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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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ziehen«, sagte er.
    »Ich will nirgendwohin«, entgegnete ich. »Ich bin Barcelona-Spieler. Ich bleibe bei Bar ç a.«
    Josep Maria Bartomeu sah erstaunt aus.
    »Aber wie sollen wir das hier lösen?«
    »Ich habe eine Idee«, sagte ich.
    »Und welche?«
    »Ihr könnt Real Madrid anrufen.«
    »Warum sollten wir sie anrufen?«
    »Weil ich zu Real gehen will, wenn ich Bar ç a tatsächlich verlassen muss. Ihr könnt dafür sorgen, dass ich an sie verkauft werde.«
    Josep Maria Bartomeu erschrak.
    »Du machst Witze«, sagte er.
    Ich sah todernst aus.
    »Ganz und gar nicht. Wir haben ein Problem«, fuhr ich fort. »Wir haben einen Trainer, der nicht Manns genug ist, zu sagen, dass er mich hier nicht haben will. Ich will bleiben. Aber wenn er mich verkaufen will, muss er es schon selbst sagen, klar und deutlich. Und der einzige Klub, zu dem ich will, ist Real, nur damit ihr es wisst.«
    Ich verließ den Raum, und jetzt war es klar. Das Spiel hatte begonnen. Real, hatte ich gesagt. Doch natürlich war das nur ein Schachzug, eine Provokation, eine taktische Finte. In Wirklichkeit standen wir mit Manchester City und dem AC Mailand in Kontakt.
    Ich wusste natürlich von all dem Unglaublichen, was bei City geschehen war, und von all dem Geld, das sie zur Verfügung zu haben schienen, nachdem die Vereinigten Arabischen Emirate den Verein übernommen hatten. City konnte sicher in einigen Jahren ein Großverein werden. Aber ich war bald 29 Jahre alt. Ich hatte keine Zeit für langfristige Pläne, und Geld war nie das Wichtige. Ich wollte zu einer Mannschaft, die jetzt gut werden konnte, und kein Klub in Europa hatte eine solche Geschichte wie der AC Mailand.
    »Wir setzen auf AC Mailand«, sagte ich.
    Wenn ich jetzt im Nachhinein daran denke, ist es ziemlich unglaublich. Seit dem Tag, an dem Guardiola mich zu sich rief und mir sagte, dass ich auf der Bank sitzen würde, verfolgten wir eine knallharte Strategie, und natürlich merkten wir, dass wir Guardiola und die Vereinsführung stressten. Das war auch genau so beabsichtigt. Die Jungs sollten so unter Druck gesetzt werden, dass sie gezwungen waren, mich billig abzugeben. Was uns wiederum dazu verhelfen würde, einen günstigen persönlichen Vertrag auszuhandeln. Wir hatten einen Termin bei Sandro Rosell, dem neuen Präsidenten, und es war sogleich zu merken, dass Rosell in der Zwickmühle saß.
    Er hatte auch nicht begriffen, was das Problem zwischen Guardiola und mir war. Er hatte eingesehen, dass die Situation unhaltbar war und dass er gezwungen war, mich zu welchem Preis auch immer zu verkaufen, wenn er nicht den Trainer schassen wollte. Aber das konnte er ja nicht. Nicht nach all den Erfolgen, die der Klub gehabt hatte. Rosell hatte keine Wahl. Egal, ob er mich liebte oder hasste, er musste mich loswerden.
    »Mir tut diese Sache leid«, sagte er. »Aber die Lage ist nun einmal, wie sie ist. Gibt es einen besonderen Verein, zu dem du möchtest?«
    Mino und ich verfolgten die gleiche Taktik wie gegenüber Bartomeu.
    »Ja, es gibt einen«, sagte ich.
    »Gut, sehr gut.« Sandro Rosells Gesicht hellte sich auf. »Welcher?«
    »Real Madrid.«
    Er erbleichte. Einen Bar ç a-Star an Real abzugeben kommt einem Akt von Hochverrat gleich.
    » Not possible «, sagte er. »Alles, nur nicht das.«
    Er war angeschlagen, und Mino und ich spürten: Jetzt ziehen wir unser Spiel durch, und ich fuhr ruhig fort:
    »Aber du hast gefragt, und ich habe geantwortet, und ich sage es gern noch einmal: Real Madrid ist der einzige Verein, den ich mir vorstellen kann. Ich mag Mourinho. Aber dann musst du anrufen und es Real sagen. Ist das in Ordnung?«
    Es war nicht in Ordnung. Nichts in der Welt war weniger in Ordnung, und das wussten wir natürlich, und jetzt wurde Sandro Rosell panisch. Der Klub hatte mich für 66 Millionen Euro gekauft. Rosell stand jetzt unter dem Druck, das Geld zurückzubekommen, aber wenn er mich an Real verkaufte, das ja Mourinhos neuer Klub geworden war, würde er von den Fans geschlachtet werden. Es war nicht leicht für ihn. Wegen des Trainers konnte er mich nicht behalten. Wegen des Erzfeindes konnte er mich nicht verkaufen. Die Initiative war ihm aus der Hand geglitten, und wir machten knallhart weiter:
    »Aber stell dir vor, wie glatt es laufen würde. Mourinho hat selbst gesagt, dass er mich haben will.«
    Das wussten wir nicht, aber wir folgten dieser Marschroute.
    »Nein«, sagte er.
    »Wie schade. Wirklich schade! Real ist ja der einzige Klub, den wir uns vorstellen

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