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Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Titel: Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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fragte er. „Ist ja ätzend.”
    Melissa sah ihn von der Seite an. „Sie hat gesagt, ich könnte meine Freunde ja besuchen. Sie wissen schon, an den Wochenenden, an denen Tyler bei Ihnen ist. Und ich habe ja immer noch mein Handy.”
    Er sagte nichts mehr.
    Sie seufzte. „Aber es ist trotzdem nicht das Gleiche.”
    „Das gehört zum Erwachsenwerden. Die Dinge ändern sich.”
    „Aber ich will das nicht.”
    „Auch das kann vorkommen.”
    Es gab vieles, was er nicht wollte. Er wollte auch kein Vater sein, der seinen Sohn erst im Alter von elf Jahren kennenlernte. Aber wie sehr er auch jammern, brüllen und toben mochte – an der Situation selbst würde sich dadurch nichts ändern.
    „Manchmal muss man die Dinge so akzeptieren, wie sie sind”, sagte er mehr zu sich selbst als zu Melissa. „Man kann es sich leicht machen. Oder schwer. Die Entscheidung liegt bei einem selbst.”
    „Vielleicht will ich nicht erwachsen werden”, wandte Melissa ein.
    „Nach allem, was du schon durchgemacht hast?” Er lächelte. „Tut mir leid, Melissa. Bei dir hat der Prozess längst begonnen, und du machst dich verdammt gut.”
    „Kriegen wir ein Eis?”, fragte Tyler und sah sich nach Ethan und Melissa um.
    „Ich denke, Eis ist eine gute Idee”, antwortete Liz. Sie zeigte auf den Eisstand vorne. „Eines mit Schokoglasur wäre nicht übel.”
    Abby neben ihr lachte. „Du stehst auf Schokolade, stimmt’s?”
    „Und wie. Das ist sozusagen ein frauenspezifisches Phänomen.”
    „Eis für alle”, stimmte Ethan zu. Er wandte sich an Melissa. „Geht’s wieder?”
    Sie nickte.
    Eine Viertelstunde später saßen sie alle im Gras und genossen ihr Eis. Abby und Tyler saßen neben Liz, Melissa ein paar Meter entfernt. Ethan merkte, dass er sich wünschte, Liz würde sich so an ihn lehnen, wie Abby es bei ihr tat. Dass er wütend auf sie war, bedeutete nicht, dass er sie nicht mehr begehrte.
    So war es immer schon gewesen, rief er sich in Erinnerung. Schon damals, am ersten Tag seines letzten Jahres an der Highschool. Er war gerade den Korridor entlanggegangen, als er Liz entdeckt hatte. An ihrem scheuen, etwas verängstigten Blick hatte er gemerkt, dass ihr der Übergang von der Junior High in die Senior Highschool ganz schön zu schaffen machte.
    Sogar damals war sie schon wunderschön gewesen. Groß, schlank und mit Kurven an genau den richtigen Stellen. Ihre Ausstrahlung allerdings war eine einzige Warnung gewesen: Nur Gucken, nicht anfassen. Sie hatte jegliche Form von Augenkontakt vermieden.
    Einer von Ethans Freunden hatte ihn angestoßen.
    „Siehst du das Mädchen da drüben? Das ist Liz Sutton. Man hört, sie ist so freizügig wie ihre Mom. Ich hoffe, es stimmt.”
    Ethan konnte sich nicht mehr erinnern, welche Ereignisse die Gerüchte über Liz ursprünglich ausgelöst hatten. Vielleicht waren die Mädchen in der Schule einfach nur neidisch gewesen, weil Liz so hübsch war. Vielleicht hatten die Jungs sich geärgert, weil Liz sie nicht beachtete. Doch schon nach wenigen Wochen hatte die ganze Schule gewusst, dass Liz Sutton als leicht zu haben und billig galt.
    Er hatte sich dennoch zu ihr hingezogen gefühlt. Nicht nur wegen der Aussicht auf Sex, sondern weil er etwas in ihren Augen gesehen hatte. Etwas, das ihn anzog.
    In diesem Schuljahr hatte er ein paarmal mit ihr geredet beziehungsweise es versucht. Liz hatte sich immer weggedreht und so geschickt das Weite gesucht, dass Ethan den Eindruck gewann, sie hätte Übung darin, zu verschwinden. Dann hatte er seinen Abschluss gemacht, war ans College gegangen und hatte Liz fast ganz vergessen.
    Bis zu jenem Sommer vor seinem letzten Jahr am College. Als er im Mai nach Hause gekommen und auf der Straße buchstäblich mit ihr zusammengestoßen war. Ein Blick hatte genügt, um zu wissen, dass er sie haben musste.
    Anfangs interessierte ihn nur ihr gutes Aussehen, doch er stellte rasch fest, dass hinter ihren grünen Augen ein kluger Kopf steckte. Ihr schwarzer Humor gefiel ihm ebenso wie ihre moralische Integrität. Er merkte bald, dass sie liebenswürdig und selbstkritisch und noch nie geküsst worden war. Er war ihr Erster gewesen ... bei allem.
    „Ethan, woran denkst du gerade?”, fragte Liz. „Du guckst so merkwürdig.”
    Er lächelte. „Ich habe gerade daran gedacht, dass du das klügste Mädchen an der Highschool warst.”
    Liz kräuselte die Nase. „Quatsch.”
    Abby und Tyler sahen ihn erstaunt an. „Echt?”, fragte Tyler augenzwinkernd. „Mom war

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