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Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Titel: Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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verstehe das nicht. Es war das reinste Blutbad. In ihnen war zuviel Hass, als dass man den Angriff nur mit Interesse an unseren Rohstoffen erklären könnte. Da ging es um mehr.«
    Henri seufzt und setzt sich auf den Tisch mir gegenüber. Der Hund springt auf meinen Schoß und ich streichle ihn. Er ist schmutzig, sein Fell unter meiner Hand fühlt sich steif und ölig an. Eine Marke in Form eines Footballs ist an seinem Halsband befestigt. Sie ist alt, die braune Farbe ist fast komplett abgeblättert. Auf einer Seite trägt sie die Zahl neunzehn, auf der anderen den Namen BERNIE KOSAR .
    »Bernie Kosar«, sage ich. Wie zur Bestätigung wedelt der Hund mit dem Schwanz. »Ich vermute, das ist sein Name – er heißt genauso wie der Footballspieler auf dem Poster in meinem Zimmer. Der Typ muss in der Gegend beliebt sein.« Ich kraule dem Hund den Rücken. »Dieser Bernie hier scheint kein Zuhause zu haben. Und er ist hungrig.« Irgendwie weiß ich das einfach.
    Henri nickt und schaut hinunter auf Bernie Kosar. Der Hund streckt sich aus, legt das Kinn auf die Pfoten und schließt die Augen. Ich mache das Feuerzeug an und führe die Flamme über meine Finger, die Handfläche und die Unterseite meinesArms. Erst als sie zwei oder drei Zentimeter von meinem Ellbogen entfernt ist, spüre ich ein Brennen. Was Henri auch getan haben mag, es wirkt, meine Unempfindlichkeit hat zugenommen. Ich wüsste ja zu gern, wann ich komplett immun gegen Feuer bin.
    »Also, was ist geschehen?«, frage ich.
    Henri holt tief Luft. »Ich hatte die gleichen Visionen. So real, als wäre man dort.«
    »Ich habe nie ganz begriffen, wie schlimm das alles war. Klar, du hast es mir erzählt, aber ich habe es nicht wirklich verstanden – bis ich es mit eigenen Augen gesehen habe.«
    »Die Mogadori sind anders als wir: verschlossen und intrigant, misstrauisch gegenüber fast allem. Sie haben bestimmte Kräfte, aber diese sind anderer Natur als unsere. Sie sind sehr gesellig und leben am liebsten in überfüllten Städten. Je dichter die Bevölkerung, desto besser. Deshalb bleiben du und ich außerhalb der Städte, selbst wenn man sich dem Leben dort leichter anpassen kann. Es wäre auch für sie verdammt viel leichter, dort nicht aufzufallen.«
    »Vor etwa hundert Jahren«, fährt er fort, »begann der Untergang Mogadors, und er war dem Loriens fünfundzwanzigtausend Jahre davor gar nicht so unähnlich. Die Mogadori reagierten jedoch nicht wie wir – sie interpretierten das Dahinsiechen des Planeten nicht so wie jetzt allmählich die menschliche Bevölkerung das Kränkeln der Erde. Im Gegenteil, sie ignorierten es. Sie verschmutzten ihre Meere und überfüllten ihre Flüsse und Seen mit Abfall und Abwässern, damit sie ihre Städte vergrößern konnten. Die Vegetation verendete, dadurch starben die Pflanzenfresser, dann ging es den Fleischfressern bald nicht anders. Erst dann wurde den Mogadori klar, dass sie etwas Entscheidendes tun mussten.«
    Henri schließt die Augen und schweigt eine ganze Minutelang. »Weißt du, welcher Planet mit Leben Mogador am nächsten liegt?«, fragt er schließlich.
    »Ja, das ist Lorien. Oder
war
, nehme ich an.«
    Henri nickt. »Es ist Lorien. Und jetzt ist dir bestimmt auch klar, dass die Mogadori nur hinter unseren Ressourcen her waren.«
    Jetzt bin ich derjenige, der nickt.
    Bernie Kosar hebt den Kopf und gähnt herzhaft. Henri wärmt eine Hühnerbrust in der Mikrowelle auf, schneidet sie in Streifen und bringt dem Hund den Teller. Bernie Kosar frisst so gierig, als hätte er seit Tagen nichts bekommen.
    »Es gibt viele Mogadori auf der Erde«, erzählt Henri nach dieser kurzen Unterbrechung weiter. »Ich weiß nicht genau, wie viele, aber ich kann sie spüren, wenn ich schlafe. Manchmal sehe ich sie in meinen Träumen. Ich weiß nie, wo sie sind oder was sie sagen. Aber ich sehe sie. Und ich glaube nicht, dass ihr sechs der einzige Grund dafür seid, dass eine derart große Anzahl sich hier aufhält.«
    »Was willst du damit sagen? Warum könnten sie sonst hier sein?«
    Henri blickt mir in die Augen. »Weißt du, welcher für Mogador der zweitnächste Planet, auf dem es Leben gibt, ist?«
    Ich nicke. »Die Erde, nicht wahr?«
    »Mogador ist doppelt so groß wie Lorien, und die Erde ist fünfmal so groß wie Mogador. Wegen ihrer Größe kann sich die Erde besser verteidigen, sie ist besser vorbereitet als Lorien. Die Mogadori müssen diesen Planeten verstehen lernen, bevor sie angreifen können. Ich kann dir nicht

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