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Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Titel: Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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sein”, sagte er mit einem Achselzucken, „aber ich habe ihn noch nicht gesehen.”
    Liz warf einen Blick auf das Hannah-Montana-Cover und fuhr Tyler durchs Haar. „Manchmal sind Mädchen ganz schön cool.”
    „Kann sein.”
    Er wird früh genug herausfinden, wie das mit den Mädchen so ist, dachte Liz und sah ihm nach, wie er die Treppe hinauflief. Sie hatte den tragbaren DVD-Player nach Fool’s Gold mitgenommen, den Tyler mit Kopfhörern verwendete, wenn sie zusammen unterwegs waren. Es würde also ruhig im Haus sein. Sie konnte Lärm nicht als Ausrede benutzen, dass sie nicht arbeiten konnte.
    Nachdem sie ihren Laptop eingeschaltet hatte, rief sie rasch ihre E-Mails ab und öffnete dann ihr Word-Dokument. Doch trotz des halb fertigen Satzes und des blinkenden Cursors fiel ihr kein einziges Wort ein.
    Alle sagten immer, wie gut sie es hätte, dass Schriftstellerin zu sein doch großartig sei. Sie könne arbeiten, wann und wo sie wolle. Was – theoretisch – ja auch stimmte. Andererseits gab es aber auch niemanden, der die Arbeit erledigte, wenn man selbst nicht in der Stimmung dafür war. Oder wenn das Leben dazwischenkam. Wie derzeit. Außerdem gab es hier nicht einmal eine Besprechung, die Liz aus dem Grübeln herausgerissen hätte. In Momenten wie diesen wäre sie liebend gern in ihren früheren Job als Kellnerin zurückgekehrt, statt sich Stoff für ein paar gute Seiten ausdenken zu müssen. Doch diese Alternative gab es nicht. Sie konnte nur tippen und löschen, bis sie plötzlich von einem Geistesblitz getroffen würde oder ein Wunder geschah.
    Heute geschah das Wunder insofern, als es plötzlich an der Tür klingelte.
    Liz speicherte ihre armseligen drei Sätze und stand von ihrem Stuhl am Küchentisch auf. Als sie die Tür aufmachte, wurde ihr schlagartig klar, dass das Wort Wunder nicht unbedingt der passende Ausdruck war.
    Vor ihr stand Denise Hendrix, Ethans Mutter. Sie war gut angezogen, sportlich, attraktiv und – wie am bedrohlichen Funkeln ihrer Augen unschwer zu erkennen war – sehr, sehr verärgert.
    „Darf ich hereinkommen?” Denise ging einfach an Liz vorbei in das schäbige Wohnzimmer und drehte sich dann zu ihr. „Wir kennen uns nicht, aber ich bin Ethans Mutter.”
    „Ich weiß, wer Sie sind.”
    „Auch, warum ich hier bin?”
    Das war unschwer zu erraten. Liz nickte.
    Denise sah sich suchend um. „Wo ist er?”
    Liz nahm an, dass sie Tyler meinte. „Oben. Er sieht sich gerade eine DVD an.”
    Denise sah zur Treppe. Für einen Moment wurde ihr Blick dunkel und weich, doch der sehnsüchtige Ausdruck verschwand sofort, als sie sich wieder Liz zuwandte. „Wahrscheinlich ist es am besten so. Wir beide müssen uns nämlich unterhalten.”
    „Ethan hat also mit Ihnen geredet”, stellte Liz nüchtern fest.
    „Ja, allerdings. Er hat mir erzählt, Sie behaupten, ein Kind von ihm zu haben. Ein Kind, das elf Jahre alt ist. Einen Jungen, den Sie der ganzen Familie vorenthalten haben.” Denise sah sie wütend an. „Ich habe ihm geraten, nett und freundlich zu Ihnen zu sein. Das macht es uns leichter, miteinander auszukommen.”
    „Ein Rat, den Sie selbst nicht beherzigen?”, fragte Liz. Einerseits hatte sie das Bedürfnis, sich zu verteidigen, andererseits verstand sie Denise Reaktion. Keine unbedingt angenehme Gefühlskombination.
    Denise schüttelte den Kopf. „Ich sollte ihn beherzigen, aber ich kann nicht. Sie haben uns allen Schaden zugefügt. Am meisten aber ihrem Jungen.”
    Jetzt konnte Liz sich nur noch mühsam beherrschen. Sie wäre nie auf die Idee gekommen, Ethan darum bitten zu müssen, die Angelegenheit vertraulich zu behandeln. Sie selbst hängte ihr Privatleben schließlich auch nicht an die große Glocke. Deshalb wäre ihr nie in den Sinn gekommen, dass Ethan mit seiner Mutter darüber reden würde. Vor allem nicht so schnell.
    Doch die Mitglieder der Familie Hendrix hatten immer schon ein sehr enges Verhältnis zueinander gehabt. Als Liz jünger gewesen war, hatte sie sie um diese Nähe beneidet. Jetzt allerdings stand statt der herzlichen, liebevollen Mutter von damals eine Frau vor ihr, die das Gefühl hatte, einem ihrer Kinder wäre übel mitgespielt worden.
    „Ich wollte Ethan sagen, dass ich schwanger war”, gab Liz zurück. Sie wusste, dass es eigentlich keinen Grund gab, sich zu verteidigen, aber sie konnte nicht anders. „Ich bin nach zwei Monaten nach Fool’s Gold zurückgekommen und habe ihn mit einer anderen im Bett erwischt.”
    Denise runzelte

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