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Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie)

Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie)

Titel: Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Fake. Kein Film, der nach dem Tod des Hingerichteten endete, sondern weiterlief, immer weiter. Das Opfer wurde ausgebeint und schließlich gab es eine erstklassige Handkamera, mit der gezeigt wurde, wie der Koch das Fleisch und die Innereien verarbeitete. 10.000 Euro waren ein Spottpreis für dieses entzückende Erlebnis.
     
     
    Sofort, nachdem sich Mark offenbart hatte, machte man ihn ein Angebot. Er war ein Serienmörder? Er solle das Fleisch besorgen und es schließlich töten. Wer außer ihm sollte das tun? Das wäre sensationell!
    Es würde ihn reich machen!
     
     
    Nachdem Mark den jungen Oliver Strauss kennengelernt hatte, kam ihm eine grandiose Idee, die seinen bisherigen Auftrag übertraf. Er teilte sie über Gänseblümchen mit. Man offerierte ihm auf der Stelle weitere 300.000 Euro und erhöhte den Preis für das Essen der geheimnisvollen 10 Gäste um denselben Betrag.
     

46
     
    Elvira Kreidler musterte den jung gebliebenen Mann.
    David Normann sackte unter ihrem Blick in sich zusammen.
    »Ich weiß, dass Sie Schweigepflicht haben, aber unter diesen Umständen sind Sie verpflichtet ...«
    » Ich weiß«, gab David Normann trübe zurück.
    » Also?«
    » Oliver Strauss ist ein Soziopath. Er empfindet nichts, hat keine Gefühle und ich würde ihm zutrauen, Mitschüler zu töten.«
    » Das ging aber schnell«, sagte Elvira.
    » Es wäre sowieso darauf hinausgelaufen, oder?«
    » Stimmt, Herr Normann.«
    » Und nun?«
    » Mochten Sie den Jungen?«
    » Nicht wirklich. Nach langer Therapie verletzte er mich.«
    » Deshalb sind Sie zornig auf ihn?«
    » Selbstverständlich nicht.«
    Normann log, erkannte Elvira. Er war in seiner Therapeutenehre gekränkt.
    »Wenn Sie einen Patienten haben ...«
    » Wir nennen sie Klienten ...«
    » Okay, wenn sie einen Klienten haben, spielt sicherlich auch Sympathie eine Rolle, oder?«
    » Auf jeden Fall. Auch wir Therapeuten sind Menschen. Es gibt da die sogenannte Übertragung.«
    » Ein Klient wie Oliver ist auch für einen Kindertherapeuten nicht alltäglich.«
    » So einem Menschen begegnet man vielleicht einmal im Leben.«
    » Also war Oliver jemand, der Sie besonders forderte?«
    » Oh ja, das tat er.«
    » Seien Sie mir nicht böse, aber wenn ich Sie anschaue, werde ich den Eindruck nicht los, das Thema bringt Sie auf.«
    Normann reckte das Kinn vor. »Verdammte Scheiße, ja, es macht mich wütend. Dieser Junge ist ein Killer, verstehen Sie?«
    » Wäre es nicht Ihre Aufgabe gewesen, ihn zu heilen?«
    » Fuck, dazu hatte ich irgendwann keine Lust mehr. Der Kerl nervte mich. Ich war jedes Mal froh, wenn die Stunde vorbei war.«
    Elvira schürzte die Lippen. »Tja, bei einem Erwachsenen könnt ihr zuhören und eure Gedanken schweifen lassen. Alles halb so wild, nicht wahr? Aber ein Kind fordert Ihre Aufmerksamkeit. Und die wollen Sie für neunzig Euro in der Stunde dem Kind nicht schenken.«
    » Was reden Sie? So ein Unsinn. Ich brachte ihm bei, wie er sich verhalten sollte. Ich lehrte ihn, ein soziales Wesen zu sein ...«
    » Das Sie mit einem Messer angriff.«
    » Er ist ein Monster.« David Normann senkte den Kopf.
    Elvira stand auf. »Verzeihen Sie, Herr Normann. Sie sind ein lausiger Therapeut. Ohne Sie wäre der Junge vielleicht viel weiter gekommen.«
    Normanns Kopf schnellte hoch. »Was wissen Sie schon?«, stieß er hervor. »Können Sie sich vorstellen, wie es ist, zweimal in der Woche mit einem Jungen, einem ... Wesen zu sprechen, dessen innerste Gelüste darin bestehen, die Eingeweide eines Toten zu sehen?«
    » Wie wir inzwischen wissen, hat Oliver innerhalb weniger Tage eine freundschaftliche Beziehung zu einem anderen Therapeuten aufgebaut.«
    » Dann soll der damit glücklich werden.«
    » Ja«, sagte Elvira. »Ich wünschte, Sie hätten nur einen Bruchteil dieses Mannes geleistet, dann wäre Oliver Strauss für uns kein Problem mehr.«
    Normann schwieg.
    » Danke, dass Sie hier waren«, sagte Elvira Kreidler und wandte sich ihren Akten zu.

47
     
    Oliver traute seinen Augen nicht. Das Mädchen hing kopfüber an der Vorrichtung und es war noch so jung, so klein. Es war nackt, hilflos wie ein geschlüpfter Vogel.
    So zart, fügte er in Gedanken hinzu.
    Er staunte, wie ruhig er blieb, stattdessen wurde Franco neben ihm eindeutig nervös. Sein Freund schnaufte, dann würgte er, als müsse er sich übergeben.
    Vincent Burgmester kam zu ihnen. »Entspannen Sie sich, Dr. Rieger.«
    Schon wieder dieser Name. Rieger. Rieger. Rieger.
    Der Name kam Oliver

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