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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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Wort heraus.
    »Mit dir rede ich kein Wort mehr!«, schrie ich und ging davon, und ehrlich gesagt, ich glaubte, ich hätte ihm Angst gemacht oder zumindest die bei der Zeitung dazu gebracht, in Zukunft mit mehr Respekt aufzutreten. Doch es wurde schlimmer. Wir gewannen das Länderspiel mit 5:0, und ich schoss zwei Tore, und was hatte Aftonbladet am nächsten Tag wohl auf seinen Aushängern: » Heja Sverige! Jetzt geht es zur EM « ? Nicht direkt! Da stand: »Schäm dich, Zlatan!«, und ich hatte nicht direkt die Hosen heruntergezogen oder den Schiedsrichter vermöbelt.
    Ich hatte einen Elfer geschossen – der reingegangen war. Es hatte 4:0 gestanden, und ich war im Strafraum zu Fall gebracht worden, und zugegeben, Lars Lagerbäck hatte seine Liste von Elfmeterschützen, und ganz oben stand Kim Källström, aber er hatte gerade ein Tor geschossen, und ich dachte, das hier ist mein Ding, ich bin gut drauf, ich bin heiß, und als Kim ankam, legte ich mir den Ball auf die andere Körperseite, nimm mir mein Spielzeug nicht weg, sozusagen, und da streckte er die Hand aus: Gib ihn mir!
    Ich klatschte ihn stattdessen ab, legte den Ball auf den Elfmeterpunkt und schoss; mehr war es nicht, es war nicht das Beste, was ich getan habe, und ich entschuldigte mich hinterher, aber du meine Güte, es war nicht der Balkankrieg. Es waren keine Vorortkrawalle. Es war ein Tor beim Fußball. Trotzdem füllte Aftonbladet sechs Seiten damit, und ich verstand nichts mehr. Was zum Teufel, mit Kontaktanzeigen kommen und dann »Schäm dich, Zlatan«, wenn wir 5:0 gewinnen?
    »Wenn sich hier jemand schämen muss, dann ist es Aftonbladet «, sagte ich am nächsten Tag auf einer Pressekonferenz.
    Danach boykottierte ich die Zeitung, und als die EM in Portugal begann, war das Eis noch nicht geschmolzen. Ich führte den Krieg weiter, aber ich ging ein Risiko ein. Sprach ich nicht mit ihnen, hatten sie nichts zu verlieren, und das Letzte, was ich wünschte, war, dass Helenas und meine Beziehung herauskäme. Es wäre eine Katastrophe für die Vorbereitung, und es galt, vorsichtig zu sein. Aber was sollte ich tun? Sie fehlte mir. »Kannst du nicht herkommen?«, fragte ich. Es ging nicht. Sie hatte zu viel zu tun. Aber anscheinend hatten einige ihrer Chefs EM -Tickets gekauft und konnten selbst nicht fahren. »Ist jemand interessiert, stattdessen zu fahren?«, fragten sie, und da dachte Helena: Das ist ein Zeichen, ich fahre hin, und sie war ein paar Tage dabei. Aber wie üblich hielten wir es geheim, und nicht einmal einer der Mannschaftskameraden kannte sie. Der Einzige, der zu ahnen schien, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging, war Bert Karlsson, der Unternehmer, der am Flughafen mit ihr zusammenstieß und sich wunderte, was so eine wie sie unter all diesen Fußballfans mit ihren gelb-blauen Trikots und komischen Kopfbedeckungen machte. Aber wir konnten es geheim halten, und ich konnte mich auf den Fußball konzentrieren.
    Wir waren eine prima Truppe. Alles prima Jungs, bis auf eine Primadonna. Die Primadonna zog ihr affiges Getue ab: »Bei Arsenal, versteht ihr, da machen wir das so. So soll man es nämlich machen. Denn bei Arsenal weiß man das, und in der Mannschaft spiele ich.« In dem Stil ungefähr.
    Es stank mir. »Ich hab es so im Kreuz«, sagte er. Auweia! »Ich kann nicht mit dem normalen Bus fahren. Ich muss einen eigenen haben. Ich muss dies und das haben.« Wer verdammt war er, sich uns gegenüber als Oberklasse aufzuspielen? Lars Lagerbäck sprach mit mir über ihn:
    »Zlatan, bitte versuch, das professionell zu handhaben. Wir können uns keine Konflikte in der Mannschaft erlauben.«
    »Klar«, erwiderte ich. »Wenn er mich respektiert, respektiere ich ihn. Punkt. Aus.«, und es wurde eine Menge darüber geredet.
    Aber davon abgesehen, Herrgott, es war eine unglaubliche Stimmung. Als wir in Lissabon ins erste Spiel gegen Bulgarien gingen, war es, als sei das ganze Stadion gelb gekleidet, und alle sangen Markoolios EM -Song Rein mit dem Ball ins Tor mit, und alles war unfassbar, und wir spielten Bulgarien völlig an die Wand.
    Am Ende hieß es 5:0, und die Erwartungen stiegen. Dennoch hatte man das Gefühl, als habe die EM noch nicht richtig angefangen. Alle warteten natürlich auf das große Spiel gegen Italien am 18. Juni, und es war kein Geheimnis, dass die Italiener heiß und revanchelüstern waren. Sie hatten im ersten Spiel gegen Dänemark nur ein Unentschieden erreicht, und natürlich hatte keiner von ihnen die

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