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Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Titel: Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1
Autoren: Aufbau
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sagen, warum wir so leicht geschlagen wurden, weil ich so vieles davon immer noch nicht begreife. Aber ich kann mit Bestimmtheit behaupten, dass eine gewisse Kenntnis über unseren Planeten und seine Bewohner dazugehörte – plus die Tatsache, dass wir keine andere Vereidigunghatten als unsere Intelligenz und die Erbschaft der Garde. Man kann über die Mogadori sagen, was man will, aber in einem Krieg sind sie brillante Strategen.«
    Wir schweigen wieder, draußen heult immer noch der Wind.
    »Ich glaube nicht, dass sie die Rohstoffe der Erde wollen«, sagt Henri.
    Ich seufze und sehe zu ihm auf. »Warum nicht?«
    »Mogador stirbt immer noch. Auch wenn sie Notlösungen für die dringendsten Probleme gefunden haben, ist der Tod des Planeten unausweichlich, und sie wissen es. Ich glaube, sie planen, die Menschen auszulöschen. Ich denke, sie wollen die Erde zu ihrem dauerhaften Zuhause machen.«
    ***
    Nach dem Essen bade ich Bernie Kosar mit Shampoo – und Spülung. Danach bürste ich ihn mit einem alten Kamm, den der letzte Mieter wohl in einer Schublade vergessen hat. Schon sieht Bernie Kosar viel besser aus, er riecht sogar ganz gut bis auf sein stinkendes Halsband, das ich angeekelt wegwerfe. Bevor ich schlafen gehe, halte ich ihm die Haustür auf, aber er zeigt keinerlei Interesse daran, nach draußen zu gehen. Stattdessen legt er sich platt auf den Boden, den Kopf auf den Vorderpfoten. Offensichtlich ist es sein sehnlichster Wunsch, bei uns im Haus zu bleiben. Ob er spürt, dass ich mir dasselbe wünsche?
    »Ich glaube, wir haben ein neues Haustier«, sagt Henri.
    Ich grinse. Ich hatte von Anfang an gehofft, dass ich den Beagle behalten darf. »Sieht ganz so aus.«
    Eine halbe Stunde später krieche ich ins Bett. Bernie Kosar springt mir nach und rollt sich an meinen Füßen zu einem Ball zusammen. Innerhalb von wenigen Minuten schnarcht er. Ich liege eine Weile auf dem Rücken und starre in die Finsternis,Millionen verschiedene Gedanken geistern durch meinen Kopf. Bilder vom Krieg: das gierige, hungrige Aussehen der Mogadori, das zornige, harte Äußere der Bestien, die Toten, das Blut. Ich denke an die Schönheit, den Reichtum Loriens. Wird sich dort je wieder Leben entwickeln, oder werden Henri und ich für immer hier auf der Erde warten müssen?
    Ich versuche die Gedanken und Bilder zu verscheuchen, aber sie kommen immer wieder zurück. Schließlich stehe ich auf und gehe eine Zeit lang im Zimmer auf und ab. Bernie Kosar hebt den Kopf, beobachtet mich kurz, schläft dann aber wieder ein. Seufzend nehme ich mein Handy von der Ladestation und kontrolliere es – vielleicht hat Mark James etwas durcheinandergebracht. Henris Nummer ist noch da, aber sie ist nicht mehr der einzige Eintrag. Darunter steht eine weitere unter dem Namen
Sarah Hart
. Nach dem letzten Läuten in der Schule, noch bevor Sarah zu meinem Spind gekommen ist, muss sie ihre Telefonnummer eingespeichert haben.
    Ich lege das Handy zurück, aber nach zwei Minuten kontrolliere ich es wieder, vielleicht habe ich ja geträumt. Die Nummer ist noch da. Nach weiteren fünf Minuten nehme ich das Telefon wieder in die Hand – nur um ihre Nummer zu betrachten. Irgendwann schlafe ich ein.
    Als ich am Morgen aufwache, halte ich das Handy immer noch fest an meine Brust gedrückt in der Hand.

10
    Bernie Kosar kratzt an meiner Schlafzimmertür, als ich aufwache. Ich lasse ihn hinaus. Er patrouilliert mit der Nase am Boden durch den Hof. Sobald er alle Ecken überprüft hat, schießt er davon und verschwindet im Wald. Ich dusche, und zehn Minuten später ist er wieder im Haus und sitzt auf dem Sofa. Als er mich sieht, wedelt er aufgeregt mit dem Schwanz.
    »Hast du ihn hereingelassen?«, frage ich Henri, der mit seinem Laptop am Küchentisch sitzt und vier Zeitungen vor sich liegen hat.
    »Ja.«
    Nach einem schnellen Frühstück gehen wir hinaus. Bernie Kosar überholt uns, setzt sich vor den Truck und schaut zum Beifahrersitz hinauf.
    »Das ist ein bisschen unheimlich, findest du nicht?«
    Henri zuckt die Schultern. »Offenbar sind ihm Ausflüge mit dem Auto nicht fremd. Lass ihn hinein.«
    Zunächst setzt Bernie Kosar sich mit hängender Zunge auf den mittleren Platz, später springt er auf meinen Schoß und kratzt am Fenster. Ich lasse es herunter und er streckt mit geöffnetem Maul den halben Körper hinaus, seine Ohren flattern im Wind.
    Nach drei Meilen erreichen wir die Schule. Bernie Kosar springt aufgeregt vor mir aus dem Wagen. Ich hebe ihn wieder
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