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Ich. Die Autobiographie

Ich. Die Autobiographie

Titel: Ich. Die Autobiographie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Berger , Holde Heuer
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morgens vier Uhr auf meinem Stuhl festnagelte. Ich wollte mitten beim Essen einen klitzekleinen Pups rausrutschen lassen. Aber der winzige Windstoß war flüssig und rutschte mir, so nass wie er war, in die Hose. Ich sah nicht hin, aber ich wusste, meine weiße Smokinghose färbte sich schmierigbraun. Eine Katastrophe. Das musste vom Kokain herrühren, das ich wenige Momente zuvor in der Herrentoilette geschnupft hatte. Schlechtes Pulver eben, nicht einwandfrei.
    Aber nicht nur die Farbe meiner Scheiße empfand ich geradezu körperlich, es hat auch fürchterlich gestunken. Ich überlegte fieberhaft, wie ich mich aus dieser Situation retten könnte. Der Sporting Club war zur Meerseite offen. Ich redete mit den anderen Gästen über den komischen Geruch, ja, ich beklagte mich über den furchtbaren Gestank, der scheinbar vom Meer herwehte. Sie nickten. »Stimmt, einfach ekelhaft.« Na klar, den Geruch konnte niemand ignorieren. »Da muss man sich wirklich für den nächsten Ball etwas überlegen.« Aber jetzt wollte meine Tischdame erst mal mit mir tanzen. Man kannte meine Leidenschaft dafür. Ich und tanzen? Unmöglich.
    Ich redete von dem Zauber einer guten Unterhaltung, versuchte sie auf das Thema Literatur zu bringen. Zunächst lachte sie. Dann versuchte sie mit all ihrem Charme, mich, diesen Riesentänzer, endlich auf die Tanzfläche zu kriegen. Als das nichts nützte, wurde sie sauer auf mich. Begann wieder zu kosen und schwieg irgendwann, als sie mich nicht erweichen konnte. Wenn sie gewusst hätte, was passiert war und wie ich mich in meinen verklebten Hosen gefühlt habe …
    Sie schimpfte mit mir: »Du bist so langweilig. Irgendwie hast du dich verändert. Sitzt auf deinem Hintern und bewegst dich nicht. Schrecklich. Ich wollte unbedingt neben dir sitzen, weil du auch so ein guter Tänzer bist. Und jetzt sitze ich mit dir hier fest. Die anderen trauen sich nicht her. Komm, einen einzigen Tanz wenigstens. Den kannst du mir nicht verwehren.« Meine andere Nachbarin wäre auch gerne von mir aufs Parkett geführt worden. Es war die Hölle. Alle wiegten sich im Walzer, nur ich nicht. Ich wiegte mich in etwas anderem. Ganz Monaco wollte – so jedenfalls meine Erinnerung an diese Nacht – mit mir tanzen. Bis vier Uhr saß ich auf meiner Scheiße. Ich konnte auch nicht aufstehen, als sich meine Tischdame nachts von mir verabschiedete. Bussi, Bussi im Sitzen. Ich war zu keiner Etikette fähig. Oh, wie peinlich. Wo ich doch soviel wert auf Höflichkeit lege. Und jetzt? Ein Alptraum. Nachdem ich auch der Dame an meiner anderen Seite mit einem Handkuss und vielen Entschuldigungen wegen meiner Müdigkeit im Sitzen »Gute Nacht« gesagt hatte, zog ich endlich meine Smokingjacke aus und legte sie mir um die Hüften.
    Langsam stand ich nach neun Stunden auf. Meine Freundin Elène d’Estenville wartete schon. Wir gingen gemeinsam zu ihrem Auto. Ich setzte mich auf die beigen Ledersessel und bestand darauf, dass wir uns erst in ihrem Haus umziehen, bevor wir noch ins »Jimmy’s« fuhren. Nach der Dusche fühlte ich mich besser. Im Nachtclub tanzte ich mir die Seele aus dem Leib. Eine Befreiung für mich. Wir trafen auch noch Ringo Starr und viele andere Freunde. Kokain machte die Runde. Wir waren alle high.
    Am nächsten Tag sprach mich Elène auf den seltsamen Geruch in ihrem Wagen an. Ich schimpfte über ihre schrecklichen Hunde. Erklärte mein Missbehagen über die schlechte Erziehung der Lieblinge. Immerhin seien die Hunde noch nicht stubenrein. Wie sie das denn findet? Oh, là, là, ich bin gut in meinen Schwindeleien. Wenige, wenn überhaupt, können mir da das Wasser reichen. Meine liebe Freundin Elène gab mir natürlich recht und ließ schon am nächsten Tag einen Hundetrainer kommen.

     
    Mit Romy Schneider, mit der Berger eine jahrzehntelange, innige Freundschaft verband. Hier die beiden als Elisabeth von Österreich und Ludwig II. von Bayern.
     

Fürstin Gracia schimpfe auf die Griechen, Niarchos setzte nur auf eine Farbe
     
     
     
    Fürstin Gracia von Monaco lernte ich bei meiner Freundin Gräfin Elène d’Estenville im Hotel »De Paris« kennen. Zusammen mit Caroline und Albert von Monaco. Wir verstanden uns sofort, trafen uns oft in der kleinen Trattoria »Pinocchio«
    neben dem monegassischen Palast zu Pasta. Ich nannte sie Grace, niemals »Hoheit«. Mit Elène war sie eng befreundet.
    Während unserer vergnüglichen Mittagessen veräppelten wir die Leute nach Strich und Faden. Welche Trottel nach

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