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Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Titel: Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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lächelnd. Gestern konnte ich nicht einmal einen Tennisball heben, heute stemme ich telekinetisch einen Stuhl mit einem einhundert Kilo schweren Mann darauf. Das Erbe hat sich so schnell entwickelt!
    Als ich ihn auf der Höhe meines Gesichts habe, drehe ich den Stuhl um – jetzt hängt der Kerl mit dem Kopf nach unten da. »Aufhören!«, brüllt er.
    »Reden Sie.«
    »Nein! Die haben gesagt, sie bringen mich um.«
    Ich lasse den Stuhl los und er fällt. Der Mann schreit auf, aber ich fange ihn, bevor er auf den Boden kracht, und hebe ihn wieder hoch.
    »Sie waren zu dritt«, ruft er. »Sie sind an dem Tag gekommen, an dem wir die Zeitschrift ausgesandt haben. In der Nacht waren sie da.«
    »Wie sahen sie aus?«, fragt Henri.
    »Wie Gespenster. Blass, fast wie Albinos. Mit Sonnenbrillen. Als wir nicht reden wollten, nahm einer die Sonnenbrille ab. Er hatte schwarzglänzende Augen und spitze Zähne, als wären sie abgebrochen und dann gefeilt worden. Alle hatten lange Mäntel an und Hüte auf wie Typen aus alten Spionagefilmen. Was zum Teufel wollen Sie noch?«
    »Warum kamen sie?«
    »Sie wollten die Quelle unseres Artikels erfahren. Wir haben es ihnen erzählt: Ein Typ hatte uns angerufen und uns eine exklusive Geschichte angeboten. Er schimpfte auf eine Gruppe von Aliens, die unsere Zivilisation zerstören wollten. Aber er rief erst an dem Tag an, an dem wir drucken mussten, deshalb haben wir nicht die ganze Geschichte gebracht, sondern nur eine kleine Meldung und die Ankündigung, dass die Fortsetzung im nächsten Monat folgt. Der Anrufer hat so schnell geredet, dass wir kaum mitgekommen sind. Wir wollten ihn am nächsten Abend zurückrufen – aber daraus wurde nichts, weil die Mogadori kamen …«
    »Woher wussten Sie, dass es Mogadori waren?«
    »Was denn sonst, verdammt noch mal?! Wir bringen
eine
Story über die Mogadori, und siehe da, am gleichen Tag tauchen Aliens bei uns auf und wollen wissen, woher wir die Geschichte haben. Das war ziemlich leicht zu kombinieren.«
    Der Mann ist schwer und ich habe Mühe, ihn zu halten. Schweiß rinnt mir in die Augen, ich bekomme kaum Luft. Also drehe ich ihn um und senke ihn. Knapp vorm Boden lasse ich los, und er landet mit einem: »Uuumpff.« Ich stütze die Hände auf die Knie und verschnaufe.
    »Was soll das, zum Teufel? Ich beantworte doch eure Fragen!«
    »Tut mir leid. Sie sind zu schwer.«
    »Und sie kamen nur dieses eine Mal?«, fragt Henri weiter.
    Der Mann schüttelt den Kopf. »Sie kamen zurück.«
    »Warum?«
    »Um sicherzugehen, dass wir nichts anderes drucken. Ich glaube, sie haben uns nicht vertraut, aber der Typ, der angerufen hatte, war nicht mehr zu erreichen, also hatten wir sowieso nichts zu drucken.«
    »Was ist mit ihm geschehen?«
    »Was glauben Sie denn?! Die hatten seine Telefonnummer, auf der wir ihn zurückrufen sollten, da konnten sie seine Adresse ja leicht herausfinden.«
    »Wurden Sie bedroht?«
    »Verdammt, ja! Sie haben unser Büro auseinandergenommen. Sie haben mein Hirn verdreht, ich bin seitdem nicht mehr der, der ich war.«
    »Was haben sie mit Ihrem Hirn gemacht?«
    Er schließt die Augen und holt tief Luft. »Die sahen ja aus wie die Reste von einer Halloween-Party. Zuerst habe ich über sie gelacht … Aber das war ein Fehler, das wurde mir schlagartig klar. Zwei Mogadori nahmen die Sonnenbrillen ab und kamen auf mich zu. Ich konnte nicht wegschauen. Diese Augen! Als würde ich meinen eigenen und den Tod aller sehen, die ich liebe. Auf einmal war nichts mehr komisch. Ich habe den Tod richtiggehend gespürt! Die Unsicherheit. Den Schmerz. Das totale Entsetzen. Ich war nicht mehr in dem gleichen Raum. Und dann … tauchten alle Geschöpfe auf, die ich schon als Kind gefürchtet habe – lebendig gewordene Bestien mit scharfen Zähnen und Rasierklingen statt Krallen. Werwölfe. Dämonische Clowns. Riesenspinnen. Ich habe sie alle mit den Augen einesKindes gesehen, und sie haben mich absolut entsetzt. Und jedes Mal, wenn eins davon mich gebissen hat, konnte ich fühlen, wie es mir das Fleisch von den Knochen reißt, wie das Blut aus meinen Wunden strömt. Ich konnte nicht aufhören zu schreien.«
    »Haben Sie überhaupt versucht sich zu wehren?«
    »Und dann hatten sie noch zwei wieselähnliche, fette kleine Tiere mit Schaum vorm Maul. Obwohl einer der Typen sie an einer Leine hielt, konnte man spüren, dass sie hungrig nach uns lechzten. Die wollten sie auf uns hetzen, wenn wir nicht taten, was sie verlangten. Ich sage Ihnen, Mann,

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