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Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Titel: Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DOROTHY ELBURY
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und ich hätten es ohne Ihre Hilfe niemals geschafft, und die Art und Weise, wie Sie die Dinge in die Hand nahmen, war nichts weniger als bewunderns…“
    Sie verstummte mitten im Satz. Eine merkwürdige Mischung aus Bestürzung und Verlegenheit malte sich auf ihren Zügen. Was in aller Welt hätte ich da beinahe gesagt? hielt sie sich vor. Dieser Mann hat sein Äußerstes getan, um mich und meine Familie vor den Kopf zu stoßen . „Wir sind Ihnen sehr dankbar für Ihre Unterstützung, Mylord“, fuhr sie förmlicher fort und straffte ihre Schultern. „Aber gewiss wünschen Sie nun, nicht länger aufgehalten zu werden – ich nehme an, es gibt eine Menge weit wichtigerer Angelegenheiten, die Ihrer Aufmerksamkeit bedürfen.“
    „Nun ja, das trifft zu“, räumte Benedict ein. Er verstand nicht, wieso sie plötzlich einen so gespreizten Ton anschlug. „Dennoch bitte ich Sie, mir zu erlauben, Sie und Ihren Bruder zu Ihrer Kutsche zu geleiten. Sie steht irgendwo hier in der Nähe, nehme ich an?“
    „Unglücklicherweise nicht, Sir“, mischte Nicholas Beresford sich an diesem Punkt ein und knuffte seine Schwester in die Rippen. „Der Landauer meines Bruders erwartet uns am St. Giles’ Circus – also fast eine halbe Meile von hier.“ Mit dem Kinn deutete er auf die Uhr, die das Ladenschild einer Uhrmacherwerkstatt zierte. „Wir sollen um Punkt fünf dort sein, aber da wir von hier aus mindestens sieben Minuten brauchen, werde ich mich wohl auf eine herbe Schelte gefasst machen müssen.“
    „Wie unangenehm.“ Benedict setzte ein teilnahmsvolles Lächeln auf und wollte sich eben verabschieden, als eine teuflische kleine Idee in seinem Kopf Gestalt annahm. „Aber wenn Ihre Schwester nichts dagegen hat, ein wenig eingequetscht zu sitzen“, fuhr er mit einem durchtriebenen Lächeln in Jessicas Richtung fort, „könnte ich Sie noch rechtzeitig hinbringen und Ihnen die Gardinenpredigt ersparen.“
    „Das wäre famos, Sir!“, erwiderte Nicholas begeistert. „Wir würden Ihnen auf ewig dankbar sein.“
    Um Benedicts Lippen zuckte es. „Miss Beresford?“
    „Ja … Nein … Also … Vielen Dank, Mylord.“ Jessica tat ihr Bestes, um dem merkwürdigen Flattern in ihrer Magengrube keine Beachtung zu schenken. „Wenn Sie sicher sind, dass es Ihnen keine unzumutbare Mühe bereitet?“
    „Im Gegenteil, es wäre mir ein großes Vergnügen“, erklärte Benedict entschieden und schenkte ihr ein umwerfendes Lächeln.
    Keine zwei Minuten später saß Jessica fest eingezwängt zwischen den beiden Männern auf dem Kutschbock von Wyverns Karriole. Der Earl setzte das Gefährt in Bewegung und lenkte es in raschem Tempo durch die belebte Straße Richtung St. Giles’ Circus.
    „Ich hoffe, Sie haben es nicht allzu unbequem?“, fragte er mit einem raschen Seitenblick.
    „Aber nein, Sir“, beeilte Jessica sich mit nicht ganz fester Stimme zu versichern. Sie war sich des Drucks von Wyverns muskulösem Schenkel gegen ihren trotz der etlichen Lagen Stoffs dazwischen überdeutlich bewusst und stellte zu ihrer Bestürzung fest, dass die ungewohnte Berührung eine Reihe äußerst undamenhafter Vorstellungen in ihr weckte.
    Benedict erging es nicht viel anders. Er tat, was er konnte, um die höchst unanständigen Wünsche, die Miss Beresfords Nähe in ihm hervorrief, aus seinem Kopf zu verbannen, indes ohne sonderlich viel Erfolg. Als der St. Giles’ Circus schließlich in Sicht kam, war er mehr als erleichtert.
    Er lenkte seinen Wagen gekonnt in den Kreisverkehr und deutete mit der Peitsche auf die gegenüberliegende Seite, wo die Kutsche der Beresfords soeben anhielt. „Na also. Besser hätten wir es nicht abpassen können.“
    Auf die Minute genau kam die Karriole hinter dem dunkelblauen Landauer zum Stehen. Benedict sprang zu Boden, und ehe Jessica noch recht begriff, wie ihr geschah, hatte er sie um die Taille gepackt, um sie im nächsten Moment schwungvoll vom Sitz herunterzuheben. Sie schnappte schockiert nach Luft, und als er sie auf die Füße stellte und nicht sofort freigab, spürte er, wie ein heftiges Zittern sie durchlief. Ihre Blicke trafen sich, verfingen sich ineinander, und für einen Moment schien ihm die Wirklichkeit außer Kraft gesetzt.
    Dann ließ er sie los und trat einen Schritt zurück. „Ihre Kutsche steht bereit, meine Dame“, erklärte er theatralisch und wies mit einer weit ausholenden Geste in Richtung des Landauers.
    „Es war … über alle Maßen freundlich von Ihnen, unseretwegen … so

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