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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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Rangliste von Häusern. Daran hatten wir unseren Spaß. Welches Haus landete wohl auf dem ersten Platz unserer Liste? Das rosa Haus am Limhamnsvägen natürlich, und das nicht nur wegen meiner alten Träume. Es war wirklich das beste. Es war das schönste in ganz Malmö. Da gab es nur ein Problem: In dem Haus wohnten Leute, die nicht die Absicht hatten zu verkaufen, und was macht man da? Das war die Frage. Wir beschlossen, nicht aufzugeben. Vielleicht ihnen ein Angebot machen, das sie nicht ablehnen konnten? Nicht so, dass ich irgendwelche Rosengårdkumpel auf sie ansetzen würde. Wir wollten die Angelegenheit mit Stil betreiben, aber wir beschlossen, offensiv vorzugehen, und an einem dieser Tage war Helena bei Ikea.
    Da traf sie eine Freundin, und die beiden fingen an, über das rosa Haus zu sprechen.
    »Hallo, in dem Haus wohnen gute Freunde von mir«, sagte die Freundin.
    »Kannst du nicht ein Treffen arrangieren? Wir wollen mit ihnen reden.«
    »Machst du Witze?«
    »Nicht im Geringsten«, und so kam es dann.
    Die Freundin rief an und erklärte die Lage und bekam zu hören, dass das Paar wirklich nicht verkaufen wollte, keine Chance. Sie fühlten sich wohl, die Nachbarn waren nette Leute, das Gras war grün, und die Aussicht auf Ribersborg und den Öresund war phantastisch, bla bla bla. Aber die Freundin war instruiert und erklärte ihnen, dass wir auf dem Ohr taub seien. Wenn sie dort wohnen bleiben wollten, egal, was wir ihnen anböten, sollten sie es uns direkt sagen, aber vielleicht wäre es ganz nett, Zlatan und Helena bei einer Tasse Kaffee kennenzulernen? Das Glück hatte ja nicht jeder.
    Das dachte sich das Paar offenbar auch, und Helena und ich kamen zu ihnen, und ich spürte sofort, ich gewann die Oberhand. Ich bin ich, das kriegen wir schon hin, aber es war ambivalent. Als ich das Haus betrat, fühlte ich mich groß und klein zugleich, ich war sowohl der junge Bursche, der mit offenem Mund diese Häuser an der Meile bestaunte, aber auch der große Star. Zunächst gingen Helena und ich nur herum und guckten. »Hübsch, herrlich, wie schön ihr es habt.« Ich benahm mich anständig und höflich und alles. Aber dann beim Kaffee konnte ich nicht mehr an mich halten.
    »Wir sind hier, weil ihr in unserem Haus wohnt«, sagte ich, und da lachte der Mann, herrlich, guter Witz, sozusagen, und klar, ich hatte den Schalk in den Augen. Es war witzig auf eine gewisse Weise, eine filmreife Bemerkung. Aber ich fuhr fort:
    »Du kannst das als Witz ansehen, wenn du willst. Aber es ist mein Ernst. Ich habe vor, dieses Haus zu kaufen, ich werde dafür sorgen, dass ihr zufrieden seid, aber wir wollen es haben«, und da wiederholte er, es sei nicht zu verkaufen, unter keinen Umständen.
    Er war sehr entschieden, oder eher, er tat so. Es war wie auf dem Transfermarkt. Es war ein Spiel. Das Haus hatte für ihn einen Preis. Man sah es an seinen Augen und fühlte es an der Stimmung, und ich erklärte meine Philosophie: Ich will keine Dinge tun, die ich nicht beherrsche. Ich bin Fußballspieler. Verhandeln ist nicht meine Stärke. Ich schicke jemanden, der den Deal aushandelt.
    Nicht Mino, falls ihr das denkt. Irgendwo muss man eine Grenze ziehen. Ich schickte einen Anwalt, aber glaubt nicht, dass ich wie ein Idiot mit dem Geld nur so um mich werfe. Ich bin ein Taktiker. Ich bin vorsichtig. Es ging nicht nach dem Motto: »Kauf es um jeden Preis!« Von wegen. Ich sagte: »Sieh zu, dass du es so günstig wie möglich bekommst.« Hinterher saßen wir zu Hause und warteten. Es war ein kleines Drama. Aber dann kam der Anruf. »Sie verkaufen für dreißig«, und da gab es kein Gerede mehr. Da kauften wir für dreißig, und ehrlich gesagt, für das Geld, glaube ich, wäre jedes Paar schwach geworden.
    Ich hatte es geschafft. Sicherlich, es war nicht gratis. Wir hatten dafür bezahlt, sie aus dem Haus drängen zu können. Doch das war erst der Anfang. Wir renovierten wie die Verrückten und sparten an nichts. Wir durften die Mauer nicht höher ziehen, die Kommune sagte Nein. Was sollten wir tun? Wir wollten eine höhere Mauer. Es sollten keine Fans oder Stalker da draußen stehen und zu uns hineingaffen. Also gruben wir uns stattdessen ein. Wir senkten das Grundstück ab. Es gab eine Menge solcher Dinge. Wir kannten nichts, und das war nicht immer populär.
    Die Häuser in dieser Umgebung pflegen vererbt zu werden. Papas Geld zählt, und keiner mit meiner Art von Hintergrund ist jemals hier eingezogen. Dies hier ist durch und durch

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