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Ich bin verliebt in deine Stimme

Ich bin verliebt in deine Stimme

Titel: Ich bin verliebt in deine Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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wiederholte Frau Martens.
    »Mit wem?«
    »Mit Eberhard Grüner. Warum fragen Sie? Sie kennen ihn ja doch nicht.«
    »Nein, persönlich nicht«, grollte Peter und hatte das Bedürfnis, das Telefonhäuschen, in dem er stand, zu zertrümmern. »Aber vom Hörensagen her war er doch, wenn ich mich so ausdrücken darf, mein Vorgänger bei Ihrer Tochter.«
    Frau Martens schwieg.
    »Und nun«, fuhr Peter sarkastisch fort, »scheint er wieder in seine alten Rechte eingetreten zu sein.«
    Frau Martens sagte auch jetzt noch kein Wort.
    »Geht das immer so schnell bei Ihrer Tochter?«
    Nun mußte sich Frau Martens zur Verteidigung Petras aufgerufen fühlen; das war schließlich ihre mütterliche Pflicht.
    »Sie haben«, sagte sie, »eigentlich am wenigsten Veranlassung, solche Fragen zu stellen.«
    »Soll das heißen, daß ich meine Freundinnen im selben Tempo wechsle?«
    »Nein, das soll es nicht heißen, denn das brauchen Sie ja gar nicht.«
    »Was brauche ich gar nicht?«
    »Einen einzelnen Wechsel durchführen wie Petra, da Sie sich ja stets einen ganzen Harem halten.«
    »Was tue ich? Sind Sie verrückt?« entgleiste Peter.
    »Ich nicht, aber Sie!« schwoll nun auch der alten Dame der Kamm. »Sonst würden Sie uns endlich in Ruhe lassen. Was versprechen Sie sich von Ihren Belästigungen? Meine Tochter ist ein für allemal fertig mit Ihnen.«
    »Aber warum, zum Teufel? Wer hat ihr – oder Ihnen – den Floh ins Ohr gesetzt, daß ich einen Harem unterhalte? Das war nie der Fall!«
    »Herr Mann, geben Sie sich keine Mühe, Petra wurde mit einem unwiderlegbaren Beweisstück konfrontiert.«
    »Mit welchem Beweisstück?«
    »Mit Ihrer Ansichtskarte.«
    »Mit was? Ich weiß von keiner Ansichtskarte!«
    »Die Sie aus Soltau geschrieben haben.«
    »Aus Soltau? Dort bin ich noch nie im Leben gewesen! Sagen Sie mir bloß, welcher Wahnsinn das alles ist!«
    »Ganz recht, Wahnsinn, das ist das zutreffende Wort. Ich möchte wissen, was Sie sich bei alldem gedacht haben. Kurz zuvor hatten Sie doch meiner Tochter noch die Ehe versprochen. Schämen Sie sich! Zu meiner Zeit gab's so was nicht, das sage ich Ihnen.«
    »Frau Martens«, antwortete Peter schwer atmend, »Frau Martens, lassen Sie mich im Moment nur eines sagen: Ich will nach wie vor keine andere heiraten als Petra, das schwöre ich Ihnen.«
    »Von Ihren Schwüren halten wir überhaupt nichts mehr, Herr Mann. Meine Tochter denkt nicht mehr daran, sich von Ihnen heiraten zu lassen.«
    »Weil sie den Wahnsinn glaubt, den Sie mir erzählt haben, Frau Martens. Aber davon stimmt kein Wort. Es wird sich alles aufklären. Ich weiß auch nicht, wie das Ganze zustande kam. Morgen spreche ich mit Petra.«
    »Wo?«
    »Im Fernamt.«
    »Das wird keinen Zweck haben. Meine Tochter will Sie nicht mehr sehen, das weiß man auch an ihrer Arbeitsstelle. Für den Fall, daß Sie trotzdem versuchen sollten, zu ihr vorzudringen, hat sie – übrigens auf mein Anraten hin – zwei kräftige Fernmeldetechniker gebeten, Sie daran zu hindern.«
    Peter war einige Sekunden lang sprachlos. »Wie soll ich das verstehen: zwei kräftige Fernmeldetechniker?« fragte er dann.
    Frau Martens schwieg wieder einmal.
    »Auf Ihr Anraten hin?« fuhr Peter fort zu fragen.
    »Sie wäre auch von selbst auf diese Idee gekommen, Herr Mann.«
    »Aber Sie sind ihr zuvorgekommen?«
    »Das kann und will ich nicht leugnen.«
    »Wissen Sie, was Sie sind?«
    »Ich warne Sie davor, mich zu beleidigen.«
    »Die klassische Schwiegermutter.«
    »Nicht die Ihre.«
    »Noch nicht – aber bald. Und wissen Sie, was Sie deshalb für mich außerdem noch sind?«
    »Ich warne Sie noch einmal.«
    »Der saure Apfel, in den ich beißen muß.«

12
    Noch am selben Abend fuhr der schwer gebeutelte Heimkehrer aus Paris zu Ralf Petermann in die Wohnung.
    »Schon zurück?« empfing ihn Ralf überrascht. »Wie war's bei den Franzosen?«
    »Gib mir einen Schnaps.«
    Ralf füllte zwei Gläser. Nachdem sie sie in einem Zug geleert hatten, wiederholte er – allerdings etwas abgewandelt – seine Frage: »Also, wie war's bei den Französinnen?«
    »Fang du mir nicht auch so an!«
    »Wieso? Wer noch?«
    Die beiden hatten im Stehen getrunken. Nun warf sich Peter in einen Sessel und begann in groben Zügen zu berichten. Einen Harem habe man ihm zugetraut! Unter seinem Namen sei verfängliche Post auf den Weg gebracht worden! Im Fernamt wolle man ihn verprügeln!
    »Was will man?« fiel Ralf ein.
    »Mich verprügeln! Petra hat extra zwei Kerle engagiert, wenn

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