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Ich gehoere zu dir

Ich gehoere zu dir

Titel: Ich gehoere zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron W Bruce
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an die Latten des Holzgatters und nahm den metallenen Türgriff ins Maul. Ich begriff gar nichts mehr. Warum, um alles in der Welt, wollte sie an so einem blöden Teil herumkauen, wo doch überall diese lustigen Gummiknochen im Hof herumlagen? Sie drehte den Kopf nach links und rechts und schien das Ding nicht gut zwischen die Zähne zu bekommen. Ich schaute mich nach dem Schnellen um, aber er schlief tief und fest.
    Plötzlich klickte das Schloss des Gatters. Mutter hatte es geöffnet! Sie setzte die Vorderbeine wieder auf den Boden und schob das Gatter mit den Schultern auf. Dann streckte sie die Schnauze ins Freie und witterte vorsichtig.
    Nach einer Weile drehte sie sich noch einmal um und sah mich an. Ihre Augen leuchteten. Mir war sofort klar, was sie vorhatte: Mutter wollte fliehen. Ich stand auf, um sie zu begleiten, Coco, die ganz in meiner Nähe lag, hob verschlafen den Kopf. Sie zwinkerte mir zu, seufzte und streckte sich wieder im Sand aus.
    Wenn ich jetzt fortging, würde ich sie nie wiedersehen. Ich war hin- und hergerissen zwischen der Loyalität zu meiner Mutter, die mich gefüttert, mir alles beigebracht und mich umsorgt hatte, und zum Rudel, zu dem auch mein nichtsnutziger Bruder gehörte.
    Mutter wartete nicht auf meine Entscheidung. Geräuschlos verschwand sie in die Dämmerung. Wenn ich sie einholen wollte, musste ich mich beeilen.
    Ich lief durch das offene Gatter und folgte ihr in die unbekannte Welt auf der anderen Seite des Zauns.
    Der Schnelle bekam von alldem nichts mit.

Drei
    Ich kam nicht besonders weit. Zum einen war ich nicht so schnell wie Mutter, zum anderen standen vor dem Haus lauter Büsche, an denen ich einfach nicht vorbeikonnte, ohne sie zu markieren. Sie wartete nicht auf mich, sie schaute sich noch nicht einmal nach mir um. Als ich sie zum letzten Mal sah, tat sie, was sie am besten konnte: Sie verschwand unbemerkt in der Dunkelheit.
    Noch vor nicht allzu langer Zeit hatte ich mir nichts Schöneres vorstellen können, als mit Mutter zu kuscheln. Ihre Zunge und ihr warmer Körper waren das Wichtigste auf der ganzen Welt für mich gewesen. Aber als ich sie nun verschwinden sah, begriff ich, dass sie etwas tat, das alle Mütter früher oder später tun müssen. Mein Impuls, ihr zu folgen, war nur eine Art Reflex, ein letztes Aufwallen familiärer Gefühle, die ich im Grunde aber schon an dem Tag abgelegt hatte, als man unsere Familie auf den Hof gebracht hatte.
    Ich stand gerade mit erhobenem Bein vor einem Busch, als die Señora von ihrer Veranda herunterkam und mich entdeckte.
    »Toby!«, rief sie erstaunt. »Wie kommst du denn hierher?«
    Wenn ich wirklich hätte fliehen wollen, hätte ich es in diesem Augenblick tun müssen, aber ich ließ es bleiben. Stattdessen wedelte ich mit dem Schwanz und sprang an den Beinen der Señora hoch. Am liebsten hätte ich ihr das Gesicht abgeleckt. Sie roch noch besser als gewöhnlich, weil ihr sonst eher blumiger Geruch von leckerem Hähnchenfett überlagert war. Sie strich mir die Ohren nach hinten, und ich folgte ihr, als sie zum offenen Gatter ging. Die anderen waren inzwischen alle eingeschlafen. Die Señora gab mir einen kleinen Klaps und folgte mir in den Hof.
    Kaum war das Gatter zugefallen, kamen die anderen auf die Beine und rannten uns entgegen. Die Señora streichelte sie und redete beruhigend auf sie ein, während ich mich darüber aufregte, dass ich nun nicht mehr ihre ungeteilte Aufmerksamkeit hatte.
    Das war ziemlich unfair. Immerhin hatte ich mich gegen meine Mutter und für die Señora entschieden, und sie tat, als sei meine Anwesenheit genauso selbstverständlich wie die aller anderen.
    Als sie den Hof wieder verließ, schnappte das Gatter laut und deutlich hinter ihr zu, aber davon ließ ich mich nicht täuschen, denn jetzt wusste ich ja, dass es keine unüberwindliche Barriere darstellte.
    Ich balgte gerade wieder mit Coco, als Mutter schon wenige Tage darauf zurückkehrte. Zumindest hielt ich sie auf den ersten Blick für meine Mutter. Ich hatte wohl nicht richtig hingeschaut, weil Coco so widerspenstig war. Unser Spiel bestand im Wesentlichen darin, dass ich mich an sie heranschlich, sie dann von hinten besprang und mit den Vorderbeinen umklammerte. Ich liebte dieses Spiel und konnte nicht verstehen, dass Coco es nicht so toll fand. Andauernd versuchte sie mich abzuschütteln, knurrte und kläffte böse. Es fühlte sich so toll an, wieso war sie nur so abweisend?
    Ich blickte auf, als Bobby das Gatter öffnete, und da

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