Ich bin Zlatan Ibrahimović
sind meine Bedingungen«, sagte ich. »Diese oder nichts«, und ich sah, wie er nachdachte und schwitzte.
Es waren keine schlechten Forderungen.
»Okay«, sagte er.
»Okay.«
Wir gaben uns die Hand, und anschließend gingen die Verhandlungen über meinen Preis weiter. Da es eine Angelegenheit zwischen den Klubs war, ließ es mich im Grunde kalt. Aber es war ein Drama, und eine Reihe von Faktoren spielten hinein. Ein Faktor war die Zeit. Die Uhr tickte. Die Unruhe des Verkäufers war ein weiterer. Dass der Trainer mit mir nicht zurechtkam, war ein dritter. Mit jeder Stunde, die verstrich, wurde Rosell nervöser, und mein Preis sank und sank. Am Ende wurde ich für zwanzig Millionen Euro verkauft. Zwanzig Millionen! Dank einer einzigen Person war mein Preis um fast fünfzig Millionen gefallen.
Aufgrund von Guardiolas Problem war der Klub gezwungen, ein katastrophales Verlustgeschäft zu machen; es war nicht gescheit, und das alles sagte ich Sandro Rosell auch. Es wäre nicht unbedingt notwendig gewesen, er wusste es auch so. Er hatte sicher schlaflose Nächte gehabt und darüber geflucht. Ich meine: Ich hatte in meiner Saison bei Barcelona zweiundzwanzig Tore erzielt und hatte fünfzehn Assists. Dennoch hatte ich beinahe siebzig Prozent an Wert verloren. Wessen Fehler war es? Sandro Rosell wusste es sehr wohl, und ich weiß noch, wie wir alle dort im Büro in Camp Nou zusammenstanden, er, Mino, ich, Galliani, mein Anwalt und Josep Maria Bartomeu. Vor uns lag der Vertrag. Es fehlten nur noch die Unterschriften.
»Ich möchte, dass ihr eins wisst …«, begann Rosell.
»Ja?«
»Dass ich das schlechteste Geschäft meines ganzes Lebens mache«, fuhr er fort. »Ich verschleudere dich zu einem Spottpreis, Ibra!«
»Da kannst du sehen, was schlechte Führungsqualität kosten kann.«
»Ich weiß, dass die Sache schlecht gehandhabt worden ist«, sagte er und unterschrieb.
Danach war ich an der Reihe. Ich hielt den Füller in der Hand, und alle sahen mich an, und ich fühlte, dass dies der Moment war, um etwas zu sagen. Oder auch nicht. Vielleicht hätte ich schweigen sollen. Aber ich wollte rein persönlich ein paar Dinge loswerden.
»Ich habe eine Botschaft an Guardiola«, begann ich, und da wurden alle nervös. Was kommt jetzt? Hat es nicht genug Stunk gegeben? Kann der Kerl nicht einfach unterschreiben?
»Muss das sein?«
»Ja. Ich will, dass ihr ihm sagt …«, begann ich, und dann sagte ich genau, was sie ihm ausrichten sollten.
Alle im Raum schluckten, und ich merkte ihnen an, sie fragten sich: Warum kommt er jetzt mit solchen Dingen an? Aber glaubt mir, ich brauchte das. In diesem Augenblick passierte etwas in meinem Kopf. Ich bekam meine Motivation zurück. Allein der Gedanke, mich revanchieren zu können, machte mich heiß, das ist die Wahrheit.
Als ich meine Unterschrift auf dieses Papier setzte und diese Worte sagte, wurde ich wieder ich selbst. Ich erwachte wie aus einem schlechten Traum, und zum ersten Mal seit langer Zeit sehnte ich mich danach, Fußball zu spielen. Weg waren all die Gedanken daran, Schluss zu machen, und hinterher hatte ich eine Phase, in der ich aus reiner Freude Fußball spielte. Oder richtiger gesagt, ich spielte aus reiner Freude und reiner Wut, Freude darüber, Bar ç a hinter mir gelassen zu haben, und Wut darüber, dass ein einziger Mensch meinen Traum zerstört hatte.
Es war, als wäre ich befreit worden, und ich begann auch, das Ganze klar zu sehen. Als ich mitten drinsteckte, hatte ich mir selbst Mut zu machen versucht: So schlimm ist es nicht, ich komme zurück, ich werde es ihnen zeigen. So war es die ganze Zeit gegangen. Aber da, als es endlich vorbei war, erkannte ich, dass es hart gewesen war. Es war schwer gewesen. Die Person, die für mich als Fußballspieler am meisten bedeuten sollte, hatte mich vollständig kaltgestellt, und das war schlimmer als das meiste, was ich mitgemacht habe. Ich hatte unter einem fürchterlichen Druck gestanden, und in solchen Lagen brauchst du deinen Trainer.
Aber was hatte ich gehabt? Einen Burschen, der mir aus dem Weg ging. Der versuchte, mich wie Luft zu behandeln. Ich hätte der absolute Star sein sollen. Doch stattdessen hatte ich mich unwillkommen gefühlt. Verflucht, ich hatte unter Mourinho und Capello gespielt, den beiden disziplinversessensten Trainern der Welt, und hatte nie Probleme mit ihnen gehabt. Aber dann kam dieser Guardiola … Ich kochte, als ich daran dachte, und ich werde nie vergessen, wie ich zu Mino
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