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Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Titel: Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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mir leid. Das ist kein Gesprächsthema für einen Waffenstillstand. Du wirst sagen, dass ich abgehauen bin und du dich treffen konntest, mit wem auch immer du wolltest. Das wird mich kränken, dann werde ich dich anschreien und wir werden streiten. Und mir ist nicht mehr nach Streiten. Zumindest nicht heute Abend.”
    „Du brauchst mich eigentlich gar nicht für diese Unterhaltung, oder?”
    „Offensichtlich nicht.” Sie seufzte. „Ich habe ihretwegen allerdings tatsächlich eine Frage.”
    „Wegen Pia?”
    Sie nickte. „In der Highschool war sie wirklich furchtbar. Gemein, hinterhältig und jemand, dem man – bildlich gesprochen – nicht unbedingt ein kleines Kind anvertraut hätte.”
    „Ja, sie war nicht gerade die Netteste.”
    „Gut. Dann bilde ich mir das Ganze nicht nur ein. Gestern war sie nämlich völlig anders. Nett und freundlich. Es war so überraschend, dass ich schon dachte, ich würde mich in einer Parallelwelt befinden. Ich habe sogar überlegt, ob mich meine Erinnerung an damals eventuell trügt.”
    „Nein, deine Erinnerung trügt dich nicht.” Er zögerte. „Ich habe nicht mit Pia geschlafen.”
    Liz bedauerte bereits, dass sie das Thema angeschnitten hatte. Offensichtlich war Pia nicht die Einzige, die hin und wieder gemeine Phasen hatte. „Es ist nicht wichtig.”
    „Doch, ist es. Wir waren auf einer Party. Ich habe dich vermisst und war einsam und wütend. Ich hatte zuvor ein paar Dates mit ihr und habe sie nach Hause begleitet. Aber ich war zu betrunken. Es ist nichts passiert.”
    Auch nach der langen Zeit, die vergangen war, merkte sie, dass sie ihm glauben wollte. „Ethan, es ist ewig her.”
    „Ich habe nicht mit ihr geschlafen”, wiederholte er.
    Eine Information, die eigentlich keinen Unterschied mehr machen sollte, und doch löste sich irgendwo in Liz ein Knoten.
    „Danke”, sagte sie.
    „Keine Ursache.” Er nahm sein Weinglas. „Ich weiß, warum du weggegangen bist. Aber ich wünschte, du wärst geblieben, um mit mir zu reden.”
    Sie zuckte die Achseln. Das wäre für sie nicht infrage gekommen. „Du bist wieder zurück aufs College gegangen und hast mich vergessen.”
    „Ich habe dich nie vergessen.”
    Da war irgendetwas in seiner Stimme, irgendetwas in seinen dunklen Augen, das sie plötzlich zu ihm hinzog. Vielleicht war es auch nur ein Gefühl der Wehmut, weil sie gerade an die gemeinsame Vergangenheit dachte. Seit sie die E-Mail ihrer Nichte bekommen hatte, war ihr Leben chaotisch und verwirrend, und sie war kaum dazu gekommen, Luft zu holen.
    „Du hast geschworen, du würdest niemals hierbleiben”, erinnerte sie ihn, um sie beide abzulenken. „Nach dem College wolltest du dir die Welt ansehen.”
    „Das hat nicht geklappt.”
    „Wegen deiner Verletzung?”
    Er sah sie erstaunt an. „Du weißt davon?”
    Ethan war über ein Sportstipendium auf das College gekommen. Er und Josh wollten als Profis in den Radrennsport einsteigen. Sie hatten sich vorgenommen, hintereinander die Tour de France zu gewinnen, und darüber gestritten, wer von ihnen im ersten Jahr Sieger werden sollte.
    Auf dem College hatte Ethan sich dann so schwer verletzt, dass er nie mehr die Gelegenheit erhalten hatte, Rennen zu fahren.
    „Ich habe nicht die Zeitungen nach deinem Namen abgesucht, falls du das meinst”, korrigierte sie ihn. „Aber ich habe gehört, was passiert ist. Es tut mir leid.”
    Er zuckte die Achseln. „Es ist schon sehr lange her. Ich habe mein Studium abgeschlossen und bin nach Hause zurückgekehrt, um in Selbstmitleid zu baden.” Er lächelte schief. „Damals hätte ich das natürlich nie zugegeben. Dann ist mein Dad völlig unerwartet gestorben. Meine Mom ist nur schwer darüber hinweggekommen. Alle haben damit gerechnet, dass ich ihnen sage, wie es weitergeht – und genau das habe ich dann auch getan.”
    Das klang ganz nach ihm. Ethan war schon auf der Highschool ein verlässlicher Mensch gewesen. Was natürlich nicht bedeutete, dass er in jeder Beziehung ein Prachtkerl war; immerhin hatte er sich ihr gegenüber alles andere als heldenhaft verhalten.
    Sie sagte sich, dass sie dieses Thema besser lassen sollte, zumindest jetzt. Der heutige Abend war dazu da, sich wieder etwas besser kennenzulernen und Tyler zuliebe eine freundschaftliche Basis zu finden.
    „Du hast die Firma übernommen?”
    Er nickte. „Ich musste erst alles von Grund auf lernen. Es hat eine Weile gedauert, um zu erkennen, dass ich gern im Baugewerbe arbeite. Dann habe ich mit den

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