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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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schon am Anfang seiner Agententätigkeit ein Treffen mit Moggi vereinbart. Doch es war kein guter Start gewesen. Moggis Büro war allem Anschein nach ein verfluchtes Wartezimmer. An die zwanzig Personen davor, alle ungeduldig. Aber nichts passierte. Die Zeit verging, und am Ende verlor Mino die Geduld. Er haute ab, stocksauer: Was denkt sich der Kerl, eine Verabredung in dieser Form zu ignorieren? Die meisten hätten sich sicher damit abgefunden. Moggi war ein big shot . Aber Mino hat vor so etwas keinen Respekt. Hat man ihn schlecht behandelt, dann hat man ihn schlecht behandelt. Deshalb suchte er Moggi noch am selben Tag im Urbani, dem Stammlokal des Klubs in Turin, auf.
    »Du hast mich mies behandelt«, grantelte er.
    »Wer zum Teufel sind Sie?«, fragte Moggi.
    »Das wirst du sehen, wenn du einen Spieler von mir kaufen willst!«, fauchte Mino ihn an, und er blieb noch lange schlecht auf ihn zu sprechen.
    Er stellte sich sogar bei anderen Fußballbossen so vor: »Ich bin Mino. Ich bin gegen Moggi«, und da Moggi eine Person war, die überall ihre Feinde hatte, war dies häufig ein gelungener Beginn. Das Problem war nur: Früher oder später würde Mino gezwungen sein, mit Moggi Geschäfte zu machen, und 2001 wollte Juventus Nedvěd haben, einen von Minos großen Spielern. Aber nichts war klar, überhaupt nicht. Mino hatte auch Real Madrid am Haken, und er und Nedvěd wollten Moggi in Turin nur treffen, um über die Angelegenheit zu diskutieren. Aber Moggi spielte mit hohem Einsatz, er rief Journalisten, Fotografen und Anhänger an. Er hatte ein veritables Begrüßungskomitee auf die Beine gestellt, bevor die Verhandlungen überhaupt begonnen hatten, und weder Nedvěd noch Mino konnten sich herauswinden.
    Nicht dass Mino das gestört hätte. Er wollte Nedvěd zu Juventus bringen, und der Coup gab ihm die Möglichkeit, einen besseren Vertrag auszuhandeln, aber zum ersten Mal imponierte Moggi ihm. Er hatte sich zwar damals wie ein Mistkerl benommen, aber er beherrschte sein Spiel, und die beiden schlossen Frieden und wurden Freunde. À la »Ich bin Mino. Ich bin für Moggi«. Sie fielen sich deswegen nicht gleich in die Arme, aber sie gingen respektvoll miteinander um, und anscheinend hatten ein paar andere Klubs mich nicht haben wollen. Nur Moggi war ernsthaft interessiert. Aber es würde nicht leicht werden.
    Moggi hatte nicht viel Zeit für uns. Wir konnten ihn heimlich eine halbe Stunde in Monte Carlo treffen. Es war, während das Formel-1-Rennen, der Große Preis von Monaco, ausgetragen wurde, und ich nehme an, dass Moggi in Geschäften in der Stadt war. Die Fiat-Gruppe besitzt sowohl Ferrari als auch Juventus, und wir sollten ihn in einem VIP -Raum am Flughafen treffen. Aber wir standen in einem Stau und kamen nicht voran. Wir mussten laufen, und Mino ist nicht gerade ein Konditionsphänomen. Er ist übergewichtig. Er keuchte. Er war völlig durchgeschwitzt, und er hatte sich nicht unbedingt für das Treffen in Schale geschmissen.
    Er trug Hawaii-Shorts, ein Nike- T -Shirt und Joggingschuhe ohne Strümpfe und war völlig nass geschwitzt, als wir auf dem Flugplatz in den VIP -Raum polterten, und da drinnen war alles voller Rauch. Luciano Moggi paffte eine dicke Zigarre. Er ist schon etwas älter und glatzköpfig, und man fühlt vom ersten Moment an, dieser Alte hat Macht. Er ist es gewöhnt, dass die Leute tun, was er sagt. Aber jetzt starrte er nur Minos Aufzug an.
    »Was zum Teufel trägst du denn da?«
    »Bist du hier, um zu kontrollieren, wie ich aussehe?«, fauchte Mino zurück, und das war der Moment, in dem es anfing.
    Um diese Zeit hatten wir ein Länderspiel gegen Holland in Stockholm. Es war nur ein Freundschaftsspiel, doch keiner von uns hatte die Niederlage bei der EM vergessen, und wir wollten natürlich zeigen, dass wir Holland schlagen konnten. Die ganze Mannschaft war auf Rache aus, es wurde offensiver, aggressiver Fußball, und schon ziemlich früh erhielt ich einen Ball außerhalb des Strafraums. Ich hatte direkt vier Holländer gegen mich. Einer von ihnen war Rafael van der Vaart, und alle zerrten an mir. Es war eine schwierige Situation, und ich wühlte mich durch und bekam den Ball zu Mattias Jonsson, der frei stand. Er schoss das 1:0, und hinterher lag Rafael im Gras und hatte Schmerzen. Er musste mit einer Sprunggelenksverletzung vom Platz getragen werden, es war nichts Gravierendes. Aber vielleicht würde er für ein oder zwei Spiele ausfallen, und in den Zeitungen behauptete er, ich

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