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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Harris
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(Psychose)
    «Die Therapie beginnt mit dem ersten Blickwechsel zwischen Therapeut und Patienten, wenn der Therapeut mit der Grundeinstellung ICH BIN O.K . – DU BIST O.K . eintritt. Psychotiker sehnen sich nach einer sinnvolleren Beziehung zu anderen Menschen … Wenn diese im Allgemeinen sehr wahrnehmungsfähigen Kranken sich einem Menschen gegenübersehen, der die Anschauung: ICH BIN O.K.  – DU BIST O.K . ausstrahlt, dann ist das für sie eine neue und faszinierende Erfahrung. Das Erwachsenen-Ich reagiert auf diese menschliche Einstellung und beginnt zu fragen: ‹Warum sind Sie draußen, und ich bin hier drin?› Die Frage wird nicht sofort beantwortet, sondern zum intuitiv richtigen Zeitpunkt, nachdem der Therapeut das destruktivste Manöver oder Spiel des Patienten darlegen konnte. Der Patient wird dabei einfach und direkt informiert, zum Beispiel: ‹Sie erschrecken andere zu Tode …› Es wird ihm freimütig erklärt, dass er O.K . ist, dass er wichtig ist wegen seiner Einzigartigkeit als menschliches Wesen, und er fängt an, Hoffnung zu schöpfen. Wenn das Erwachsenen-Ich damit beginnen kann, Daten zu verarbeiten, zuzuhören, zu lernen und bei Entscheidungen zu helfen, arbeiten die angeborenen regenerativen Kräfte ebenfalls wieder, und der Heilungsprozess beginnt.» [31]
    Meinen ständigen Anstaltsgruppen, die immer zwischen zehn und zwanzig Patienten umfassen, gehören häufig auch psychotische Patienten an. Im Rahmen einer Gruppe, in der grundsätzlich die Abmachung gilt: ICH BIN O.K.  – DU BIST O.K ., fühlt sich der psychotische Patient unterstützt, gestreichelt und ermutigt, und der Boden für die Rückkehr des Erwachsenen-Ichs ist vorbereitet.
    In einer Anstaltsgruppe stand eine Frau während der Sitzung wiederholt auf, um ihren Rock glattzustreichen und ihn über die Knie nach unten zu ziehen. Obwohl diese Handlung nicht unbemerkt bleiben konnte, ging niemand darauf ein, niemand sah sie geringschätzig an. Die Gruppe diskutierte einfach weiter. Die Sitzung begann mit dreißig Minuten Unterricht in El-Er-K, gefolgt von einer Diskussion. Hinterher sagte der Nachbar der Frau zu ihr: «Wissen Sie, ich habe mitgezählt, Sie sind neunzehnmal aufgestanden, um Ihren Rock glattzustreichen.»
    Einigermaßen überrascht und erfreut über die Entdeckung sagte sie: «Wirklich?»
    Sie konnte diese «erwachsene» Antwort geben, ohne eine Drohung zu befürchten. Wenn das Erwachsenen-Ich in Erscheinung tritt, und sei es zunächst auch nur schwach, dann beginnt sich der Kontakt mit der Realität wieder einzustellen, und nun kann auch El-Er-K gelernt werden, das weitere Entdeckungen des Patienten über sein eigenes Verhalten ermöglicht.
    In Verbindung mit der Gruppentherapie werden Medikamente verabreicht, die helfen, die Stimmung zu heben und extreme Erregung zu beruhigen. In Fällen schwerer Depression wird die Elektroschock-Behandlung angewandt. Die Wirkung einer Schockbehandlung ist sehr auffällig. Nach zwei oder drei Schocks wird der Patient fröhlich, entspannt und bereit zu reden. Die Behandlung bringt vorübergehend die quälenden, archaischen Aufzeichnungen zum Verschwinden und macht die Wiedereinsetzung des Erwachsenen-Ichs möglich. Wenn das Erwachsenen-Ich erneut funktioniert, kann der Patient anfangen, El-Er-K zu lernen und zu verstehen, woher die archaischen Gefühle kommen und wie er sie selbst ausschalten kann.

Periodisches Blockieren bei der manisch-depressiven Persönlichkeit
    Ein Mensch mit einem konstanten Eltern-Ich, einem konstanten Kindheits-Ich oder einem konstanten Erwachsenen-Ich, welche jeweils die beiden anderen Teile der Persönlichkeit ausschließen, reagiert auf äußere Ereignisse ziemlich gleichbleibend und vorhersehbar. Auch seine Stimmung bleibt konstant.
    Die meisten von uns erleben Stimmungswechsel, wenn ein Teil unseres El-Er-K nach dem anderen unser Denken und Verhalten beeinflusst. An manchen Tagen fühlen wir uns O.K ., an anderen nicht. Wenn wir uns Mühe geben, können wir im Allgemeinen den Grund für unser «Hoch» oder «Tief» entdecken. Manchmal sind die Ursachen schwer definierbar, oder sie scheinen mit keinem gegenwärtigen besonderen Anlass in Zusammenhang zu stehen. Bei vielen Menschen verändert sich die Stimmung mit dem Wechsel der Jahreszeiten. Häufig bewirken Festtage Depressionen. Ein Beispiel dafür ist die starke Zunahme von Krankenhauseinlieferungen an Weihnachten. Der Herbstbeginn führt bei manchen zu einer Hochstimmung – die alten

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