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Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Titel: Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DOROTHY ELBURY
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viel Mühe auf sich zu nehmen“, stammelte Jessica verlegen. Ihr Herz hämmerte ihr so heftig in der Brust, dass sie fürchtete, Lord Wyvern müsse es hören.
    „Von Mühe kann keine Rede sein, Miss Beresford.“ Abermals bedachte der Earl sie mit seinem atemberaubenden Lächeln. „Ich versichere Ihnen, es war mir ein großes Vergnügen“, murmelte er gedehnt und stürzte sie in völlige Verwirrung, als er ihre Finger ergriff und sie sich an die Lippen hob.
    Seine allzu selbstsichere Geste entfachte Jessicas Misstrauen. Plötzlich war sie überzeugt, dass er sich wieder über sie lustig machte. Sie hätte ihm ihre Hand entrissen, wäre ihr Blick nicht zufällig seinem begegnet. In seinen Augen lag so viel Wärme und – zu ihrer immer größer werdenden Bestürzung – der Ausdruck irgendeines anderen Gefühls, das sie nicht beim Namen zu nennen vermochte.
    Zögernd entzog sie ihm ihre Finger. Dann machte sie einen Knicks und verabschiedete sich. Ihr Bruder bot ihr den Arm, und ohne Lord Wyvern eines weiteren Blickes zu würdigen, ließ Jessica sich zu der wartenden Kutsche führen.
    „Verdammt, verdammt und noch einmal verdammt!“, fluchte Benedict, während er beobachtete, wie der Landauer davonfuhr.
    „Schwierigkeiten, Sir?“, fragte sein Pferdeknecht unschuldig.
    „Und ob, Berry, und ob.“ Benedict seufzte schwer, während er die Karriole in den dichten Straßenverkehr lenkte. Als hätte er nicht schon genug Probleme! Wobei ich mir dieses hier ohne Zweifel ersparen könnte, dachte er missmutig. Jedenfalls wenn ich auch nur ein Gran Vernunft besäße .

7. KAPITEL

    „Und es gab keine weiteren Einbrüche, während du dort warst?“, wollte Sir Simon wissen, nachdem Benedict den kurzen Bericht über seinen Besuch auf dem Familiensitz beendet hatte.
    „Nicht in Ashcroft Grange.“ Benedict schüttelte den Kopf. „Aber ich hatte unsere Stadtresidenz noch nicht richtig betreten, da teilte mir der Butler mit, dass jemand dort gestern Nacht einzubrechen versucht hat. Einer der Lakaien verjagte die beiden Eindringlinge. Das Problem ist …“, fügte er hinzu und nahm einen Schluck Brandy, „… dass ich nicht die leiseste Ahnung habe, was diese Kerle suchen.“
    Holt, Fitzallan und er hatten sich in eine ruhige Ecke des Rauchzimmers von White’s zurückgezogen, derzeit ihr bevorzugter Treffpunkt.
    „Jedenfalls müssen sie gewusst haben, dass du fort warst“, stellte Fitzallan fest und gab dem Kellner ein Zeichen, ihnen eine weitere Flasche zu bringen. „Und sie scheinen wild entschlossen, dieses mysteriöse Schriftstück in ihre Hände zu bringen.“
    „Schriftstück?“, wiederholte Benedict verblüfft. „Wie kommst du darauf, dass sie hinter einem Schriftstück her sind?“
    „Ich dachte, das läge auf der Hand, mein Lieber“, erwiderte Fitzallan und zog die Schultern hoch. „Im Rahmenkreuz eines Gemäldes kann man eigentlich gar nichts anderes unterbringen, oder?“
    „Erscheint mir einleuchtend“, warf Sir Simon nachdenklich ein. „Nur dass keins von Theos Papieren fehlt. Benedict hat sie wer weiß wie oft durchgekämmt.“
    „Und es findet sich nicht irgendein Hinweis darunter, was diese Spitzbuben suchen könnten?“
    Benedict schüttelte den Kopf. „Außer einem Haufen unbezahlter Rechnungen und Mahnschreiben ist das hier alles, was er mir hinterlassen hat.“ Er zog seine Brieftasche hervor und nahm den Brief mit Theos letzten Worten heraus. „Seht selbst. Nichts als zusammenhangloser Unsinn. Mein Bruder muss geistig umnachtet gewesen sein, als er das schrieb.“
    Er faltete den Zettel auf, legte ihn auf den Tisch und fuhr mit der Daumenkuppe glättend über die Knitter.
    Seine beiden Freunde beugten sich schweigend über das Blatt Papier. Nach einer Weile lehnte sich Sir Simon in seinem Sessel zurück. „Ich fürchte, ich bin genauso ratlos wie du, Benedict“, räumte er seufzend ein.
    „Ist es denn zu glauben“, dröhnte in diesem Moment eine Stimme von der Tür her zu ihnen herüber. „Wenn das nicht unser neuer Earl ist! Ihr Diener, Wyvern. Können wir uns zu Ihnen setzen?“
    Benedict unterdrückte eine Verwünschung. So rasch er konnte, verstaute er das Blatt wieder in seiner Brieftasche und nahm eine lässige Haltung ein. „Wenn Sie Ihr Geld wollen, Hazlett, werden Sie warten müssen, bis die Reihe an Ihnen ist“, erklärte er dem Neuankömmling kühl.
    Digby Soames, Viscount Hazlett, war ein hochgewachsener, hagerer Mann Mitte dreißig. Mit seinen blauen Augen und dem

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