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Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Titel: Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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der sich nach meiner Einschätzung bis zu unserem Haus hinziehen könnte, aber sicher bin ich nicht. Der Wind ist frisch; Sams Arme sind von Gänsehaut überzogen. Er versucht sie wegzurubbeln.
    »Bist du die Strecke schon einmal gelaufen?«, frage ich.
    Sam nickt. »In der zweiten Unterrichtswoche.«
    »Was war deine Zeit?«
    »Neun Minuten und vierundfünfzig Sekunden.«
    Ich betrachte ihn. »Heißt es nicht, die mageren Kids seien schnell?«
    »Halt die Klappe.«
    Ich laufe neben Sam im letzten Drittel der Klasse. Vier Runden sind eine Meile. Nach einer halben lasse ich Sam hinter mir. Wie lange würde ich brauchen, wenn ich mich anstrengte? Zwei Minuten? Vielleicht eine? Weniger?
    Die Bewegung tut gut, und ohne auf die anderen zu achten, übernehme ich die Führung. Dann werde ich langsamer, lasse mich zurückfallen und spiele den Erschöpften. Plötzlich rast etwas Braun-Weißes aus den Büschen beim Eingang der Tribüne auf mich zu. Habe ich Halluzinationen? Ich sehe weg und renne weiter, jetzt am Lehrer vorbei. Er hält eine Stoppuhr und schreit etwa Anfeuerndes, aber er schaut hinter mich, weg von der Bahn. Ich folge seinem Blick: Er starrt das Braun-Weiße an,das immer noch direkt auf mich zurast – und plötzlich dringen die Bilder von gestern auf mich ein. Die Mogadori-Bestien! Es gab auch kleine unter ihnen, mit Zähnen, die im Licht schimmerten wie Rasierklingen, schnelle Geschöpfe, aufs Töten versessen. Ich fange an zu spurten.
    Eine halbe Bahn weit lege ich einen Sprint hin, wie es hier wohl noch keinen gegeben hat, dann drehe ich mich um. Hinter mir ist nichts. Ich bin ihm davongelaufen. Zwanzig Sekunden vergehen. Dann sehe ich wieder nach vorn und das Ding ist direkt vor mir. Es muss quer übers Feld gerannt sein. Ich bleibe auf der Stelle stehen und auf einmal sehe ich wieder klar: Mitten in der Bahn sitzt Bernie Kosar, lässt die Zunge heraushängen und wedelt mit dem Schwanz.
    »Bernie Kosar!«, brülle ich. »Du hast mich verdammt noch mal erschreckt!«
    Ich laufe in mäßigem Tempo weiter, Bernie Kosar trabt neben mir her. Hoffentlich hat niemand gemerkt, wie schnell ich geworden bin! Dann bleibe ich stehen und beuge mich vor, als hätte ich Krämpfe und wäre völlig außer Atem. Ich gehe ein paar Schritte, dann jogge ich ein bisschen. Bevor ich die zweite Runde hinter mir habe, laufen zwei Schüler an mir vorbei.
    »Smith! Was war los? Du hattest alle abgehängt!«, schreit Mr. Wallace, als ich an ihm vorbeilaufe.
    Ich ziehe eine kleine Show als Atemloser ab. »Ich – habe – Asthma.«
    Er schüttelt missbilligend den Kopf. »Und ich hatte schon gehofft, der diesjährige Laufchampion von Ohio wäre in meiner Klasse.«
    Ich zucke die Achseln und laufe weiter, immer wieder verfalle ich in Schritttempo. Bernie Kosar bleibt treu neben mir. Auf der letzten Runde holt Sam mich ein und wir laufen zusammen. Sein Gesicht ist knallrot.
    »Was hast du denn heute in Astronomie gelesen?«, frage ich. »Eine ganze Stadt in Montana von Aliens entführt?«
    Er grinst. »Klar, das ist die Theorie«, keucht er dann. Es klingt, als wäre es ihm ein wenig peinlich.
    »Warum würde denn jemand eine ganze Stadt entführen?«
    Sam zieht die Augenbrauen hoch, sagt aber nichts.
    »Nein, ehrlich.«
    »Willst du es wirklich wissen?«
    »Natürlich.«
    »Na ja, die Theorie ist, dass es ein Tauschgeschäft der Regierung ist: Entführungen gegen Technologie.«
    »Echt? Was für eine Art Technologie?«, frage ich.
    »Chips für Supercomputer, Formeln für weitere Bomben und grüne Technologien. Solche Sachen.«
    »Grüne Technologien gegen lebende Exemplare? Irre. Was fangen Aliens mit entführten Menschen an?«
    »Sie wollen uns studieren.«
    »Aber warum?«
    »Wenn die Katastrophe kommt, kennen sie unsere Schwächen und können uns dadurch leichter besiegen.«
    Die Antwort verblüfft mich, aber nur, weil die Szenen der letzten Nacht noch so präsent sind, ich die Waffen der Mogadori, die großen Bestien förmlich vor mir sehe.
    »Wäre das nicht sowieso ein Leichtes für sie, wenn ihre Waffen und Technologien unseren schon überlegen sind?«
    »Nun, manche Leute vertreten die Theorie, dass die Aliens einfach warten, bis wir uns selbst vernichtet haben.«
    Ich sehe Sam an. Er lächelt unsicher und scheint zu überlegen, ob ich das Gespräch ernst nehme.
    »Warum sollten sie wollen, dass wir uns zuerst vernichten? Was treibt sie denn an?«
    »Ihre Eifersucht.«
    »Eifersüchtig auf uns? Warum, weil wir so unfassbar

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