Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt
demnächst sitzen.
Bis hierher haben Sie hoffentlich auf uns gehört und sagen mittlerweile »Ja« zu unerwarteten Situationen. Sie entscheiden aus dem Bauch heraus und haben sich sogar darauf eingelassen,
dass Ihre spontane Entscheidung womöglich ein Fehler sein könnte. Sie haben aber beim besten Willen kein neues Penizillin entdecken können und auch keine neue TV-Show entwickelt. Sie haben einfach nur etwas verbockt und stehen nun vor einer neuen unerwarteten Situation, auf die Sie reagieren müssen. Perfekt. Dieser Fehler trainiert Ihre Spontaneität. Wenn Sie Lust bekommen haben, dann gehen Sie jetzt raus, sind spontan und machen Fehler. Sie können natürlich auch gerne noch ein wenig weiterlesen. Viel Spaß beim nächsten Kapitel!
Das ganze Buch für Schnellleser: Teil 2
»Mach Fehler und genieße es.«
Lesen Sie weiter auf Seite 241.
Regel Nr. 3: Hör auf zu planen und sei offen für jeden Moment
Sie haben »Ja« gesagt und die Tür in die Welt der Spontaneität geöffnet. Sie sind todesmutig durch die offene Tür gegangen, ohne zu wissen, ob hinter der Tür ein Sofa, King Kong oder irgendein anderes Monster auf Sie wartet. Sie lassen sich überraschen, und das sogar freiwillig. Sie haben in Kauf genommen, keinen blassen Schimmer zu haben, was hinter der Tür
auf Sie wartet. Wird es ein Fehler sein, wird es kein Fehler sein? Wie auch immer. Sie sagen »Ja« zu der Situation, die Sie vorfinden. Hadern und Zaudern macht in dem Moment sowieso keinen Sinn mehr, denn Spontaneität ist ja das, was jetzt passiert. Das heißt, Sie müssen auch jetzt reagieren und spontan sein. Nur eins haben wir bislang nicht geklärt: Wie finden Sie die Tür eigentlich?
Die ersten beiden Regeln ermöglichten Ihnen, »Ja« zu sagen und Fehler zuzulassen. Mithilfe der dritten Regel »Hör auf zu planen und sei offen für jeden Moment« werden Sie erkennen, dass es auch noch andere Optionen gibt als die ausgetretenen Anti-Spontaneitäts-Wege. Sie nehmen die Türen, an denen Sie bisher vorbeigelaufen sind, bewusst wahr. Im Moment zu sein bedeutet, unerwartete Situationen selbst zu entdecken und zu trainieren.
Douglas Adams, britischer Science-Ficion-Autor und Verfasser der satirischen Trilogie in sechs Teilen »Per Anhalter durch die Galaxis«, hat neben vielen verrückten Geschichten auch einige bedenkenswerte Wahrheiten und Weisheiten in seinen Büchern formuliert. So beschäftigt er sich unter anderem damit, wie man Dinge unsichtbar macht. Man müsse um sie herum nur ein sogenanntes »PAL-Feld« aufbauen. Ein »Problem-Anderer-Leute-Feld«. Er stützt sich dabei auf den Hang vieler Menschen, in allem ein Problem anderer Leute zu sehen. Wir sehen die Dinge nicht, die wir nicht sehen wollen, nicht enwarfet haben oder nicht erklären können. Ich kenne dieses Phänomen sehr gut. Es gelingt mir zuhause hervorragend, meine herumliegenden Socken und Hosen unsichtbar zu
machen. Da die abgelegten Kleidungsstücke auf dem Fußboden für mich kein Problem darstellen, sehe ich sie auch nicht mehr. Es ist ein Problem anderer Leute, in diesem Fall von meiner Frau. Leider ist es mir noch nicht gelungen, mein PAL-Feld auch auf meine Frau auszuweiten, daher sieht sie meine hingeworfenen Klamotten immer.
Genau so ein »PAL-Feld« scheinen viele Menschen um sich herum aufgebaut zu haben, wenn es darum geht, sich auf Neues einzulassen. Kommen Ihnen Standardsätze wie diese bekannt vor: »Das machen wir doch immer so!« Oder: »Den Weg bin ich noch nie gegangen, dann mache ich es heute auch nicht!« Oder auch: »Das ist nicht mein Problem. Sehe ich nicht. Mache ich nicht.«
Schalten Sie Ihr eigenes »PAL-Feld« ab und richten Sie Ihren Blick auf die Türen, hinter denen sich vielleicht etwas Unerwartetes verbirgt. Die Auseinandersetzung mit dem Unerwarteten trainiert Sie und macht Sie spontan. Im Moment zu sein bedeutet, alles um sich herum in genau diesem einen Moment wahrzunehmen. Saugen Sie wie ein Schwamm alles in sich auf. Damit trainieren Sie, schnellstmöglich herauszufinden, was Ihnen in einer spontanen Situation zur Verfügung steht.
Übung 18:
Entdeckertour
Sie brauchen dazu:
• sic h selbst
• Ihre Augen
• einen altbekannten Weg
Und so geht’s:
Diese Übung ist eine Variation der Übung 10 »Das Konto ›Erlebnispunkte‹ auffüllen«. Es geht jetzt darum, neue Wege entdecken zu wollen (auch für den Fall, dass Sie noch immer auf Ihren Anti-Spontaneitäts-Wegen unterwegs sind). Versuchen Sie auf einem Weg, den Sie
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