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Ich. Die Autobiographie

Ich. Die Autobiographie

Titel: Ich. Die Autobiographie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Berger , Holde Heuer
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machen werde. Sie wollte genauso geliebt werden wie ich. Wie wohl alle Menschen. Capito?
    Aber diese Phasen dauerten nur Momente und wurden überwunden durch unseren eisernen Willen, bis der Akku wieder brummte. Romy war ja auch eine leidenschaftliche Mutter. Mit viel Gefühl umsorgte sie ihre Kinder. In ihrem Hotelzimmer standen überall die Fotos von David und Sarah. Sie war täglich in Kontakt mit ihnen, und ich spürte regelrecht ihre Sorge, nicht bei ihnen sein zu können. Das ist das Dilemma aller erfolgreichen Frauen, die ihre Familie lieben und auch noch ernähren müssen. Zeit wird unendlich kostbar. Auch meine Mutter plagte ein Leben lang ein schlechtes Gewissen. Bei Romy kam noch ihre Kinderkarriere hinzu, mit Schauspieler-Eltern, die sich scheiden ließen. Für sie mit ein Grund, ihren Kindern ein heiles Familienleben zu bieten. Mit einem Vater und einer Mutter, die für sie da sind.
    Ich erinnere mich an viele Freunde von damals, die sich ins bürgerliche Leben verabschiedeten. Die sitzen da auf ihrem Berg, sind verheiratet und passen auf die Kinder ihrer Kinder auf, damit die nicht so werden wie sie. Franco Nero gehört dazu. Er hockt auf seinem Landsitz bei Frascati, der Weg dort hinaus ist mühsam. Ursula Andress wohnt hier ganz in der Nähe von mir. Mit ihrem Sohn. Gelegentlich treffen wir uns im Feinkostladen um die Ecke, gehen gemeinsam essen. Bei ihr oder bei mir. Sie geht früh schlafen und steht früh auf. Sie ist sehr diszipliniert.
    Ich glaube, Romy träumte auch von einem glücklichen Familienleben, das sie um jeden Preis für ihre Kinder erhalten wollte. Ein gemütliches Heim gehörte genauso dazu wie die Präsenz eines Elternteils, wenn Romy drehte. Oft waren ihre Kinder auch dabei.
    Romys Häuser waren zauberhaft. Das in der Rue Berlioz in Paris richtete sie sehr geschmackvoll im französischen Stil mit Antiquitäten und in gedeckten Farbtönen ein. Elegant und doch gemütlich mit vielen Sitzkissen – das Wort Liegekissen passt viel besser – vor einem Kamin. Sie war eine fantastischeKöchin, züchtete hinter ihrem Haus ihre eigenen Kräuter. Ich habe mich bei ihr unendlich wohl gefühlt. Obwohl ein Weltstar, war meine liebste Freundin die natürlichste Frau, Mutter, Ehegefährtin, Lebenskünstlerin und Freundin von allen. Wir waren uns wirklich sehr ähnlich, aber vor allem nah.
    In meiner Wohnung hängen viele Liebeserklärungen und Nachrichten von ihr: »Pour Helmut«. Auch das etwas vergilbte Telegramm, das sie mir ins »Savoy«-Hotel in London schickte: »Helmut, mon petit frère …«, tröstet sie mich als geliebten kleinen Bruder, als ich mich wegen eines einschüchternden Regisseurs ängstige. Romy machte mir so oft Mut. Sie konnte so herrlich lachen. Einmal kam es zu albernen Handgreiflichkeiten zwischen Romy und ihrem Mann Daniel Biasini, die ich mit dummen frechen Bemerkungen provoziert hatte. Was ich sagte, weiß ich nicht mehr. Dabei riss ihre Halskette, und die Perlen rieselten in einen Straßenabfluss. Ich kniete mich hin und zählte über dem Loch: »… 32, 33 …« Ich dachte, sie bringt mich jetzt um. Aber nicht Romy: Spontan begann sie schallend zu lachen, wir drei führten einen Freudentanz um das Abwasserloch auf.
    Oh, ich habe sie so geliebt. Noch heute trage ich den Ehering ihrer Großmutter Rosa Albach-Retty, den Romy geerbt und mir geschenkt hat. Welch ein Beweis tiefer ehrlicher Freundschaft. Sie war sofort an meiner Seite, als Luchino so schwer erkrankte. Half mir mit Ratschlägen, besuchte ihn trotz strenger Filmarbeiten umgehend in der Klinik. Ihre aufmunternden zärtlichen Worte berührten Luchino tief.
     
     

     
    Mit Romy Schneider, mit der Berger eine jahrzehntelange, innige Freundschaft verband. Hier die beiden als Elisabeth von Österreich und Ludwig II. von Bayern.
     

 
    Eine von vielen liebevollen Notizen, die Romy Schneider Helmut Berger immer wieder zukommen ließ.
     

Ich vernaschte den Lover von BB und litt beim Ball in Monte Carlo
     
     
     
    Ein Jahr fuhr Luchino nicht zu den Salzburger Festspielen. Ich mietete ein Haus am Gaisberg und gab herrliche Partys, zu denen regelmäßig auch Eliette von Karajan erschien. Allerdings in Begleitung ihres Frauenclans mit Simone oder Romy, nicht mit ihrem Mann. Da spielte sicher auch der Altersunterschied herein, sie war eine lebenslustige Französin, heiter, lebendig und fröhlich. Sie tanzte für ihr Leben gern. Das war die inoffizielle Eliette neben ihrer sonstigen Rolle, der First Lady von

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