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Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Titel: Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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der einzige Mann auf der Welt sein, dessen Anblick sie regelmäßig umwarf? Sogar jetzt, nach dieser einstweiligen Verfügung und allem, was in der Vergangenheit zwischen ihnen passiert war, hatte sie immer noch nur einen Wunsch: sich von ihm umarmen zu lassen und für eine Weile alle ihre Probleme zu vergessen.
    „Sie haben es an dir ausgelassen.” Es war eine Feststellung, keine Frage.
    Er streckte eine Hand nach ihr aus. Im ersten Moment wollte sie ihm ausweichen, doch dann blieb sie stehen. Er schob ihre eine Haarsträhne hinters Ohr.
    Eine kleine Berührung, bei der ihr innerlich ganz warm wurde und sie sich sofort etwas besser fühlte. Das ist doch verrückt, dachte sie. Ethan mochte zwar nicht ihr Feind sein, aber ihr Freund war er nun auch nicht gerade.
    „Komm, wir machen eine Radtour”, schlug er vor.
    „Was?”
    „Wir leihen uns Fahrräder. Wir alle. Es wird Melissa und Abby guttun, ein bisschen rauszukommen, und du brauchst dich nicht alleine mit ihnen herumzuschlagen.”
    „Es macht mich nervös, wenn du nett bist.”
    „Dann sollte ich wohl öfter nett sein, damit du dich daran gewöhnst.”
    „Das ist eher unwahrscheinlich.”
    Er lächelte sie an. Es war ein cooles, ziemlich verführerisches Lächeln. „Mach dich doch nicht selbst klein.”
    „Sehr witzig. Ich wollte damit andeuten, dass ich meine Zweifel daran habe, dass du nett sein kannst.”
    „Du kannst es ja drauf ankommen lassen.”
    Sie hätte es gern getan. Selbst wenn sie sich dadurch zum Gespött der ganzen Stadt gemacht hätte. „Ich glaube, eine Radtour wäre ungefährlicher.”
    Eine halbe Stunde später saßen sie auf den geliehenen Rädern und umrundeten den See. Das Wasser, auf dem Paddelboote dahinglitten, glitzerte in der Sonne. Familien saßen auf der Wiese oder unter Bäumen. Auf der anderen Seite des Fahrradwegs spielten ein paar Jugendliche Frisbee.
    Ethan fuhr als Schlusslicht, um sicherzugehen, dass Melissa und Abby gut mit ihren Rädern zurechtkamen. Abby blieb dicht an Liz’ Seite und redete fröhlich vor sich hin. Vorneweg fuhr Melissa, die steif im Sattel saß und verbissen in die Pedale trat. Das Mädchen war offensichtlich immer noch wütend.
    Tyler radelte ebenfalls neben seiner Mutter. Ethan beobachtete, wie sein Sohn sichtlich Spaß daran hatte, in Schlangenlinien zu fahren. Dann ließ er den Lenker los und fuhr freihändig, was ihm einen vorwurfsvollen Blick seiner Mutter eintrug. Tyler grinste und hielt sich wieder am Lenker fest.
    Als ihnen auf dem breiten, asphaltierten Weg eine Familie auf Rädern entgegenkam, mussten sie ausweichen. Melissa kam kurz aus dem Gleichgewicht und musste sich mit dem Fuß am Boden abstützen, damit sie nicht umfiel. Ethan fuhr zu ihr.
    „Du bist ein bisschen aus der Übung”, sagte er schmunzelnd zu ihr. „Aber das wird schon.”
    „Radfahren ist Kinderkram.” Sie zog eine Schnute.
    „Schon mal was von der Tour de France gehört?”
    Sie schnaubte. „Das ist irgendein großes Rennen.”
    „Genau. Weißt du, welche Sportart?”
    „Schon gut.” Sie verdrehte die Augen. „Radfahren ist also ein Sport für Kinder und Spinner.”
    Er musste sich das Lachen verkneifen.
    Liz und die Kinderwarteten in einiger Entfernung. Ethan senkte die Stimme.
    „Auf wen bist du wirklich böse? Auf deinen Dad, weil er im Gefängnis sitzt? Oder auf Liz, weil sie zurück nach San Francisco will?”
    Sie drehte sich weg. „Auf Liz.”
    „Das glaube ich dir nicht.”
    Sie sah ihn wütend an. Tränen stiegen ihr in die Augen. „Sie wissen gar nichts.”
    „Doch, ein paar Dinge weiß ich schon. Ich weiß, dass es schwer für dich ist. Und dass du wahrscheinlich der tapferste Mensch bist, den ich kenne. Du hast dich nämlich um deine Schwester gekümmert, als es sonst keiner getan hat.
    Aber ich weiß auch, dass Liz keine Sekunde gezögert hat und sofort hergekommen ist, als sie deine E-Mail bekommen hat.”
    Melissa seufzte. „Kann sein.”
    Er wusste nicht, ob sie von sich redete oder von Liz, und beschloss, sie nicht weiter zu drängen.
    „Ich will nicht von hier weg. Aber sie wird mich dazu zwingen”, sagte Melissa.
    Nicht unbedingt ein Thema, bei dem ich neutral bin, dachte Ethan. Er wollte auch nicht, dass Liz fortging. Doch ihm war auch bewusst, dass er jetzt die Chance hatte, Liz zu helfen. Er konnte ihr beweisen, dass er in der ganzen Sache doch nicht der Böse war.
    „Sie nimmt dir also alle deine Freunde weg? Und du darfst nie mehr nach Fool’s Gold zurück, was?”,

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