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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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Kirschen essen. Es sind harte Burschen, und ich würde manche schwere Auseinandersetzung mit ihnen austragen müssen. Aber jetzt … was soll ich sagen? Es war Italien at its best . Die Liebe zum Fußball und die Liebe zu Kindern, und ich holte mein Handy hervor und machte ein Foto und schickte es an Helena, und wenige Dinge sind ihr so zu Herzen gegangen. Ihr treten noch immer die Tränen in die Augen, wenn sie davon erzählt. Es war wie eine Liebeserklärung von San Siro.
    Wir hatten auch einen neuen Hund angeschafft, einen Welpen. Wir nannten ihn Trustor nach dieser Affäre, bei der eine Investmentgesellschaft ihres ganzen Geldes beraubt wurde. Jetzt hatte ich also tatsächlich eine Familie. Ich hatte Helena, Maxi und Trustor.
    Aber ich spielte zu jeder Tages- und Nachtzeit Xbox. Ich verlor ganz einfach die Kontrolle. Es wurde das reine Gift. Ich konnte nicht aufhören, und häufig saß ich mit Klein-Maxi auf dem Schoß da und spielte.
    Wir wohnten im Hotel in Mailand, während wir auf eine eigene Wohnung warteten, und wenn wir unten anriefen und Essen bestellten, spürten wir richtig: Sie hatten uns über, und wir hatten sie über. Das Hotel ging uns auf die Nerven, und wir zogen um ins Hotel Nhow in der Via Tortona, und das war besser, aber immer noch chaotisch.
    Alles war neu mit Maxi, und wir merkten natürlich, dass er viel spuckte und nicht zunehmen wollte, eher umgekehrt. Er wurde dünner. Aber keiner von uns wusste, wie es normalerweise sein sollte. Jemand hatte uns gesagt, dass Säuglinge eine gewisse Zeit nach der Geburt Gewicht verlieren können, und er machte ja einen kräftigen Eindruck, oder nicht? Aber er spuckte die ganze Zeit. Sollte das so sein? Wir hatten keine Ahnung, und ich rief meine Familie und meine Freunde an, und alle trösteten uns; es ist bestimmt nichts Schwerwiegendes, und das glaubte ich auch nicht, oder wollte es zumindest nicht glauben, und ich versuchte, es wegzuerklären.
    Immer mit der Ruhe. Er ist mein Junge. Was kann schiefgehen? Aber die Unruhe verschwand nicht, es wurde immer offensichtlicher, dass er keine Nahrung bei sich behalten konnte, und er nahm noch mehr ab. Bei seiner Geburt hatte er drei Kilo gewogen, jetzt war er bei 2800 Gramm, und ich spürte es im Bauch, das ist nicht gut, überhaupt nicht, und ich konnte es nicht mehr länger aushalten.
    »Da stimmt etwas nicht, Helena!«
    »Das glaube ich auch«, antwortete sie.
    Was zuvor ein Verdacht gewesen war, eine Ahnung, wurde jetzt zur Überzeugung, und das Zimmer begann zu schwanken. Mein ganzer Bauch verkrampfte sich. Ich hatte noch nie so etwas gefühlt, nicht einmal annähernd. Bevor ich Kinder hatte, war ich Mister Untouchable. Ich konnte böse und wahnsinnig werden, alle möglichen Gefühle haben. Aber alles ließ sich lösen, wenn ich nur härter kämpfte. Jetzt gab es nichts dergleichen. Jetzt war ich machtlos. Ich konnte ihn nicht gesundtrainieren. Ich konnte nichts tun.
    Maxi wurde schwächer und schwächer, und er war so klein, man sah es jetzt wirklich, er war nur noch Haut und Knochen. Es war, als wollte das Leben ihn verlassen, und wir telefonierten panisch herum, und eine Ärztin kam ins Hotel. Ich war gerade nicht zu Hause. Ich hatte ein Spiel. Aber ich glaube, wir hatten Glück.
    Die Ärztin roch an dem Erbrochenen. Sie betrachtete es und erkannte die Symptome und sagte sofort: » Er muss unmittelbar ins Krankenhaus. « Ich erinnere mich noch genau. Ich war bei der Mannschaft. Wir sollten zu Hause gegen Messina spielen, und mein Handy klingelte. Helena war außer sich: »Maxi muss operiert werden«, sagte sie. »Es muss schnell gehen«, und ich dachte: Werden wir ihn verlieren? Ist das wirklich möglich? Mir schwirrte nur so der Kopf, alle erdenklichen Fragen und verrückten Ideen, und ich erzählte es Mancini. Wie so viele andere war er ein ehemaliger Spieler, und er hatte seine Trainerkarriere unter Sven-Göran Eriksson bei Lazio begonnen. Er begriff, er hatte Herz.
    »Mein Junge ist krank«, sagte ich, und er sah in meinen Augen, es ging mir beschissen.
    Ich hatte nicht mehr nur Gewinnen im Kopf. Ich hatte Maxi da, nichts anderes, meinen kleinen Jungen, meinen geliebten Sohn, und ich durfte selbst entscheiden: Wollte ich spielen oder nicht? Ich hatte bis dahin in der Saison sechs Tore erzielt, und war in vielen Spielen krass gewesen. Aber jetzt … was tun? Nichts würde besser mit Maxi, wenn ich auf der Bank saß, das war richtig. Aber würde ich Leistung bringen können? Ich wusste es nicht.

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