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Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie)

Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie)

Titel: Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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zweifellos doch nur das Hirngespinst eines Drogenfreaks.
    Und was, wenn er tatsächlich auf die Spur von Gänseblümchen kam? Was nützte es ihm? Er begriff, dass er letztendlich nichts anderes wollte, als seine Langweile totzuschlagen und sich zu vergewissern, ob er noch ein beobachtender psychologischer Fachmann war. Sein Stolz war der Auslöser. Warum war das so wichtig für ihn?
    Um sagen zu können: I ch bin noch ein guter Psychologe!
    Nein, er war ein vielfacher Mörder.
    Und alles andere war Selbstbetrug.
    Soeben wollte er sich aus dem Internet verabschieden, als er auf eine Seite geriet, die erstaunlich aussah. Ganz simpel. Fast nur Text. Mark hatte unzählige Websites gefunden, auf denen man zum Beispiel Haschisch und Gras direkt aus Holland bestellen konnte, Seiten, die so geschickt aufgebaut waren, dass er viele, viele Unterseiten durchforschen musste, um zum Kern zu kommen. Alle waren optisch ansprechend, wenn auch manchmal dilettantisch aufgebaut. Zu seiner Erschütterung stieß er bei seiner Suche auch auf mannigfaltige Seiten, die Kinderpornos darboten, was ihn nicht nur ekelte, sondern verlockte, diese Seiten der Polizei zu melden. Er würde es später tun, soviel stand fest.
    Wenn er sicherer war.
    Das Internet war eine Welt, in der oberflächlich Informationen ausgetauscht wurden, doch wie in jeder Welt gab es eine Welt darunter. Ein Stockwerk und noch ein Stockwerk nach unten und dann unzählige Höhlen und Gänge, die zu Zielen führten, die ein gesunder Mensch nicht sehen wollte.
    Er traf auf Seiten, auf denen Männer und Frauen sich begegneten, die sich gegenseitig töten wollten, gleichzeitig, um den Reiz der Wiedergeburt Hand in Hand zu feiern. Es gab Seiten, auf denen vorwiegend Männer darum buhlten, endlich eine Frau zu finden, die sie tötete und anschließend verzehrte. Oder Seiten, wo Menschen ihre Exkremente verkauften und Fotos von Gestörten gezeigt wurden, die ihre Gesichter in Kothaufen vergruben. Und Seiten, auf denen Männer winselten, Zehen lecken und die getragenen Slips von Frauen auslutschen zu dürfen, was noch harmlos wirkte im Gegensatz zu Seiten von verstümmelten Menschen, die sicher waren, sie hätten Gliedmaßen an sich, die nicht zu ihnen gehörten und diese ohne Betäubung abgetrennt wissen wollten. Und eine Seite, die karg und schlicht aufgebaut war und Gänseblümchen hieß.
    Es dauerte weitere zwei T age, bis Mark das Wort im endlosen Text gefunden hatte, welches er anklicken musste, um einen Link zu aktivieren, der ihn zu seinem Ziel führte.
    Kochabend!
     
     
    Umgehend nahm Mark Kontakt auf und wurde freundlich empfangen. Er offenbarte sich und outete sich als Dr. Mark Rieger, gesuchter Serienmörder. Ihn ritt der Teufel, doch er dachte, nichts zu verlieren. Auf dieser Onlineebene gab es keine Geheimnisse mehr.
    Die Resonanz war überwältigend und formgewandt.
     
     
    An diesem T ag verließ Mark seine kleine Wohnung und quartierte sich in das Hotel ein. Der Laptop war sein bester Freund und zwischen den All-inklusive-Mahlzeiten besuchte er weder Strand noch Pool, sondern lernte, wie er reich werden konnte.
    Gänseblümchen stand für eine Gemeinschaft vo n Gourmets, die alles in ihrem Leben verzehrt hatten. Von der letzten noch lebenden Schildkrötenart bis hin zu Schlangen, von denen er nicht geahnt hatte, dass es sie gab. Schließlich waren sie übereingekommen es mit Menschenfleisch zu versuchen.
    Einmal im Jahr trafen sich diese Gourmets und labten sich. Jedes Mal wurde ein neues, originelles Menü serviert.
    Stets war der berühmte Fernsehkoch Vincent Burgmester der Verantwortliche.
    Jeder Teilnehmer zahlte 700.000 Euro. Dafür wurde er diskret zum Speisesaal gebracht und anschließend in ein gutes Hotel. Es gab Live-Musik und die allerorts angebrachten Kameras zeigten auf einer Großbildleinwand im Speisesaal, was in der Küche geschah und wie das Mahl bereitet wurde.
    Zusätzlich wurde die ganze Aktion ins Internet gestreamt, wofür die User 10.000 Euro zahlten. 10.000 Euro für eine Nacht in ihrer kranken Phantasie, ohne auch nur ein Stück des Leckerbissens zu genießen. Für die meisten User war nicht das Essen der Kick, sondern das, was vorher geschah. Es handelte sich stets um das Fleisch eines Kindes, denn das war fein und zart. Das Kind wurde vor den Augen der Kamera getötet, ausgeblutet und zerschnitten. Das alles machte den Beobachtern so viel Freude, dass sie dafür ihr Portemonnaie öffneten. Ein Snuff-Video erster Güte. Garantiert kein

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