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Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Titel: Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orac
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heißt nicht nur keinen unmäßigen Sex, sondern auch nicht zu viel essen, zu viel arbeiten, zu viel einkaufen, zu viel fernsehen, zu viel Sport oder zu viel sinnloses Gerede.
    Dieses Prinzip will uns nicht jeden Spaß verderben, sondern will im Gegenteil etwas Wertvolles schützen: unsere Lebensenergie. Während die universelle Energie unerschöpflich ist, haben wir in unserem physischen Dasein nur ein gewisses Quantum davon zur Verfügung. Unsere Lebenszeit ist begrenzt und ebenso die Energie, die uns jeden Tag zur Verfügung steht. Brahmacharya bedeutet, sorgfältig mit dem Geschenk des Lebens umzugehen und bewusst zu entscheiden, wie wir unsere Zeit und Energie investieren. Die Regel erinnert uns daran, unsere Kraft für die Dinge zu nutzen, die uns dauerhaft Freude bringen, so zu leben, wie wir wirklich leben wollen und das zu verwirklichen, was dem Wunsch unserer Seele entspricht. Im erlernten Konsumwahn müssen wir allerdings erst wieder lernen, das Wesentliche in den Mittelpunkt unseres Lebens zu stellen, statt vergeblich zu versuchen, die endlosen Wünsche des Egos zu befriedigen.
Die Sache mit dem Sex
    Warum haben Yogis traditionellerweise auf die Ehe und ein Sexualleben verzichtet? In aller Regel erreichen wir ein Ziel schneller, wenn wir uns ausschließlich darauf konzentrieren und nicht nebenbei noch viele andere Dinge tun. Das Ziel im Yoga ist Erleuchtung. Erleuchtung lässt sich zwar nicht willentlich erreichen und schon gar nicht erzwingen, doch gibt es Mittel und Wege, sie – sagen wir mal – wahrscheinlicher zu machen. Jeder erlebt bewusst oder unbewusst Ich-freie Momente – einen Zustand reinen Seins. Weitaus schwieriger ist es, diesen Zustand länger als ein paar Augenblicke zu erfahren, geschweige denn dauerhaft in diesem Ich-losen Zustand zu verweilen. Yogis haben sich zurückgezogen und tage-, monate- oder jahrelang meditiert. Reinigungstechniken, Atemübungen, Askese und darunter auch der Verzicht auf Sex sollten das Meditieren erleichtern und eine dauerhafte Verbindung zur höchsten Dimension begünstigen. Mehr noch lernte ein Brahmachari, die kraftvolle Sexualenergie in die Vereinigung mit der Urseele fließen zu lassen. Um das Ganze energetisch zu betrachten, müssen wir uns die sieben Hauptchakren vorstellen, die feinstofflichen Energiezentren des Menschen. Sie sind entlang der Wirbelsäule vom Steißbein bis zum Scheitel angeordnet. Je offener die Chakren, desto freier und harmonischer der Energiefluss. Sehr vereinfacht gesagt, geht es darum, statt Sex zu haben die Sexualenergie vom unteren Ende der Wirbelsäule bzw. den untersten Chakren im Wirbelkanal nach oben aufsteigen zu lassen, alle Chakren zu reinigen und zu öffnen und dadurch letztlich das Kronen-Chakra vollständig zu entfalten. Das siebente Chakra steht mit dem gesamten Kosmos in energetischer Verbindung und seine Öffnung führt aus der Dualität zurück ins Einheitsbewusstsein.
    Neurobiologisch gesehen bedeutet ein Leben in Askese deutlich weniger Stress. Immerhin fallen dadurch neben weltlichen Freuden viele Herausforderungen und Probleme weg. Die hyperaktiven Gehirnareale, die tagtäglich das menschliche Empfinden der Abspaltung von allem Sein verursachen, können durch ein Leben in Stille und Meditation leichter zur Ruhe kommen, während jenes Hirnareal, in dem das Einheitsbewusstsein verankert ist, aktiver wird. Das Gefühl, eine getrennte Identität zu sein, löst sich auf, und die Lebensenergie fließt frei. Das ist natürlich sehr vereinfacht ausgedrückt. Doch Fakt ist, dass das Gehirn von Mönchen mit jahrzehntelanger Meditationspraxis anders arbeitet als das von uns Normalsterblichen.
    Im Bewusstsein der Einheit gewinnen wir große Energie, sagt uns die Lebensregel über Brahmacharya. Leben wir hingegen ohne Kontakt zu unserem wahren Selbst und im Glauben, von allem getrennt zu sein, stehen wir ununterbrochen unter Stress und blockieren die Lebensenergie mehr oder weniger ständig. Wir sind diesen Zustand nur so gewohnt, dass er vielen „normal“ erscheint. Der tiefere Sinn von Brahmacharya ist es, uns zu unserem natürlichen Seins-Zustand zurückzuführen. Die Frage ist, ob wir dafür auf Sex verzichten müssen.
    Manche Meister und manche Yoga-Schulen sehen Enthaltsamkeit heute noch als ein Muss, um zu Erleuchtung zu gelangen. Der Orgasmus verbraucht wertvolle Lebensessenz, heißt es. Emotionale Konflikte und Verstrickungen, die im Beziehungsleben fast zwangsläufig auftauchen, kosten ebenfalls Energie und

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