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Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Titel: Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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trage ihn ins Obergeschoss. Während ich ihn an den Stuhl fessele, brüllt er Obszönitäten heraus, von denen ich nicht vielmitbekomme, weil ich angestrengt überlege, wie wir Sam diese merkwürdigen Ereignisse erklären sollen.
    »Halt die Klappe«, sage ich.
    Er brüllt neue Flüche. Jetzt habe ich genug davon, klebe ihm einfach den Mund zu und laufe dann wieder in den Keller. Henri steht neben Sam, der immer noch dasitzt und verständnislos vor sich hinstarrt.
    »Ich begreife das nicht«, murmelt er. »Was war das gerade?«
    Henri und ich blicken einander an. Ich zucke die Achseln.
    »Sagt mir, was geschehen ist.« Sams Stimme klingt flehend, zugleich hört man heraus, dass er verzweifelt die Wahrheit hören will, dass er nicht verrückt ist und halluziniert hat, was er gerade gesehen hat.
    Henri seufzt und schüttelt den Kopf. »Was soll’s, verdammt noch mal!«
    »Was soll was, verdammt noch mal?«, frage ich.
    Doch Henri ignoriert mich, presst die Lippen zusammen, schaut zu dem Mann im Stuhl hinüber, um sich zu überzeugen, dass dieser noch bewusstlos ist, dann sagt er zu Sam: »Wir sind nicht das, wofür du uns hältst.« Er blickt mich an, ich nicke zustimmend.
    »Wir sind vor zehn Jahren von einem Planeten namens Lorien auf die Erde gekommen, weil unsere Heimat von den Bewohnern eines anderen Planeten zerstört worden war, von den Mogadori. Sie überfielen Lorien wegen seiner Ressourcen, denn sie hatten ihren eigenen Planeten in einen Abfallsumpf verwandelt. Wir wollten hier versteckt leben, bis wir nach Lorien zurückkehren können, und eines Tages wird es so weit sein. Aber die Mogadori sind uns nachgereist und verfolgen uns seitdem. Und ich glaube, sie wollen die Erde einnehmen. Deshalb bin ich gestern hergekommen, um mehr über sie herauszufinden.«
    Sam sagt nichts. Wenn ich ihm das erzählt hätte, dann hätte er mir bestimmt nicht geglaubt. Aber Henri hat eine Integrität, die Sam, genau wie ich, sicher immer gespürt hat.
    Jetzt schaut er mich an. »Ich hatte also recht, du bist ein Außerirdischer. Es war kein Witz, als du es zugegeben hast.«
    »Ja, das stimmt.«
    Er wendet sich an Henri. »Und diese Geschichten, die Sie mir an Halloween erzählt haben?!«
    »Ach, das waren nur lächerliche Erfindungen, über die ich im Internet gestolpert bin. Aber was ich dir gerade erzählt habe, ist die Wahrheit.«
    »Und …« Sam sucht nach Worten. »Was ist vorhin passiert?«
    Henri nickt mir zu. »John entwickelt gerade gewisse Kräfte. Telekinese gehört dazu. Als du gestoßen worden bist, hat John dich gerettet.«
    Sam lächelt mir zu und studiert mich aufmerksam. Als ich ihm in die Augen sehe, nickt er. »Ich wusste, dass du anders bist.«
    »Ich brauche das sicher nicht zu betonen«, sagt Henri zu Sam, »aber du musst über all das absolutes Stillschweigen bewahren.« Dann sieht er mich an. »Wir brauchen Informationen, und wir müssen weg von hier. Sie sind wahrscheinlich in der Nähe.«
    »Die Männer oben sind vielleicht noch bewusstlos.«
    Henri prüft die Pistole, die auf dem Boden liegt – sie ist geladen. Er entfernt alle Kugeln und legt sie auf das Regal, dann steckt er sich die Waffe oben in die Jeans. Ich helfe Sam auf, und wir gehen alle ins Obergeschoss. Der Mann, den ich telekinetisch heraufgebraucht habe, kämpft immer noch gegen seine Fesseln. Der andere sitzt still da.
    Henri geht zu ihm. »Sie sind gewarnt worden.«
    Der Mann nickt.
    »Jetzt werden
Sie
reden.« Henri zieht ihm das Isolierband vom Mund. »Und wenn nicht …« Er greift nach der Pistole. »Wer hat Sie aufgesucht?«
    »Sie waren zu dritt«, antwortet der Typ.
    »Schön für Sie, wir sind auch zu dritt. Wen interessiert das? Reden Sie weiter!«
    »Sie haben gesagt, wenn Sie kämen und ich etwas verriete, brächten sie mich um. Mehr werde ich Ihnen nicht sagen.«
    Henri drückt ihm die Pistolenmündung an die Stirn. Das bereitet mir Unbehagen. Ich drehe die Pistole so, dass sie zum Boden zeigt. Henri sieht mich überrascht an.
    »Es geht auch anders«, sage ich.
    Er zuckt die Achseln und legt die Pistole auf den Boden. »Bitte – dein Auftritt.«
    Ich stehe anderthalb Meter von dem Mann entfernt. Er blickt mich ängstlich an. Er ist ein schweres Kaliber, aber nachdem ich Sam bei seinem Flug durch die Luft leicht fassen konnte, weiß ich, dass ich auch ihn hier hochheben kann. Ich strecke die Arme aus und konzentriere mich. Zögerlich, sehr langsam hebt er sich vom Boden. Aus den Augenwinkeln sehe ich Henri und Sam stolz

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