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Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt

Titel: Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Schmitt , Torsten Voller
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Alexander Fleming experimentierte in seinem Labor am St. Mary’s Hospital in London. Er verschloss eine Probe nicht richtig und nach der Rückkehr aus den Sommerferien entdeckte er, dass eine seiner Bakterienkulturen von den Sporen eines Schimmelpilzes befallen worden war. Anstatt seinen Fehler zu vertuschen und die Proben zu entsorgen, beschäftigte er sich eingehender mit seinem Fehler und bemerkte, dass überall, wo der Pilz sich ausgebreitet hatte, keine Bakterien angesiedelt waren, und dort, wo welche gewesen waren, diese sogar eingegangen waren. Alexander Fleming legte damit den Grundstein für das heutige Antibiotikum. Fleming wurde 1944 geadelt und durfte sich fortan »Sir Alexander Fleming« nennen. 1945 erhielt er zusammen mit H. W. Florey und E. B. Chain den Nobelpreis für Medizin »für die Entdeckung des Penizillins und seiner heilenden Wirkung bei verschiedenen Infektionskrankheiten«.
    Jeder Mensch macht Fehler, auch die Götter in Weiß. Wir haben im Netz einen spannenden Medizinerblog mit dem Titel: www.jeder-fehler-zaehlt.de gefunden. Der Untertitel
macht die Seite für uns Laien klarer. »Fehlerberichts- und Lernsystem für Hausarztpraxen.« In diesem Blog schreiben Ärzte und Angestellte von Arztpraxen anonym über Fehler, die ihnen bei ihrer täglichen Arbeit passiert sind. Es gibt den Fehler des Monates statt den Mitarbeiter des Monats. Wesentlich ist auch hier: Fehler werden grundsätzlich akzeptiert. Es gibt sie, aber man lernt aus ihnen.
    Showmaster und Entertainer Stefan Raab hat einen ziemlich guten Ansatz, mit Fehlern umzugehen. »Stern Online« hat das in einem Artikel treffend formuliert: »Er hat eine Idee. Er probiert sie aus. Sie gelingt - wunderbar, machen wir eine Show draus. Sie gelingt nicht - gut, dass wir das wissen, weiter geht’s. Niemand sonst im deutschen Fernsehen steckt so viel Energie und Kreativität in das Medium, das in diesem Lande am liebsten auf Bewährtes setzt.« Stefan Raab arbeitet nach dem Prinzip von Trial and Error. Er probiert aus und rechnet mit Fehlern. Die sehr erfolgreiche »WOK-WM«, in der Prominente mit einem modifizierten asiatischen WOK statt mit einem Bob durch einen Eiskanal fahren, entstand zum Beispiel aus einer Wette bei »Wetten, dass …?!«
    Fehler sind etwas, womit Sie immer rechnen müssen. Bei unseren Shows sind Fehler Geschenke, die uns helfen, spontan zu reagieren. Inzwischen handeln wir auch im täglichen Leben nach dem gleichen Prinzip. Wir sind offen für eigene und fremde Fehler. Dabei halten wir uns an das folgende Zitat.
    »Jeder Plan ›muss‹ falsch sein, da nie alle Faktoren bekannt sein können.«
    Ruth Cohn, Psychologin

    Für uns ergibt sich daraus der Leitspruch: »Wir machen jeden Tag Fehler, und wenn nicht, ist etwas schiefgelaufen.« Dieser Satz hat uns von dem Druck befreit, immer perfekt sein zu müssen. Wir werden nicht spontan handeln, wenn wir Angst davor haben, einen Fehler zu machen. Wer spontan handelt, macht Fehler und übernimmt Verantwortung dafür, egal ob daraus eine großartige Erfindung entsteht oder etwas für die Mülltonne. Sie müssen den Umgang mit Fehlern für sich neu definieren.

Übung 16:
Geben Sie uns Ihre Fehler
    Sie brauchen dazu:
    • sich selbst
    • einen oder mehrere Fehler
    • einen Computer mit Internetanschluss
    • Ihr Ja-Buch
    Und so geht’s:
    Schreiben Sie Ihre Fehler in Ihr Ja-Buch, die schönsten und die schlimmsten, in den schillerndsten Farben … Oder schicken Sie uns Ihre Fehlergeschichten (Adresse auf www.total-spontan.de ).

    Variante für Blogger:
    Verkünden Sie Ihre Fehler in Ihrem Internetblog, auf Facebook, bei XING, Linkedln, studiVZ oder in welcher Community Sie auch immer sind. Machen Sie es wie die Vögel auf dem Dach, twittern Sie Ihre Fehler in die Welt. Das Feedback wird Sie erstaunen.

    Was soll das?
    Sie werden merken, dass Ihre Fehler gar nicht so schlimm sind, wie sie im Moment erscheinen, wenn sie erst einmal aufgeschrieben sind. Sie werden über Ihre Fehler lachen. Vielleicht nicht sofort, aber mindestens ein bisschen später. Die eigenen Fehler zu reflektieren, sorgt außerdem dafür, sie in Zukunft zu vermeiden.

    Die Angst vor Fehlern führt dazu, dass Sie alles ganz genau abwägen möchten und sich schließlich vor Entscheidungen drücken. Frei nach der Devise: »Bevor ich mit meiner Entscheidung eine eventuelle Katastrophe auslöse, mache ich mal lieber gar nichts.« Aber gar nichts machen ist nicht sehr spontan. Vielleicht kennen Sie das: Sie

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