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Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Titel: Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DOROTHY ELBURY
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haben wir Glück, und die Gläubiger lassen sich noch ein Weilchen davon abhalten, Benedict auf den Pelz zu rücken. Er braucht Zeit, um die richtige Entscheidung zu treffen.“
    Die Bedingungslosigkeit, mit der Sir Simon und Fitzallan zu ihm hielten, ging Benedict zu Herzen. „Ihr seid wirklich die besten Freunde, die ich mir nur wünschen kann“, bekannte er mit vor Rührung rauer Stimme. „Und ich danke euch für euer Vertrauen in mich – auch wenn ich mich noch nicht dazu durchringen konnte, mich Felicity zu erklären.“ Er machte eine Pause und grinste schief. „Ich war eben immer davon ausgegangen, dass ich wählen kann, welche Frau ich heirate. Und der Gedanke an eine Zweckehe ist mir zutiefst zuwider. Aber …“, so fügte er seufzend hinzu, „… ich werde mich zusammenreißen und tun, was ein Mann in meiner Situation tun muss.“
    „Das ist die richtige Einstellung, mein Junge.“ Sir Simon klopfte ihm auf die Schulter. „Und glaub mir, je eher du die Sache hinter dich bringst, desto besser wirst du dich fühlen.“
    Benedict nickte bedächtig. „Ich nehme an, die Gesellschaft morgen Abend ist die beste Gelegenheit. Und für meine Großmutter wäre es die Krönung ihrer Bemühungen, wenn ich bei der Gelegenheit meine Verlobung verkünden würde.“ Er hob fragend die Brauen. „Ihr kommt doch auch, nicht wahr? Die üblichen Gesichter, und alles ein bisschen zahm und langweilig, aber ich könnte eure Unterstützung gebrauchen … natürlich nur, wenn ihr nichts anderes vorhabt.“
    „Nun hör schon auf, Benedict“, protestierte Sir Simon kopfschüttelnd. „Sind wir drei nicht immer gemeinsam in die Schlacht gezogen? Wo sollten Fitzallan und ich denn sonst sein bei einem Anlass wie diesem, wenn nicht an deiner Seite?“
    Bereits kurz nachdem sie begonnen hatte, versprach die Soiree der Dowager Countess of Wyvern ein triumphaler Erfolg zu werden. So gut wie jeder aus dem weiten Kreis illustrer Persönlichkeiten, die Ihre Ladyschaft zu ihren Bekannten zählte, schien daran interessiert, zu kommen und gesehen zu werden. Benedict hatte längst den Überblick über die Unzahl von bedeutsamen Gästen verloren, zu denen auch sein ehemaliger Truppenkommandeur, der Duke of Wellington, und eine Reihe hochrangiger Offiziere seines Stabes zählten. Sogar der Prinzregent samt seiner derzeitig bevorzugten Entourage hatte das Ereignis mit einem kurzen, aber aufsehenerregenden Besuch gewürdigt.
    Doch jedwede Freude, die Benedict an der Veranstaltung hätte haben können, wurde gedämpft durch die in kurzen Abständen erfolgenden Aufforderungen seiner beiden besten Freunde, seine Absichtserklärung vom Vorabend in die Tat umzusetzen.
    „Ich rate dir doch nur, das Eisen zu schmieden, solange es heiß ist“, drängte Fitzallan ihn. „Je länger du die Sache hinausschiebst, desto schwieriger wird es.“
    „Unter allen anderen Umständen würde ich dir zustimmen, Freddy“, murmelte Sir Simon finster und versuchte einer fülligen Matrone auszuweichen, die sich an ihm vorbeischob. „Bedauerlicherweise scheint es mir in diesem Gedränge unmöglich, dass Benedict die junge Dame auch nur für eine Minute allein erwischt.“
    „Wahrhaftig nicht die ideale Umgebung für mein Vorhaben“, stimmte Benedict zu. „Ich werde ihr meinen Antrag ja wohl kaum zurufen können.“
    „Vielleicht tätest du gut daran, mit ihrem Vater zu reden und ein Gespräch unter vier Augen mit ihm zu vereinbaren“, schlug Sir Simon vor.
    „Ein Aufschub von einem Tag“, seufzte Benedict sehnsüchtig. „Zu schön, um wahr zu sein. Ich sollte die Angelegenheit wohl besser gleich hinter mich bringen, damit ich keine Gelegenheit habe, meine Meinung zu ändern.“
    „Tu, was du kannst, mein Lieber“, erklärte Sir Simon augenzwinkernd und versetzte Benedict einen aufmunternden Klaps auf den Rücken.
    Benedict verdrehte die Augen und begann sich seinen Weg durch die dicht gedrängte Menge der Gäste zu bahnen, um zum anderen Ende des Ballsaals zu gelangen, wo die Draycotts in eine angeregte Konversation vertieft im Kreis einiger ihrer Freunde standen.
    Er hatte bereits zwei Tänze mit Felicity absolviert und konnte sicher sein, dass sie auch einen dritten nicht ablehnen würde. Daher nahm Benedict ihre Anwesenheit nur mehr mit einem knappen Lächeln zur Kenntnis und wandte sich mit einer ehrerbietigen Verbeugung an ihren Vater.
    „Ob Sie so freundlich wären, mir eine Minute Ihrer Zeit zu gewähren, Sir?“
    „Aber sicher, mein Junge.

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