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Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Titel: Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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lieben und zusammen sein möchten -aber diese Gründe hast du ja schon vom Tisch gewischt. Warum also sollte sie dich wirklich heiraten wollen?”
    „Ich, äh ...” Er fluchte leise.
    Darüber hatte er nie nachgedacht. Warum sollte Liz mit ihm zusammen sein wollen? Er war mit seinem Heiratsantrag einfach ohne nachzudenken herausgeplatzt. Weil eine Heirat der richtige Schritt war.
    Genau wie bei Rayanne, dachte er. War das denn so falsch?
    Obwohl er wusste, dass es nicht falsch war, wurde er doch das Gefühl nicht los, dass er Mist gebaut hatte. Und zwar im großen Stil.
    Nevada schüttelte den Kopf. „Ich werde dir jetzt einen Tipp geben, weil du mein Bruder bist. Das Einzige, was Liz von dir braucht und will, ist, dass du sie liebst.”
    „Das kannst du doch gar nicht wissen.”
    „Natürlich kann ich. Es ist das, was sich jede Frau wünscht. Warum hätte sie sich sonst mit dir abgeben sollen? Sie hätte doch nicht so nett zu dir sein müssen. Sie hätte dir auch nicht von Tyler erzählen müssen. Liz hätte einfach am ersten Tag ihre Nichten abholen und nach San Francisco mitnehmen können. Dann hättest du nie von Tyler erfahren. Seit Liz in Fool’s Gold ist, hat sie dir eine Chance nach der anderen gegeben. Und ich vermute, du hast jede einzelne davon vermasselt.”
    „Nein”, widersprach er, obwohl er überlegte, ob Nevada vielleicht nicht doch recht hatte.
    „Eines noch, Ethan. Du hast ein sehr kleines Zeitfenster, um die Situation noch zu retten. Vorausgesetzt, du willst es überhaupt. Denn falls du Liz davon überzeugen wolltest, bei dir zu bleiben, bist du es bisher total falsch angegangen.”
    Nevada ließ ihn einfach stehen und ging. Er sah ihr nach.
    Moment! Sie konnte jetzt doch nicht einfach gehen? Es gab noch so vieles, was er sie fragen wollte. Verdammt.
    Als er nun allein in seinem Büro stand, wurde ihm klar, was seine Schwester ihm zu verstehen geben wollte: dass er die Antworten auf seine Fragen selbst finden musste.
    „Ich bin in dieser Sache nicht der Böse”, sagte er halblaut. „Ich tue, was richtig ist.”
    Doch zum ersten Mal in seinem Leben fragte er sich, ob es genug sein würde, das Richtige zu tun.
    Liz lief durch die Stadt. Auf den Straßen waren viele Touristen unterwegs, sodass sie sich zwischen den einzelnen Grüppchen durchschlängeln musste. Im Sommer wurde die Gegend hier von Urlaubern regelrecht überflutet. Sie sahen sich die Weingüter an, unternahmen Bergwanderungen oder erholten sich am See. Für alle, die keine klaffende Wunde in der Brust hatten, war Fool’s Gold vermutlich ein wirklich hübsches Städtchen. Liz wusste es besser. Fool’s Gold war ihre ganz persönliche Hölle. Es war der Ort, wo sie sowohl ihr Herz als auch ihren Sohn verloren hatte.
    Sie bog in eine Wohnstraße ein und rief sich in Erinnerung, dass sie Tyler nicht wirklich verloren hatte. Es fühlte sich lediglich so an. Er würde wieder zur Vernunft kommen. Was sie nicht wusste, war, wie lange er dafür brauchen würde. Und sie bezweifelte, dass Ethan sich völlig unparteiisch verhalten würde. Ein Teil von ihm war mit Sicherheit begeistert darüber, dass sein Sohn bei ihm leben wollte.
    Aber ein Kind großzuziehen bedeutete mehr, als zu allem immer nur Ja zu sagen. Es konnte schwierig und frustrierend sein. Es gab Lektionen, die jedes Kind lernen musste. Wenn ihm diese Lektionen nicht schon in jungen Jahren beigebracht wurden, würde er später im Leben mit Schwierigkeiten viel schwerer zurechtkommen.
    Würde Ethan das schaffen? Würde er sein Bedürfnis, von seinem Sohn geliebt zu werden, zurückstellen und das tun, was für Tyler das Beste war? Während Liz sich diese Fragen stellte, war ihr gleichzeitig auch bewusst, dass sie nach Argumenten suchte, die dagegen sprachen. Argumente, mit denen sie Tyler und sich selbst davon überzeugen konnte, dass er nicht noch mehr Zeit mit seinem Vater verbringen durfte. Geschweige denn, bei ihm leben.
    Doch die Wahrheit war, dass Ethan ein wunderbarer Vater sein würde. Er war immer schon ein verantwortungsbewusster Mensch gewesen. Nach dem Tod seines Vaters hatte er das Familienunternehmen übernommen. Und zwar deshalb, weil er immer alles richtig machen wollte. Er hatte seiner Mom und seinen Schwestern geholfen. Er hatte ...
    Sie blieb auf dem Gehweg stehen und ließ sich die Worte noch einmal durch den Kopf gehen. Weil er alles richtig machen wollte. Das war immer Ethans Lebensmaxime gewesen. Er hatte Rayanne nicht geliebt, sondern sie nur deshalb

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