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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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ernst?«
    »Ich bin ein ernster Mensch!«
    Danach rief ich meinen Kontakt an und bekam diese besondere Uhr, ein hübsches kleines Stück, und anschließend mailte ich D über mein Xbox-Konto meine Bankdaten zu. Wenig später flog ich nach Stockholm. Wir hatten ein Länderspiel in der EM -Qualifikation und wohnten wie üblich im Scandic Park Hotel. Ich hatte mich trotz allem wieder mit Lagerbäck versöhnt und fuhr ins Hotel und begrüßte die Jungs der Mannschaft. Der Karton mit der Uhr war in meinem Gepäck, und an dem Nachmittag, den wir abgesprochen hatten, ging ich damit hinunter in die Rezeption. Ich fühlte mich ganz ruhig. Aber für alle Fälle nahm ich Janne Hammarbäck mit, unseren Mann für Sicherheitsfragen.
    Ich wusste nicht, wie D aussah, oder wer er war. So nett er sich auch angehört hatte, er konnte alles Mögliche sein, ein Wahnsinniger mit zehn aggressiven Komplizen. Nicht dass ich das glaubte, aber man kann es nie wissen, und ich sah mich da unten nach allen Seiten um, und der Einzige, den ich entdeckte, war ein schmächtiger junger Mann, der auf einem Stuhl saß und schüchtern wirkte.
    »Bist du hier, um eine Uhr abzuholen?«, fragte ich.
    »Ja, ich …«
    Er stand auf, und ich sah es direkt. Er war völlig platt. Ich glaube, er hatte vorher schon verstanden, wer ich war, aber trotzdem, in dieser Situation war er nahezu sprachlos: Das bist ja du . Ich hatte das schon früher erlebt. Leute werden unsicher, wenn sie mit mir reden, und in solchen Situationen werde ich offener und freundlicher, und ich stellte eine Menge Fragen nach seiner Arbeit, und wo er auszugehen pflegte, und die Art von Sachen. Nach einer Weile entspannte er sich auch, und dann redeten wir über Xbox. Wie soll ich es sagen? Es war angenehm. Es war etwas Neues.
    Meine Kumpel aus Rosengård sind Jungs von der Straße: Sie haben eine Menge Allüren und Adrenalin, und dagegen ist nichts einzuwenden, im Gegenteil, ich bin mit so etwas aufgewachsen. Aber dennoch, dieser Junge, er war intelligent und vorsichtig, er dachte anders, er war kein Macho, überhaupt nicht, er brauchte sich nicht aufzuspielen, und normalerweise lasse ich Menschen nicht so leicht an mich heran. Ich habe meine Erfahrungen gemacht, häufig wollen die Leute mich für ihre eigenen Zwecke benutzen: Ich kenne Zlatan, ich bin supercool.
    Aber hier spürte ich sofort, dass es zwischen diesem Jungen und mir passte, und ich sagte zu ihm: »Ich deponiere die Uhr an der Rezeption, und sobald ich das Geld auf dem Konto habe, kannst du sie holen.«
    Nach einer halben Stunde hatte er den Betrag einbezahlt, und wir hielten Kontakt. Wir simsten, wir telefonierten, und er hat uns in Mailand besucht. Er war ein wohlerzogener schwedischer Junge, der »Nett, dich zu treffen« und solche Dinge sagte. Er passte nicht zu meinen Rosengårdkumpeln, aber mit Helena lief es perfekt. Er war sozusagen ihr Stil: Endlich ein Junge, der keine Bomben in Imbissbuden wirft! Er wurde zu einer neuen Figur in meinem Leben, und Helena nennt ihn immer mein Internetdate.
    Erinnert ihr euch noch an die Meile beim Malmö FF , die Laufstrecke, vor der ich mich gedrückt habe, indem ich den Bus nahm oder ein Fahrrad mitgehen ließ? Es war noch nicht so viele Jahre her, und ich dachte manchmal an das alles, nicht nur, weil ich damals gerade in die A-Mannschaft aufgenommen worden war. Es war so viel, das anders war. Allein die Häuser dort am Limhamnsvägen. Wie hoffnungslos unerreichbar kamen sie einem damals vor, besonders dieses rosa Haus, das groß war wie ein Schloss. In jener Zeit konnte ich einfach nicht begreifen: Was sind das für Menschen, die so wohnen? Denen muss es wahnsinnig gut gehen.
    In gewisser Weise dachte ich noch immer so. Ich wurde nicht mehr unsicher, wenn ich mit solchen Leuten zu tun hatte, im Gegenteil; aber ich erinnerte mich an den Schmerz, den Schmerz, außerhalb jener Welt zu stehen und zu wissen, dass du nicht richtig die gleichen Lebensbedingungen hast. Diese Art von Gefühlen vergisst du nicht, und ich träumte immer noch von Revanche – davon, ihnen allen zu zeigen, dass ich nicht mehr der Junge mit dem Fido Dido in Rosengård war. Ich war auch jemand, wenn ich im geilsten Haus sitzen konnte, und Helena und ich brauchten wirklich ein Zuhause in Malmö.
    Wir konnten nicht mehr bei Mutter in Svågertorp wohnen. Wir erwarteten unser zweites Kind. Ich wollte einen eigenen Zaun haben, den ich kaputt schießen konnte, und Helena und ich fuhren ein wenig umher und machten eine

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