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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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Endspielniederlage in Rotterdam gegen Frankreich bei der letzten EM vergessen. Italien war eingepeitscht worden, um zu siegen, und sie hatten eine unglaubliche Mannschaft mit Nesta, Cannavaro und Zambrotta hinten und Buffon im Tor und Christian Vieri im Angriff. Totti, ihr großer Star, war zwar gesperrt, weil er im Spiel gegen Dänemark einen Gegner bespuckt hatte, aber trotzdem hatte man ein komisches Gefühl im Magen, gegen diese Jungs zu spielen.
    Es war mein bis dahin wichtigstes Spiel, und auf der Tribüne saß Vater, und alles war feierlich und heftig, und schon von Anfang an merkte ich, dass die Italiener Respekt vor mir hatten, als dächten sie, was lässt der Kerl sich jetzt einfallen, und ich kämpfte gegen die Verteidigung. Aber es war kein Kinderspiel. Die Italiener hatten eine furchtbar starke Offensive, und kurz vor der Pause erzielte Cassano, ein junger Bursche, der als Ersatz für Totti spielte, nach einem Zuspiel von Panucci das 1:0, und niemand kann sagen, dass es unverdient gewesen wäre. Die Italiener hatten uns hart bedrängt. Doch wir arbeiteten uns ins Spiel hinein, und in der zweiten Halbzeit hatten wir einige Chancen. Dennoch war es weiterhin das Spiel der Italiener, und gegen sie auszugleichen ist wirklich keine Kleinigkeit. Man sagt, dass die Italiener die beste Verteidigung der Welt haben. Aber als nur noch fünf Minuten zu spielen waren, hatten wir eine Ecke von links.
    Kim Källström trat sie herein, und es gab ein Gewühl im Strafraum. Marcus Albäck war am Ball, Olof Mellberg ebenso, und es war ein einziges Chaos. Aber der Ball war immer noch hoch in der Luft, und ich stürmte ihm entgegen, und in dem Augenblick sah ich Buffon herauslaufen und Christian Vieri auf der Torlinie stehen, und ich sprang hoch und nahm den Ball mit der Hacke. Es war ein bisschen Kung-Fu. Auf den Fotos ist meine Hacke auf der gleichen Höhe wie meine Schulter, und der Ball flog in einer perfekten Bahn über Christian Vieri, der zu köpfen versuchte, hinweg, und es waren nicht viele Zentimeter zwischen seinem Kopf und der Latte. Und da saß er auch schon, genau im Winkel, und das gegen Italien.
    Es war die EM . Es war ein Hackentrick und nur noch fünf Minuten bis zum Schlusspfiff, und ich rannte vollkommen wahnsinnig übers Feld, und die ganze Mannschaft hinter mir her, genauso wahnsinnig, alle bis auf einen, der in die andere Richtung lief. Aber wen kümmerte das? Ich warf mich auf den Boden, und die ganze Mannschaft war über mir, und Henke schrie: » Genieß es! Einfach so! « Als hätte er sofort die Bedeutung erkannt, und okay, es wurde nur ein Unentschieden. Aber es fühlte sich an, als hätten wir gewonnen, und wir kamen weiter ins Viertelfinale und trafen da auf Holland, und das Spiel hatte es natürlich auch in sich.
    Die holländischen Fans in ihren orangefarbenen Kleidern und Hüten buhten und pfiffen mich aus, als ob ich in der falschen Mannschaft spielte, und das Spiel war unglaublich eng, mit zahlreichen Chancen. Dennoch stand es am Ende der regulären Spielzeit immer noch 0:0, und wir gingen in die Verlängerung. Wir hatten Latten- und Pfostentreffer und hätten mehrfach ein Tor machen müssen. Aber wir mussten ins Elfmeterschießen. Das ganze Stadion verfiel in Stoßgebete.
    Überall lagen die Nerven blank, und wie gewöhnlich wagten viele gar nicht hinzusehen. Andere buhten oder versuchten sich in Psychotricks. Es war ein furchtbarer Druck, aber es fing gut an. Kim Källström versenkte seinen Elfer und Henke ebenso. Es stand 2:2, ich war an der Reihe. Ich trug ein schwarzes Haarband. Ich war langhaarig, und ich lächelte ein wenig, warum, weiß ich nicht. Aber ich fühlte mich ziemlich cool, trotz allem, ich war nervös, aber dennoch, ich war nicht in Panik, nichts dergleichen, überhaupt nicht, und im Tor stand Edwin van der Sar. Es müsste wirklich klappen.
    Wenn ich heute einen Elfmeter schieße, weiß ich genau, wo er landen soll, und das ist im Tor. Aber da überkam mich so ein komisches Gefühl, und es kam genau in dem Moment, als ich mich dem Ball näherte. Es war, als sollte ich einfach nur schießen, und das tat ich. Ich schoss einfach, als sollte es eine Überraschung werden, wo der Ball landete, und ich verzog völlig. Ich schoss glatt vorbei. Es war die Katastrophe, und wir schieden aus – Olof Mellberg verschoss auch –, und das kann man mir glauben: es ist keine spaßige Erinnerung. Es war Scheiße. Wir hatten eine gute Mannschaft. Wir hätten weit kommen können im Turnier.

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