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Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Titel: Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DOROTHY ELBURY
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Selbstdisziplin angerichtet hat.“
    „Ich nehme an, wir haben keine reichen Verwandten, von deren Existenz ich bislang nicht unterrichtet war?“ Wiewohl er ihre Ansichten über seinen Bruder nicht teilte, war Benedict zu dem Schluss gelangt, dass es zu nichts führte, mit seiner Großmutter zu streiten. Er schenkte ihr nach und griff mit der anderen Hand nach Theos Abschiedsbrief, den sie achtlos auf den Beistelltisch neben sich geworfen hatte.
    „Bedauerlicherweise nicht.“ Die Dowager Countess lachte leise in sich hinein, erleichtert, dass ihr Enkel Humor bewies. „Nein, mein Junge, aber was wir im Moment am besten gebrauchen könnten, wäre eine reiche Erbin, die es auf einen Titelträger abgesehen hat.“
    Benedict versteifte sich. „Ich war davon ausgegangen, dass ich ein Mitreden habe, wenn es um die Wahl meiner Braut geht.“
    Lady Wyvern warf ihm einen misstrauischen Blick zu. „Du bist doch hoffentlich nicht schon verlobt?“
    Mit Bedauern verbannte Benedict die berückenden Bilder einer gewissen Pariser Balletttänzerin, die vor seinem inneren Auge auftauchten, und stieß ein unfrohes Lachen aus. „Nichts dergleichen, ich versichere es dir. Aber um auf den Punkt zu kommen – ich bezweifle, dass selbst die ehrgeizigste Matrone bereit wäre, ihre Tochter mit einem Habenichts wie mir zu vermählen, Earl hin oder her.“
    „Unsinn“, schalt seine Großmutter ungehalten. „Der Name Wyvern gilt etwas in diesem Land!“
    „Nicht, wenn Humphreys’ Behauptungen zutreffen“, entgegnete Benedict bitter.
    „Was untersteht sich dieser Mensch!“ Die Dowager Countess reckte das Kinn und richtete sich gerade auf. „Lass mich hören, was er gesagt hat.“
    Benedict zuckte mit den Schultern. „Jedenfalls gewann ich den Eindruck, dass unser Name nicht mehr genug Gewicht besitzt, um uns weitere Kredite bei Coutts zu sichern. Glücklicherweise konnte Humphreys die Bankiers überreden, von einer sofortigen Rückzahlung abzusehen. Aber unglücklicherweise gibt es noch all die anderen Gläubiger, und sie werden in Kürze vor unserer Tür stehen.“
    Nachdenklich nahm Lady Wyvern einen Schluck Brandy.
    „Dann müssen wir etwas unternehmen, mein Junge“, beschied sie. „Und zwar bevor alle Welt Bescheid weiß über Theos Verfehlungen.“
    Sie betrachtete ihren Enkel schweigend und nickte schließlich energisch.
    „Wir werden eine Soiree veranstalten.“
    „Eine Soiree!“, wiederholte Benedict bestürzt. „Aber wir sind noch in Trauer!“
    Die Dowager Countess zuckte mit den Schultern. „Wir haben keine Zeit, uns um derlei Feinheiten des Benehmens zu kümmern. Mir schwebt auch kein großes gesellschaftliches Ereignis vor, sondern lediglich eine kleine Zusammenkunft, die uns die Gelegenheit gibt, Miss Eulalia Capstick einzuladen … oder nein, warte mal – was hältst du von Felicity Draycott?“
    Benedict verschluckte sich beinahe an seinem Brandy. „Du hast schon eine Liste geeigneter Bräute erstellt?“, fragte er fassungslos.
    „Felicity erhält eine Mitgift von fünfzigtausend Pfund“, erwiderte seine Großmutter unbeeindruckt. „Und sie ist die Alleinerbin sämtlicher Anwesen ihres Vaters. Eine bessere Lösung für unsere Probleme wird sich kaum finden lassen. Außerdem verehrt das Mädchen dich, seit du in Cambridge warst.“
    Ein Ausdruck heftigen Missfallens huschte über Benedicts Gesicht. „Wenn es dir nichts ausmacht“, entgegnete er eilig, „würde ich es vorziehen, meine Bekanntschaft mit Miss Draycott nicht zu vertiefen.“
    Lady Wyvern lehnte sich vor und klopfte ihrem Enkel einige Male nachdrücklich mit ihrem Fächer aufs Handgelenk. „Deine Lage erlaubt es dir nicht, besonders wählerisch zu sein, Benedict“, rief sie ihm ins Gedächtnis. „Mädchen, die reich und anziehend sind, haben es meist auf die jungen Stutzer abgesehen. Und leider gibt es diese Saison kaum ein hübsches Gesicht unter den Debütantinnen – außer der kleinen Beresford natürlich, aber sie …“
    Benedict spitzte die Ohren. „Beresford?“, fragte er neugierig.
    Seine Großmutter zuckte die Achseln. „Jessica Beresford, die diesjährige Ballschönheit“, erklärte sie herablassend. „Die Tochter eines Bürgerlichen, der in Indien ein Vermögen gemacht hat und inzwischen verstorben ist. Ich habe ihn einmal getroffen – Sir Matthew Beresford, ein wichtigtuerischer Niemand, insbesondere nachdem ihm die Würde eines Ritters des Königreichs verliehen worden war. Er hatte eine gewisse Emily Herrington

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