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Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Titel: Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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völlig still in der Küche. Die Realität stellte sich wieder ein, als Liz langsam ihre Beine von ihm löste und Ethan einen Schritt zurücktrat.
    Sie hatte gerade Sex mit Tylers Vater gehabt – auf einer Kücheninsel. Kaum eine Woche in Fool’s Gold, und schon hatte sie sich einem Mann hingegeben, der vor Jahren nichts mehr mit ihr hatte zu tun haben wollen. Einem Mann, der ihr vorgeworfen hatte, sie hätte gelogen und ihm seinen Sohn vorenthalten. Jemand, der nichts als Probleme bedeutete, eine große Familie hatte und tief in einer Stadt verwurzelt war, von der sie gar nicht schnell genug wieder wegkommen konnte.
    „Mist”, murmelte sie, als sie vorsichtig von der Kücheninsel rutschte und schließlich auf leicht wackeligen Beinen zum Stehen kam. „Mist, Mist, Mist.”
    „Liz ...”, begann er.
    Sie schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab. „Nicht”, befahl sie, während sie ihren Rock hinunterzog. Ihr Höschen lag irgendwo auf dem Küchenboden, doch sie machte sich nicht die Mühe, es zu suchen. „Sag es nicht. Das war wirklich dumm. Eine pure Zehn auf der Dummheitsskala.”
    Er zog seine Boxershorts und die Jeans hoch. „Es ist nicht so, als hätte ich das geplant. Es ist einfach passiert.”
    Typisch Mann, dachte sie, während sie versuchte, nicht auf die Scherben auf dem Boden zu treten. Es war nicht einfach nur passiert und damit erledigt. Es bedeutete Probleme. Egal, wie es mit ihnen beiden weiterging – der Sex würde immer über ihnen schweben. Sie hatte es zu einem Zeitpunkt geschehen lassen, an dem sie stark hatte sein wollen.
    „Was zum Teufel hast du dir bloß dabei gedacht?”, fragte sie. „Verwendest du nie ein Kondom?”
    Er erstarrte.
    Sie holte tief Luft. „Ich nehme die Pille, du Idiot, aber hast du seit der Highschool denn nichts dazugelernt? Das, was wir gerade getan haben, war ein riesiger Fehler. Es ist nie passiert. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt? Nie.”
    „Dadurch, dass du so tust, als wäre nichts passiert, kannst du es doch nicht ungeschehen machen.”
    „Du wirst schon sehen”, sagte sie und ging zur Haustür.
    Ihre Handtasche lag noch dort, wo sie sie hingelegt hatte – auf dem kleinen Tisch im Vorraum. Sie schnappte sie und ging energischen Schrittes bis zur Straße. Das etwas schwache Gefühl in den Beinen, das Beweis dessen war, was sie gerade getan hatten, ignorierte sie.
    Ethan kam ihr nicht nach. Sie war dankbar dafür. Am Ende des Häuserblocks gestand sie sich ein, dass sie möglicherweise ein bisschen überreagiert hatte. Nach dem zweiten Block wusste sie, dass der Mensch, auf den sie böse war, nicht Ethan, sondern sie selbst war. Als sie schlielich nach Hause kam, ging es ihr immer noch keinen Deut besser, und sie hatte keine Ahnung, wie sie ihm jemals wieder unter die Augen treten sollte.
    Wer auch immer gesagt hatte, dass man nie zurückkonnte, hat sich fundamental geirrt, dachte sie, als sie die Stufen zu dem Haus hinaufging, in dem sie aufgewachsen war. Man konnte zurück. Dort anzukommen war allerdings eine einzige Katastrophe.

7. KAPITEL
    W enn man durch einen Metalldetektor geht und vor dem Betreten eines Gefängnisses von oben bis unten abgetastet wird, sieht man das eigene Leben gleich wieder aus einer ganz anderen Perspektive, dachte Liz am nächsten Morgen. Sie wartete, bis der Wärter ihre Tasche durchsucht hatte. Als ihr erlaubt wurde weiterzugehen, folgte sie einem weiteren Wärter in einen kleinen Raum. Darin gab es einen Tisch, ein halbes Dutzend Stühle und ein Fenster, das zum Hof hinaus ging.
    Da es sich um keinen regulären Besuch und auch kein normales Besuchszimmer handelte, würde eine gewisse Privatsphäre gegeben sein. Sie zog einen Metallstuhl unter dem Tisch heraus und setzte sich. In dem kleinen Raum war es kühl, und Liz kam sich trotz der Beengtheit merkwürdig ausgeliefert vor. Allerdings lag das vermutlich weniger an dem bevorstehenden Treffen mit Roy, als vielmehr daran, was gestern Abend passiert war.
    Sie hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan. Wenn man sich ständig vorwarf, unverantwortlich und impulsiv gehandelt zu haben, war an Schlaf natürlich nicht zu denken. Auch die sinnlichen Erinnerungen, die sie von Zeit zu Zeit einholten, waren nicht sonderlich hilfreich. Körperlich spürbare Erinnerungen an die Musik, die Ethan auf ihrer Haut gespielt hatte.
    Das Letzte, was sie brauchen konnten, waren noch mehr Komplikationen. Aber genau die hatte sie jetzt. Und es gab niemanden außer ihr selbst, dem

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