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Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Titel: Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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in allem abgezeichnet, was Ethan unternommen hatte. Die einstweilige Verfügung sprach doch eine deutliche Sprache. Er hatte sie von Anfang an ausgetrickst, und sie hatte es geschehen lassen. Sie hatte geglaubt, sie würde ihn lieben. Wie dumm konnte man eigentlich sein? Dadurch, dass sie auf ihr Herz gehört, ihn wieder geliebt und ihm vertraut hatte, hatte sie das Einzige verloren, was ihr wichtig war.
    Ihren Sohn.
    Sie stürmte in das Gebäude von Ethans Baufirma. Die Sekretärin am Empfang sah auf und lächelte.
    „Kann ich Ihnen helfen?”
    „Nein”, sagte Liz und marschierte geradewegs auf Ethans Büro zu.
    Die junge Sekretärin stand auf und folgte ihr. Sie erreichten Ethans Tür fast gleichzeitig.
    „Glauben Sie mir, es ist besser, wenn Sie sich da raushalten”, sagte Liz zu ihr.
    Ethan, der gerade telefonierte, legte auf und erhob sich. Er sah Liz kurz an, dann wandte er sich an die Sekretärin. „Schon in Ordnung, Cindy.”
    Liz ging in sein Büro und schloss die Tür hinter sich. Jetzt, da sie hier war, wusste sie plötzlich nicht mehr, was sie sagen sollte. Vorhin noch hätte sie am liebsten getobt, ihm gedroht und Dinge nach ihm geworfen. Kurz hatte sie sich sogar Sorgen gemacht, dass sie eine Waffe auf ihn richten würde – wenn sie denn eine gehabt hätte. Doch jetzt war ihre ganze Energie verpufft. Liz fühlte sich leer. So, als wäre alles, was sie noch an Kraft besessen hatte, aus jener offenen Wunde herausgeblutet, wo früher ihr Herz gewesen war.
    „Du weißt nicht, was es bedeutet, ein Kind zu lieben”, sagte sie leise. „Es bedeutet, dass man sterben würde, damit ihm nichts passiert. Die Liebe zu einem Kind hat nichts mit Gewinnen zu tun. Du hast Tyler nicht verdient. Aber das verstehst du nicht. Du wolltest mich bestrafen. Tja, gratuliere. Das ist dir gelungen. Du magst zwar glauben, du hättest gewonnen, aber da täuschst du dich. Denn im Moment bist du für Tyler nur ein aufregendes neues Spielzeug. Irgendwann wird er das erkennen. Und dann wird er zurück nach Hause kommen.”
    Zumindest war es das, was sie sich mit jedem Atemzuge versuchte einzureden. Dass ihr Sohn zu ihr zurückkommen würde. Dass er sie wieder lieb haben würde. Dass er sie auch jetzt liebte ... immer noch liebte ... und nur zu wütend war, um es zu erkennen.
    Ethan kam auf sie zu und blieb vor ihr stehen. „Wovon redest du?”
    Seine Frage klang aufrichtig. Er wirkte nicht aufgebracht, sondern ehrlich verwirrt.
    Nein. Das war nur ein weiterer Trick. Das gehörte alles zu seiner Strategie. Sie konnte ihm nicht vertrauen. Er war der Feind – und sie der Dummkopf, der das vergessen hatte.
    „Tyler hat mir gesagt, dass er bei dir leben will”, antwortete sie. „Tu bloß nicht so, als wäre das nicht Teil deines Plans gewesen.”
    „Was?” Ethan wich einen Schritt zurück. „Himmel, Liz. Was redest du da? Tyler wird nicht bei mir leben.”
    Er klingt aufrichtig, dachte sie. Allerdings hatte er sie auch glauben lassen, sie wäre ihm wichtig, als er mit ihr geschlafen hatte. Er hatte sie glauben lassen, sie würde ihm etwas bedeuten.
    „Du hast mich von Anfang an hinters Licht geführt”, sagte sie. „Und ich habe es zugelassen. Ich bin also ebenfalls schuld daran, schätze ich. Du hast so getan, als würdest du für alle das Beste wollen. Du hast mich geküsst und warst zärtlich zu mir, obwohl du die ganze Zeit gewusst hast, was du mir antun würdest. Du bist ein Mensch ohne Gewissen. Der Mann, der versucht hat, mich in seine Gewalt zu bringen, war wenigstens ehrlich in seinen Absichten.”
    „Moment mal. Hör auf damit.” Er packte sie am Oberarm. „Sieh mich an. Ich versuche nicht, dir zu schaden. Ich habe mit Tyler nie darüber geredet, dass er bei mir leben soll.”
    Vielleicht stimmte das tatsächlich. Vielleicht hatte Tyler allein beschlossen, dass er lieber bei Ethan bleiben wollte. Aber ganz ohne Nachhelfen wäre er wohl nicht auf diese Idee gekommen. „Hast du ihm etwa nicht gesagt, dass du mich geheiratet hättest, falls du von meiner Schwangerschaft gewusst hättest?”
    „Doch, aber ...”
    „Hast du nicht davon geredet, wie sehr du bedauerst, dass du so viel Zeit mit ihm verpasst hast? Hast du dafür etwa nicht mir die Schuld gegeben?”
    „Anfangs schon. Ich war wütend. Aber in letzter Zeit nicht mehr. Liz, ich will das Beste für ihn. Und das Beste für ihn bist du. Du bist eine wunderbare Mutter.”
    „Was hast du noch mal in der ersten Woche gesagt, als ich nach Fool’s Gold

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