Ich brauche dich, weil ich dich liebe
Quatsch; nie und nimmer hat mich Nick alleine aus der Menschenmenge gezogen und hier her gebracht. So ein Schwachsinn.
Und doch musste ich ja irgendwie gekommen sein.
Die Frage war nur, wie!
Oh man, ich hatte vielleicht Wackelpudding in den Beinen.
Okay, noch ein Stück an der Wand entlang und dann …
Ich stützte mich kurz an ihr ab, um zu Atem zu komm en und um das Schwindelgefühl loszuwerden, dann ging, nein, eher kroch ich, langsam weiter.
Ich befand mich irgendwo in einem Hintergebäude der Konzerthalle, auf irgendeinem verlassenen Flur.
Und weit und breit war keine Menschenseele zu sehen.
Shit !
Wo mein Handy war, wusste ich nicht und wo Shalima mit Caroline war, wusste ich erst recht nicht.
Ich wusste eigentlich so gut wie gar nichts.
Naja, abgesehen da von, dass ich Ashlee Green hieß, 18 Jahre alt war und aus Neumünster kam.
Okay, so weit , so gut und nun?
Ich schüttelte kurz den Kopf, um dieses Gefühl, diese Schwärze vor den Augen loszuwerden, dann tastete ich mich langsam weiter voran.
Noch ein Stück und …
„Wo willst du denn hin?“
Ich zuckte zusammen und drehte mich langsam zu der Stimme um.
Vor mir, im Halbdunkeln, sah ich ihn.
Nick !
„Geht dich gar nichts an, Sommerarsch!“, fauchte ich und drehte mich wieder um, nur um fast im selben Moment wieder einzuknicken.
Ich biss die Zähne zusammen.
„Vorhin, als ich dich aus der Menge gezogen habe, warst du noch netter zu mir! Da warst du, um es genau zu sagen, sogar so dankbar, dass du mir regelrecht um den Hals gefallen bist!“
Ich war empört.
„Bist du bescheuert? Ich und dir um den Hals fallen? Nee, ist klar. Von was träumst du nachts, Sommerarsch?“
„Hm … lasse mich raten“, überlegte Nick, während er langsam auf mich zukam, „vielleicht von dir?“
Ich sah ihn mit großen Augen an und kniff diese dann zusammen.
„Sicher? Gerade du träumst von mir, von einer, die nur ein Fan von di … ähm, euch ist und nur deshalb zu einem eurer Konzerte gegangen ist, weil sie eure Musik so gerne mag! Einbildung ist auch eine Bildung, Sommerarsch!“
Nick grinste machomäßig.
Man, dieser Hip Hopp Checker sollte sich verziehen, aber ganz schnell.
Genervt drehte ich mich um und versuchte langsam an der Wand weiter zu gehen.
„Wie weit, glaubst du, schaffst du es auf deinen Wackelpuddingbeinen? Bis zur nächsten Ecke, oder doch noch weiter?“
Super, j etzt ging mir der schon wieder auf die Nerven.
„Geht di ch das was an, Nick? Ich denke nicht! Und selbst wenn, irgendwer wird mich schon finden!“
Nick lachte. „Ja klar, aber erst irgendwann morgen im Laufe des Tages! Vorher kommt hier keiner vorbei und wir sind dann schon längst im Hotelzimmer!“
Bleibe ruhig!
Nick schien mir langsam zu folgen, jedoch in einem Abstand von zwanzig Schritten.
„Sag mal: Habe ich Zucker am Arsch kleben, oder was?“
„Hm … ob du Zucker daran kleben hast, weiß ich nicht, aber ich kann dir sagen, dass dein Arsch sehr … nun sehr … sexy ist. Deine Vorderseite habe ich ja schon zu Gesicht bekomm en, allerdings nur den oberen Teil!“
Er lachte frech.
„Sommerarsch, halt´s Maul und wenn du jetzt vor hattest, mich flach zu legen, kann ich dir sagen, dass du da keine Chance haben wirst!“
„Wer hat denn gesagt, das s ich dich flachlegen will? Du bist doch die, die geil auf mich ist und nicht andersrum!“
Wuhh , was hat der denn geschluckt? Ich und auf den geil sein? Niemals!
Okay, ich konnte ja jetzt schlecht sagen, dass ich sein Gespräch mit angehört hatte, denn das wäre ja jetzt mehr als peinlich geworden.
„Woher willst du wissen, ob ich geil auf dich bin? Du weißt es doch gar nicht!“
Ich hörte Schritte hinter mir, drehte mich um und sah Nick nur noch einige Meter von mir entfernt stehen.
Seine braunen Augen blitzten in der Dunkelheit und sein Grinsen wurde breiter, als er mich mit einem, ich sage mal, heißhungrigen Blick, von oben bis unten musterte und dann an meinem Busen und der verbotenen Region hängen blieb.
„Höre sofort auf, mir da hin zu glotzen! Ich gucke dir ja auch nicht ständig auf dein bestes Stück, was man ja sowieso nicht sehen kann, bei der Übergröße an Hose, die du trägst! Gab wohl keine mehr, die ordentlich gepasst haben, wie?“
Muha , jetzt habe ich es ihm gegeben.
Und siehe da: er schien erst mal vollkommen sprachlos zu sein.
Aber leider nicht lange genug. Schade!
„So, und deine wurden wohl um drei Nummern zu klein gekauft, was? Kein Wunder, das ich
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