Ich bin scharf - Heisse Stories
erzählen könnte!
Mein japanisches Wundermädchen ist definitiv überglücklich hier in London, und das bekommt auch unserem Liebesleben, das nun bereits mehr als sechs Monate andauert und keineswegs an Intensität verloren hat. Ihr neuer Job als Bücher-Scout und Lektorin bei diesem großen Verlag gefällt Mimi sehr. Die Arbeit
füllt sie aus, aber reibt sie nicht auf, es bleibt genug Zeit für unser gemeinsames Privatleben.
Wie es scheint, macht Mimi darüber hinaus richtig Karriere. Man hat sie gerade erst gefragt, ob sie eine eigene Abteilung für erotische Literatur (von Frauen für Frauen geschrieben) aufbauen und dafür das Cheflektorat übernehmen möchte.
Und man hat ihr zugesichert, sie dann in ungefähr einem Jahr nach Amerika zu schicken, um im dortigen Tochterverlag einen ganz ähnlichen Posten zu bekleiden.
Mimis USA-Traum scheint also in greifbare Nähe gerückt zu sein! Und natürlich werde ich sie mit Freuden über den großen Teich begleiten. Den Übersetzungs- und Autoren-Job nehme ich im Laptop einfach mit. Die moderne Technik macht’s möglich. So sieht der neue Weltenbürger aus!
Mimi ist so süß und dankbar, sie sagt, ohne mich hätte sie es nie oder zumindest nicht so bald schon gewagt, sich außerhalb von Japan zu bewerben.
Übrigens war es tatsächlich meine Wenigkeit, die im Internet eines schönen Tages die ausgeschriebene Verlagsstelle in London entdeckte und Mimi darauf aufmerksam machte.
Ja, Du hast natürlich Recht, Mark: Ganz uneigennützig habe ich mich nicht als Job-Scout betätigt.
Ich gebe es zu, ich hatte von meiner aufreibenden Arbeitszeit in Tokio allmählich die Nase gestrichen voll, wollte aber nicht ohne Mimi dort weggehen. Also musste ich mir etwas einfallen lassen.
Und es hat geklappt, wie man sieht.
London swingt, in jeder Hinsicht, Alter! Du darfst mich ruhig beneiden, in einer Deiner kurzen Arbeitspausen …
Hier treffen sich mittags all die hübschen Büromäuschen aus der Nachbarschaft — Mark, ich sage Dir, viele Londoner Mädels sind für die Arbeit aufgestylt wie echte Models, man traut seinen entzückten Augen kaum!
Aber zurück zu Mimi: Auch sie trägt mittlerweile diese (auf)reizenden Miniröcke zu schwarzen Seidenstrümpfen mit Strapsen und hochhackigen Pumps oder kniehohen Lederstiefeln.
Dazu oben herum superschicke Tops mit elegantem dunklem Blazer darüber. Wirkt topgestylt und dabei auch noch so höllisch erotisch — auf die feine englische Art. Ladylike mit einer scharfen Prise Erotik.
Manchmal, wenn Mimi früh dermaßen aufgestylt unser kleines, dafür sündhaft teures Apartment verlässt – Mark, ich schwöre Dir, ich postiere mich dann gerne schon mal nackt mit gekreuzten Armen vor der Wohnungstür und gucke Mimi bloß an, mit diesem gewissen schrägen gefährlichen Blick, der von oben bis unten über ihren Körper wandert.
Und sie bleibt dann prompt noch ein bisschen da, oh ja!
Hebt das kurze Röckchen und lässt sich mit mir auf einen heißen morgendlichen Quickie ein. Meistens auf dem Küchentisch, aber auch schon mal im Stehen, gleich an die Wand neben der Tür gelehnt. Wenn wir
es nämlich an der Tür treiben, gibt es diese Geräusche, die das Schloss macht, du weißt schon. Man kann sie draußen im Gang auch hören – und sie sind ziemlich eindeutig, wie mir ein wohlmeinender Nachbar jüngst grinsend mitteilte. Zum Glück haben die Engländer ja diesen schrägen Humor und nehmen solche Dinge damit einfach auf die Schippe. Danach ist die Sache erledigt. In Deutschland hätte der nicht so humorbegabte Nachbar wegen Ruhestörung wahrscheinlich die Polente gerufen.
Hinterher streift sie sich züchtig den kurzen Rock glatt, legt im Badezimmer noch schnell etwas Make-up und Lippenstift nach und lächelt mir sichtlich zufrieden zu, ehe sie endgültig weg ist.
Ja, unser Londoner Leben ist herrlich, so etwas wäre in Tokio einfach nicht möglich gewesen, früh und vor der Arbeit: keine Zeit, keine Zeit!
Davon kannst Du ja mittlerweile selbst ein Liedchen singen, was? Insofern kann ich den nächtlichen Ausflug ins Puppenpuff schon verstehen, man hat in Tokio ja sonst nichts vom Leben.
Ich muss Schluss machen, gerade ist eine E-Mail reingekommen von einem meiner Kunden, der auf seine Übersetzung wartet.
Ich melde mich heute Abend noch mal. Dann bin ich allein daheim, weil Mimi ausgeht. Eine Kollegin aus dem Verlag feiert wohl ihren feuchtfröhlichen Junggesellinnen-Abschied, die sogenannte Hen-Night (»Hühner-Nacht« wörtlich
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