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Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Titel: Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DOROTHY ELBURY
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Botschaft vorgetragen, verschwand das betörende Lächeln von ihren Lippen, als sei es weggewischt worden, und machte einem Ausdruck tiefer Enttäuschung Platz.
    Benedict zog die Brauen zusammen. Nachdem die junge Dame sich ihm gegenüber so hochnäsig verhalten hatte, konnte er sich nicht recht erklären, warum seine ablehnende Antwort auf Beresfords Einladung ein solches Missfallen bei ihr auslösen sollte. Andererseits lag es nach allem, was der junge Stevenage ungewollt über sie preisgegeben hatte, keineswegs außerhalb vorstellbarer Möglichkeiten, dass es sich bei Miss Beresfords übertriebener Zurschaustellung von Gefühlen lediglich um eine ihrer zahlreichen schlechten Gewohnheiten handelte.
    Der Eindruck, den er von Jessica Beresford gewonnen hatte, stimmte durchaus mit dem Bild überein, das der angetrunkene Lieutenant von ihr gezeichnet hatte. Nein, korrigierte Benedict sich im Geist . Vermutlich ist sie sogar noch selbstsüchtiger und sturer. Miss Beresford ist es gewohnt, ihren Kopf durchzusetzen, und wehe, jemand besitzt die Frechheit, ihre Absichten durchkreuzen zu wollen!
    Nun, seinetwegen konnte die junge Dame bis zum Sankt Nimmerleinstag mit ihren langen Wimpern klimpern. Wenn sie glaubte, ihn auf diese Weise in die Schar junger Lackaffen einreihen zu können, die nach ihrer Pfeife tanzten, würde sie eine weitere herbe Enttäuschung erleben. Das Mädchen hat eine Lektion dringend nötig, befand er und erging sich in einer Reihe von Fantasien, die allesamt zum Inhalt hatten, wie die verwöhnte junge Dame von ihrem Hochmut geheilt werden könnte.
    Als der Vorhang sich zum zweiten Akt hob, spielte ein Lächeln um Benedicts Lippen. Hätte ich nur mehr Zeit zur Verfügung! dachte er mit leisem Bedauern. Ich wäre nicht im Mindesten abgeneigt, diese sicherlich äußerst befriedigende Aufgabe persönlich zu übernehmen . Miss Beresfords ansprechende Kurven kamen ihm in den Sinn – es war ein Leichtes, sich auszumalen, wie sich ihr wohlgerundeter Körper in seinen Armen anfühlen würde. Und erst ihre Augen! Er hätte schwören mögen, dass es keinen Mann gab, der nicht bereit gewesen wäre, in diesen tiefgrünen Seen zu ertrinken.
    Ein plötzlicher Beckenschlag aus dem Orchestergraben schleuderte Benedict unsanft aus seinem angenehmen Tagtraum und brachte ihn auf den Boden der Tatsachen zurück. Irritiert runzelte er die Stirn. Was in Gottes Namen war bloß über ihn gekommen? Als ob es nicht schon genug Komplikationen gäbe in seinem Leben!
    Er hatte die letzten Tage damit verbracht, sich vor Ort über den genauen Zustand von Ashcroft Grange zu informieren. Zu seiner Erleichterung lagen die Dinge nicht ganz so im Argen, wie Mr. Humphreys’ Schilderungen ihn hatten glauben lassen. Brigham, der altgediente Verwalter der Familie, hatte ihm versichert, dass das Anwesen genügend Ertrag abwarf, um die nächsten Monate über die Runden zu kommen. Angesichts dieser Auskunft war Benedict zuversichtlich, dass die Zinsen seines eigenen kleinen Vermögens ausreichen würden, um die Löhne der Diener und die täglich anfallenden Ausgaben zu bestreiten.
    Alles in allem konnte er ein wenig beruhigter in die Zukunft blicken. Ungelöst blieb indes die Frage, wie er an den gewaltigen Betrag von dreißigtausend Pfund gelangen sollte, den er brauchte, um Theos Gläubiger zu befriedigen. Die Kunde von der Ankunft des neuen Earls würde sie inzwischen erreicht haben, und er musste damit rechnen, dass sie in Kürze auf der Rückzahlung ihrer Forderungen bestanden.
    Es war einzig und allein die Aussicht auf diesen unerfreulichen Umstand, die ihn bewogen hatte, seine Großmutter heute Morgen zu einer Aufwartung in Draycott House zu begleiten.
    Benedicts Blick schweifte kurz zu der jungen Dame, die zu seiner Rechten saß. Felicity Draycott hielt ihre Hände im Schoß gefaltet und schien ihre gesamte Aufmerksamkeit auf das Bühnengeschehen zu konzentrieren. Der Anblick personifizierter Sittsamkeit, den sie bot, rief ihm auf unangenehme Weise in Erinnerung, welche Anstrengungen er unternommen hatte, sie in eine Unterhaltung zu verwickeln, und wie rasch ihm klar geworden war, dass Miss Draycott zu keinem der Themen, die er anschnitt, eine Meinung zu äußern vermochte. Ihre Angewohnheit, züchtig die Lider zu senken, wann immer er das Wort an sie richtete, hatte ihm gezeigt, dass sie entschlossen war, jedweder Konfrontation auszuweichen. Aber während ein solch verschämtes Verhalten anderen Männern ohne Zweifel gefiel, erregte

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