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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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Oberklasse, und kein einziger Mensch redet wie ich, keiner sagt » das geilste Haus « oder was in der Art. Hier sagen sie » vornehm « und » außerordentlich « .
    Aber ich wollte zeigen, dass jemand wie ich mit eigenem Geld hier hineinkommen kann. Es war von Anfang an wichtig für mich, und ich hatte nicht erwartet, dass alle Beifall klatschen würden. Dennoch war ich erstaunt. Verflucht, wollen sie das und das machen? Ständig und an allem hatten sie etwas auszusetzen. Aber wir pfiffen darauf und bauten das Haus genau so um, wie wir es haben wollten.
    Es war vor allem Helena. Sie nahm es ungeheuer genau und ließ sich von diversen Museen beraten und was nicht alles. Ich war nicht in dem gleichen Maße engagiert. Ich habe nicht ganz das Gespür für solche Dinge, aber einen Beitrag leistete ich. Im Eingangsbereich hängte ich vor den roten Tapeten ein großes Foto mit zwei schmutzigen Füßen auf, und als meine Kumpel auftauchten, sagten sie alle, krass, heftig, was für ein cooler Kasten.
    »Aber was sind das für eklige Füße? Wie kannst du so einen Mist an die Wand hängen?«
    »Idioten«, antwortete ich. »Das sind die Füße, die das alles bezahlt haben.«

18
    I CH WEISS NOCH , wie es war, als ich ihn im Training sah. Es war richtig schön, das muss ich sagen; es war ein Gefühl, dass trotz aller Vereinswechsel etwas gleich geblieben war. Und doch fiel mir nichts Besseres ein, als zu schreien:
    »Hör mal, du, verfolgst du mich?«
    »Na klar, jemand muss doch dafür sorgen, dass du Cornflakes im Haus hast.«
    »Aber diesmal schlafe ich nicht wieder auf deiner Matratze.«
    »Wenn du nett bist, kommst du drum herum.«
    Es war ein gutes Gefühl, Maxwell bei Inter um mich zu haben. Er war einige Monate vor mir gekommen, hatte jedoch eine Knieverletzung gehabt und war in der Reha gewesen, sodass es einige Zeit dauerte, bis ich ihn traf. Ich glaube, ich kenne keinen eleganteren Spieler. Er ist der offensive brasilianische Verteidiger, der es wagt, tief hinten im Rückraum schön zu spielen, und oft genieße ich es einfach nur, ihm beim Spielen zuzuschauen. Dennoch wundere ich mich zuweilen darüber, dass er so gut geworden ist. So nette Burschen setzen sich in der Regel im Fußball nicht durch. Du musst bissig und hart sein, und ich fühlte, dass ich nach den Jahren bei Juventus so geworden war, und mehr denn je in einer Mannschaft hatte ich bei Inter zum Gewinn der Meisterschaft beigetragen. Nicht nur auf dem Platz, sondern durch meine Einstellung insgesamt.
    All diese Dummheiten mit Brasilianern in der einen Ecke und Argentiniern in der anderen waren Vergangenheit, und mit jedem Monat festigte sich mein Status im Klub, und das merkte natürlich auch Moratti. Er war gut zu mir und kümmerte sich darum, dass meine Familie sich wohlfühlte, und auf dem Platz hatte ich einen Lauf. Wir standen wieder auf dem ersten Platz in der Liga. Die ganzen finsteren Neunzigerjahre, als Inter nie richtig zum Zug kam, waren wie weggewischt. Was ich gehofft hatte, war eingetreten. Die ganze Mannschaft war ein Stück gewachsen, nachdem ich gekommen war, und Mino und ich waren uns natürlich darüber im Klaren, dass wir eine gute Verhandlungsposition hatten.
    Es war Zeit, meinen Vertrag neu zu verhandeln. Und das kann niemand besser als Mino. Er brachte all seine Tricks gegen Moratti ins Spiel. Ich habe keine Ahnung davon, wie die Dinge abliefen. Ich war bei den Verhandlungen nicht anwesend, aber es hieß, dass Real Madrid an mir interessiert sei, und Mino nutzte das aus, um Moratti schwer unter Druck zu setzen. Aber ehrlich gesagt, so viel war gar nicht nötig. Die Lage hatte sich inzwischen geändert. Als ich bei Inter unterschrieben hatte, war ich übel dran gewesen, ich wollte von Juventus weg, und Moratti konnte das leicht ausnutzen. In dieser Branche nimmt man immer die schwachen Seiten des Gegners ins Visier. Das ist Teil des Spiels. Man setzt jemandem das Messer an die Kehle, und während der Verhandlungen hatte Moratti vier Mal mein Gehalt gesenkt. Aber das würden wir ihm heimzahlen. Darin waren Mino und ich uns einig, und Moratti war jetzt nicht mehr so stark. Angesichts meiner Bedeutung für die Mannschaft konnte er es sich nicht leisten, mich zu verlieren, und es dauerte nicht lange, bis er sagte:
    »Gib dem Jungen, was er haben will.«
    Ich bekam einen krassen Deal. Später, als Details durchsickerten, war sogar die Rede davon, dass ich der bestbezahlte Fußballspieler der Welt sei. Aber damals wusste ich davon

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