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Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Titel: Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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davon überzeugt. Nicht, dass er wirklich gedacht hätte, dass sie Fool’s Gold verlassen würde ... Er wollte nur sichergehen.
    Die Tür ging auf, und Liz stand vor ihm. Sie sah ihn wütend an. „Pünktlich auf die Minute”, zischte sie. „Du hast ja auch alle Zeit dieser Welt – jetzt, nachdem du deine Mutter hergeschickt hast, damit sie sich um deine Probleme kümmert.”
    Sie sah umwerfend aus, wenn sie wütend war. Ihre grünen Augen blitzten. Ethan konnte sich an ihren Sommersprossen gar nicht sattsehen. Im Dunkeln hatte er sie gestern gar nicht erkennen können, doch jetzt waren sie deutlich zu sehen. Er brauchte also einen Moment, um zu registrieren, was sie eben gesagt hatte.
    „Meine Mutter?”
    „Sie war vorhin hier. Es war toll. Als hätte es nicht schon gereicht, dass du mir eine Szene gemacht hast ...”
    Er verzog das Gesicht. „Ich habe sie nicht gebeten, herzukommen.”
    „Das war auch nicht nötig. Die Hendrix-Familie hält zusammen. Das war schon vor Jahren so, und daran hat sich nichts geändert. Du hast ihr von mir und Tyler erzählt – und schon war sie da. Behaupte bloß nicht, das überrascht dich.”
    „Nein”, gab er zu. „Es ist typisch für sie. Aber immerhin war sie es, die mir geraten hat, vernünftig und ruhig zu bleiben.”
    „Ich bin beeindruckt.” Sie rieb sich die Schläfen. „In all den Jahren habe ich oft darüber nachgedacht, wie es wohl wäre, wenn du ein Teil von Tylers Leben wärst. Aber ich muss gestehen, dass mir nie in den Sinn gekommen ist, dass ich mich dann auch mit deiner Mutter herumschlagen muss.”
    „Sie würde alles für die Menschen tun, die sie liebt.”
    „Zu schade, dass ich nicht auf ihrer Liste stehe.”
    „Du weißt, dass sie für Tyler da sein wird.”
    „Ein schwacher Trost”, sagte Liz. „Ich bin ja nur dankbar, dass sie keine Zeit hatte, mir zu erklären, was es bedeutet, einen Sohn zu haben, der zur Hendrix-Familie gehört. Bestimmt hätte sie mir gern klargemacht, dass wir uns die ganze Zeit vorbildlich verhalten müssen, damit kein Schatten auf euren guten Namen fällt.” Sie drehte sich um. „Komm. Er wartet schon auf dich.”
    Ethan ging ihr nach. Er hätte gern gefragt, was sie Tyler gesagt hatte und was sein Sohn erwartete. Den ganzen Tag lang hatte er gegrübelt, was er am besten sagen oder tun sollte, damit der Moment für Tyler so wurde, wie er ihn sich vorstellte. Ehe er Liz fragen oder auch nur den Ärger hinunterschlucken konnte, der plötzlich in ihm aufstieg, blieb sie stehen und sah ihn an.
    „Er ist sehr aufgeregt und hat auch ein bisschen Angst. Ich habe ihm ein paar Dinge von dir erzählt – was du beruflich machst und so weiter. Wie auch immer deine Gefühle über das, was passiert ist, sein mögen – bitte vergiss nicht, dass er keine Schuld daran hat.”
    „So etwas würde ich niemals denken.”
    „Er ist mein Sohn”, sagte sie eindringlich und sah ihm in die Augen. „Ich würde alles tun, um ihn zu beschützen.”
    Das ist etwas, dachte Ethan, das ich bis jetzt noch nicht von mir behaupten kann. Gleichzeitig wusste er, dass es keinen Sinn hatte, über diese Ungerechtigkeit nachzudenken. Tyler war derjenige, der jetzt wichtig war. Derjenige, der beschützt werden musste.
    „Ich werde ihm nicht wehtun”, sagte er schroff.
    Sie seufzte. „Sei einfach vorsichtig. Die Gefahr, jemanden zu verletzen, ist normalerweise dann besonders groß, wenn uns an diesem Menschen sehr viel liegt.”
    Sie ging ins Wohnzimmer. „Tyler! Dein Dad ist da!”, rief sie die Treppe hinauf.
    Ethan versuchte, sich vor den Gefühlen, die gleich auf ihn einstürzen würden, zu wappnen. Er hörte langsame Schritte auf der Treppe, dann erschien sein Sohn.
    Alle Zweifel, die er möglicherweise noch gehabt hatte, verschwanden in dem Augenblick, als er Tyler sah. Der Junge war unverkennbar ein Hendrix. Angefangen von den dunklen Haaren bis zu den Augen und seiner Kopfform. Er sah aus wie Ethans jüngere Brüder, als sie noch klein gewesen waren.
    Ethan wurde dermaßen von seinen Gefühlen übermannt, dass er kaum sprechen konnte. Er war von einer großen Sehnsucht und Traurigkeit, aber auch von Staunen erfüllt. Sein Kind. Wie hatte es bloß passieren können, dass er von seiner Existenz keine Ahnung gehabt hatte?
    Liz wartete, bis der Junge unten angekommen war. Dann stellte sie sich hinter ihn und legte ihm die Hände auf die Schultern.
    „Tyler, das ist dein Dad, Ethan Hendrix. Ethan, das ist dein Sohn.”
    „Hi”, sagte Tyler

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