die weiße Seite den Namen CHILLICOTHE. Mit einem schwarzen Stift, den er immer im Gepäck hatte, zog er die Buchstaben ein paarmal nach. Den Seesack geschultert und das Schild in der Hand, ging er zur Rezeption hinunter. Statt des Typs mit dem Schnurrbart und den Koteletten saß dort eine farblose junge Frau mit allzu mageren Armen, langen, glatten Haaren und einem roten Band um den Kopf. Als er an den Tresen trat, um den Schlüssel zurückzugeben, verlor sich ihre Flower-Power-Verzückung, und in ihre dunklen Augen schlich sich die Angst, er könne ihr etwas antun. Er lernte gerade, mit solchen Reaktionen abzurechnen. Und befürchtete, dass die Rechnung nie aufgehen würde.
    Hier ist es, mein Glück, Colonel …
    Einen Moment lang war Wendell versucht, sie zu Tode zu erschrecken, um ihr die instinktive Abneigung und Zurückweisung mit gleicher Münze heimzuzahlen. Es war jedoch weder der Ort noch die Zeit, sich Schwierigkeiten einzuhandeln.
    Betont sanft legte er den Schlüssel auf die Glasfläche.
    » Hier ist der Schlüssel. Das Zimmer ist widerlich.«
    Seine ruhige Stimme und seine Worte ließen die junge Frau zusammenfahren. Ängstlich sah sie ihn an.
    Zum Teufel mit dir, du dumme Schnepfe.
    » Das tut mir leid.«
    Er schüttelte kaum merklich den Kopf. Dabei starrte er sie an und zwang sie dazu, sich hinter den dunklen Gläsern seine Augen vorzustellen.
    » Sag das nicht. Wir wissen beide, dass dir das scheißegal ist.«
    Er drehte sich um und verließ das Motel.
    Der Platz hinter der Glastür lag in der Sonne. Rechts befand sich die Tankstelle mit dem orange-blauen Gulf-Logo. Ein paar Autos standen vor der Waschstraße Schlange, und auch die Zapfsäulen schienen ziemlich begehrt zu sein. Er durfte also hoffen, einigermaßen bald von hier wegzukommen. Über dem Coffeeshop, an dem er nun vorbeiging, schwebte ein pfeilförmiges Schild, stellte der Welt das Lokal als Florence Bowl vor und versprach Frühstück und Hausmannskost rund um die Uhr. Im Vorübergehen wünschte er den Kunden, dass die Speisen besser waren als die Fantasie dessen, der den Namen des Etablissements erfunden hatte.
    Werbung für Canada Dry, Bubble Up und Hamburger ignorierte er ebenso wie Angebote für Reifen zum halben Preis und günstigen Ölwechsel und suchte sich einen Platz an der Ausfahrt der Raststätte, wo er sowohl von denen gesehen werden konnte, die den Restaurantparkplatz verließen, als auch von denen, die von den Zapfsäulen kamen.
    Er ließ seinen Seesack auf den Boden fallen, setzte sich darauf und streckte den Arm so aus, dass man das Schild gut lesen konnte.
    Und wartete.
    Hin und wieder verlangsamte ein Auto die Fahrt, und eines hielt sogar an. Als er jedoch aufstand und der Fahrer sein Gesicht sehen konnte, fuhr er weiter, als hätte er den Leibhaftigen gesehen.
    So saß er auf seinem Seesack, das lächerliche Schild in der Hand, als sich plötzlich auf dem Asphalt vor ihm der Schatten eines Mannes abzeichnete. Er hob den Kopf und sah sich einem Typen in einem schwarz-roten Overall mit bunten Sponsorenlogos auf Brust und Ärmeln gegenüber.
    » Glaubst du, dass du je nach Chillicothe kommst?«
    Er lächelte.
    » Wenn es so weitergeht, dann wohl eher nicht.«
    Der Mann war in den Vierzigern und groß und mager. Er hatte rötliche Haare und einen ebensolchen Bart. Bevor er weitersprach, musterte er ihn. Dann senkte er die Stimme, als wollte er das, was er zu sagen beabsichtigte, herunterspielen.
    » Ich weiß nicht, wer dich so zugerichtet hat, aber das geht mich auch nichts an. Nur eines will ich dich fragen, und wenn du mir nicht die Wahrheit sagst, dann merke ich das sofort.«
    Er machte eine Pause. Um die Worte abzuwägen. Oder um ihnen mehr Gewicht zu verleihen.
    » Hast du Schwierigkeiten mit dem Gesetz?«
    Der Corporal zog sich die Mütze vom Kopf und nahm die Sonnenbrille ab.
    » Nein, Sir.«
    Der Tonfall dieses » Nein, Sir « hatte ihn gegen seinen Willen identifiziert.
    » Du bist Soldat?«
    Sein Gesichtsausdruck schien das mehr als hinreichend zu bestätigen. Das Wort Vietnam fiel nicht, doch es hing in der Luft.
    » Lotterie?«
    Er schüttelte den Kopf.
    » Freiwilliger.«
    Dabei senkte er den Kopf, als hätte er eine Schuld auf sich genommen. Sofort bereute er es und sah dem Mann, der vor ihm stand, direkt in die Augen.
    » Wie heißt du, mein Junge?«
    Die Frage

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