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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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hatten mich zum drittbesten Stürmer hinter Schewtschenko und Ronaldo gekürt, und es hieß, ich sei auch für die Wahl zu Europas Fußballer des Jahres im Gespräch.
    Auf jeden Fall würden die Augen auf mich gerichtet sein, besonders nachdem Capello Trézéguet, den Helden des Mailandspiels, auf die Bank gesetzt hatte, und es war klar, dass ich eine besondere Leistung bringen musste. Ich musste heiß sein, bis zu einer gewissen Grenze allerdings nur. Es durfte keine neuen Ausbrüche und Sperren geben, das machten alle mir mit großer Deutlichkeit klar. Jede Kamera am Spielfeldrand würde mich beobachten, und als ich den Platz betrat, hörte ich die Gesänge der Fans:
    »Ibrahimović, Ibrahimović, Ibrahimović!«
    Es dröhnte um mich her. Ich war unglaublich wild darauf zu spielen, und wir machten das 1:0, und später, in der 23. Minute, kam der Ball nach einem Freistoß von Camoranesi im Strafraum hoch zu mir, und ich war kritisiert worden, weil ich trotz meiner Größe nicht gut genug köpfte.
    Jetzt köpfte ich den Ball mit voller Kraft ins Tor, und es war wunderbar. Ich war wieder da, und nur wenige Minuten vor dem Schlusspfiff blinkte die elektronische Anzeigetafel im Stadion auf; Lecce hatte gegen Mailand zum 2:2 ausgeglichen, und es sah ganz so aus, als sollten wir den Scudetto gewinnen.
    Wenn wir im nächsten Spiel Livorno schlügen, hätten wir die Meisterschaft sicher. Doch das brauchten wir gar nicht. Am 20. Mai gab der AC Mailand eine 3:1-Führung gegen Palermo aus der Hand, und wir waren Meister. Auf den Straßen in Turin weinten die Menschen, und wir fuhren in einem Bus ohne Dach durch die Stadt. Es war kaum ein Vorwärtskommen. Überall drängten sich die Menschen, alle sangen und schrien. Ich kam mir vor wie ein kleines Kind, und wir gingen aus und aßen und feierten gemeinsam, mit der ganzen Mannschaft, und ich trinke ja nicht oft. Ich habe zu viele unschöne Erinnerungen. Aber jetzt brachen alle Dämme.
    Wir hatten die Meisterschaft gewonnen, es war Wahnsinn. Seit Kurt Hamrin 1968 mit dem AC Mailand Meister geworden war, hatte das kein Schwede geschafft, und es war gar keine Frage, dass ich meinen Anteil daran hatte. Ich wurde zum besten ausländischen Spieler der Liga und zum wichtigsten Spieler bei Juventus gewählt. Es war mein Scudetto, und ich trank und trank, und David Trézéguet animierte mich die ganze Zeit. Mehr Wodka, mehr Kurze, drängelte er. Trézéguet ist Franzose und als Person recht verschlossen, aber er will Argentinier sein – er wurde in Argentinien geboren –, und jetzt drehte er wirklich auf. Wodka hier und Wodka da. Ich konnte mich nicht wehren und war am Ende sturzbetrunken, und als ich nach Hause zur Piazza Castello kam, drehte sich alles um mich, und ich dachte: Ich nehme eine Dusche, das hilft vielleicht. Aber alles drehte sich immer nur weiter.
    Sobald ich den Kopf bewegte, folgte die ganze Welt mit, und am Ende schlief ich in der Badewanne ein. Ich erwachte davon, dass Helena dastand und mich auslachte. Aber ich habe ihr gesagt, dass sie nichts davon verraten darf.

14
    M OGGI WAR , WIE ER WAR , aber er genoss Respekt, und es war schön, sich mit ihm zu unterhalten. Er brachte Dinge ins Rollen. Er war geradeaus. Er hatte Macht, und er begriff schnell. Als ich das erste Mal mit ihm über meinen Vertrag verhandeln sollte, war das für mich natürlich eine wichtige Angelegenheit. Ich hoffte auf einen besseren Vertrag, und ich wollte ihn wirklich nicht provozieren, sondern ihn höflich behandeln als der big shot , der er war.
    Da war nur eins: Ich hatte Mino bei mir, und Mino ist nicht gerade einer, der klein beigibt. Er ist nicht gescheit. Er ging einfach in Moggis Büro, setzte sich auf seinen Platz und legte nonchalant die Füße auf den Tisch.
    »Zum Teufel, er kommt gleich«, sagte ich. »Versau mir nicht meinen Vertrag. Setz dich hierher zu mir.«
    » Go and fuck yourself and be quiet «, sagte Mino, und eigentlich hatte ich nichts anderes erwartet.
    Mino ist nun einmal so, und ich wusste ja, dass er verhandeln konnte. Darin war er ein Meister. Dennoch wurde ich nervös. Ob er mir alles verderben würde? Ich hatte wirklich kein gutes Gefühl, als Moggi mit Zigarre ins Büro trat und ihn anfuhr:
    »Wieso sitzt du auf meinem Platz, verdammt?«
    »Setz dich hin, dann unterhalten wir uns!« Mino wusste, was er tat, sie kannten sich ja, er und Moggi.
    Sie hatten eine ganze Geschichte mit derartigen Respektlosigkeiten, und ich verbesserte meinen Vertrag ganz

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