Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt
wollen ihn beeindrucken, uns professionell darstellen, daher haben wir eine Präsentation auf meinem Laptop vorbereitet. Mein Laptop!? Den hatte ich vorhin mit ins Auto genommen - da liegt er auch immer noch. Wir haben keine andere Wahl, als dem Vermieter mit Händen und Füßen unsere Ideen und Visionen vorzustellen. Ralf und ich schwärmen von unseren Plänen und Konzepten. Ein Wort ergibt das andere, nichts, was wir vorher abgesprochen hätten. Wir wissen ja beide, was wir wollen. Schließlich gibt der Vermieter uns den Zuschlag. Während wir uns die Hand darauf geben, sagt er: »Ich hatte am Telefon schon Angst, dass sich schon wieder so ein paar Businesskasper im Anzug mit einer langweiligen PowerPoint-Präsentation vorstellen. Sie sind so erfrischend anders. Sie haben
Mut und sind spontan. Ich bin mir sicher, dass Ihre Ideen klappen.«
Draußen vor der Tür schauen Ralf und ich uns an. Wir lachen und feiern unseren Erfolg. Diesen besonderen Tag beenden wir in der Sonne, auf dem offenen Deck eines Busses - in unserem Touristenticket ist nämlich eine kostenlose Stadtrundfahrt enthalten. Und Ralf sagt: »Mann, bist du spontan! Aber bitte sag mir nächstes Mal vorher Bescheid.«
Dieser Tag hat unser Leben verändert. Dieser Tag war so gut geplant. Und dennoch schien es, als wollten lauter Hindernisse unseren Erfolg verhindern. Doch das Gegenteil ist passiert. Jeder »Fehler« hat uns weitergebracht. Wir haben jede neue Situation - ohne groß nachzudenken - angenommen und damit unseren Horizont erweitert. Nichts von dem, was an diesem Tag geschah, hatten wir so geplant, es wäre nicht planbar gewesen. Das Loslassen vom Plan ermöglichte den Anfang dieser Erfolgsgeschichte. Nebenbei haben wir noch eine gute Bäckerei mit einer netten Verkäuferin entdeckt. Torstens Nachbar - Personalchef eines großen Unternehmens - wurde unser erster Kunde. Und wir wussten nach diesem Tag, dass wir auch unter schwierigen Bedingungen in unserer neuen Selbstständigkeit ein gutes Team sind. Den Raum hätten wir im Anzug und mit Computer-Präsentation nicht bekommen.
Aus dem Raum sind Büro und Probebühne der »Steifen Brise« geworden, einem der erfolgreichsten Impro- und Businesstheater
Deutschlands. Wir beide halten Vorträge zum Thema Spontaneität und spielen in ganz Europa Spontan-Theater. Unsere früheren Jobs haben wir längst hinter uns gelassen.
Spontaneität hat unser Leben zum Positiven verändert, und wir sind davon überzeugt, dass jeder diese Chance nutzen sollte. Wir wissen, dass jeder Mensch spontan sein kann. Entscheiden Sie sich, mit uns Ihre eigene Spontaneität wiederzuentdecken und zu beleben.
15 Minuten später fällt Ihnen die Antwort ein
Wenn wir auf der Bühne stehen und beispielsweise einen Vortrag zum Thema Spontaneität halten, stellen wir meist eine Frage: »Wer von Ihnen kennt das? 15 Minuten später fällt Ihnen die richtige Antwort ein?« Wir haben noch keine Veranstaltung erlebt, auf der sich nicht mindestens 80% der Zuhörer meldeten. Der Rest traute sich vermutlich nicht oder hatte ein schlechtes Gedächtnis.
Was hätten Sie gemacht? Sich gleich gemeldet? Egal, was die anderen tun? Oder hätten Sie womöglich heimlich aus den Augenwinkeln nach links und rechts geschaut und abgewartet, was die anderen machen und schließlich zögerlich die Hand gehoben mit dem Gedanken: Ich mach das mal wie die Mehrheit. Wenn ja, dann gehören Sie auch zur Mehrheit. Wenn Sie sich gleich gemeldet hätten: Perfekt! Sie übernehmen Verantwortung für Ihr Handeln und sind auf dem richtigen Weg.
Melden alleine reicht aber nicht. So einfach kommen Sie uns nicht davon, wir erinnern uns, Sie sitzen schließlich in
einem Vortrag zum Thema Spontaneität. Wir nehmen das Mikrofon und kommen zu Ihnen. Alle Augen sind auf Sie gerichtet während wir Sie fragen: »Wann wären Sie gerne spontaner?«
Wenn Sie schon ein wenig spontan sind, antworten Sie uns mit einem entschiedenen »Jetzt!«. Gehören Sie zu denen, die spontan und ehrlich sind, sagen Sie: »Beim Sex.« Gehören Sie zur Mehrheit, dann erwidern Sie gar nichts, haben »Kaninchen-Feeling« und denken für sich: Sei doch mal spontan, sag doch einfach was und dann auch noch ins Mikrofon vor 400 Zuschauern. Was denken die dann von mir? Wie kann ich da die richtige Antwort geben? Spontan sein auf Befehl, dass geht doch gar nicht. Kann da nicht vorher jemand Bescheid sagen? 15 Minuten würden schon reichen. Aber genau das tut niemand. Sie müssen selber ran. Seien
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