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Ich gehoere zu dir

Ich gehoere zu dir

Titel: Ich gehoere zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron W Bruce
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neben mir oder sie stand vor mir und beobachtete mich, was ich noch irritierender fand. Ich konnte nicht verstehen, warum sie mich so sehr ins Herz geschlossen hatte, und wusste ganz genau, dass der Sinn meines Lebens nicht darin bestand, Ersatzmutter für eine Katze zu spielen. Andererseits machte es mir nicht viel aus, und ich ließ sogar zu, dass sie mich manchmal ableckte, denn das schien sie besonders glücklich zu machen.
    Am schönsten fand ich jetzt Tage, an denen es regnete. Das passierte nicht oft, aber dann stiegen Gerüche aus der Erde, die mich an meine Welpenzeit erinnerten. Ich merkte immer früh, wenn die Wolken dicker und die Luft feucht wurde, und dann musste ich daran denken, wie oft es auf der Farm geregnet hatte.
    Überhaupt dachte ich jetzt oft an die Farm. Und an Ethan. An die Zeit mit dem Schnellen und Schwesterchen, an den Hof der Señora und an Coco. Obwohl diese Erinnerungen in weiter Ferne lagen, kam es manchmal vor, dass ich mit einem Ruck aus dem Schlaf hochschreckte und den Kopf hob, weil ich glaubte, Ethans Autotür gehört zu haben. Fast erwartete ich, dass er jeden Augenblick hereinkommen und meinen Namen rufen würde.
    An einem solchen Tag, als wieder einmal Regen in der Luft lag, hatten Maya und ich Dienst in der Schule, und zwar in einer Klasse, in der die Kinder auf Stühlen statt auf Decken saßen. Plötzlich durchzuckte ein Blitz den Himmel, und die Kinder erschraken, aber dann lachten sie, stürmten an die Fenster und beobachteten, wie ein heftiges Unwetter den Himmel schwarz färbte und der Regen auf die umliegenden Gebäude niederprasselte. Ich atmete tief ein und wünschte, man hätte die Fenster geöffnet und die wunderbaren Gerüche hereingelassen.
    »Setzt euch, Kinder!«, sagte die Lehrerin.
    Plötzlich ging die Tür auf, und ein Mann und eine Frau betraten den Raum. Beide waren vollkommen durchnässt. »Wir haben Geoffrey Hicks verloren«, rief der Mann. Ich hörte die Sorge in seiner Stimme und beobachtete die beiden gespannt. Ihre Erregung kannte ich nur zu gut von den Menschen, die mir früher bei der Arbeit begegnet waren. »Ein Erstklässler«, sagte der Mann zu Maya.
    Die Kinder fingen alle auf einmal an zu reden. »Ruhe!«, sagte die Lehrerin in scharfem Ton.
    »Die Kinder spielten Verstecken, als es anfing zu regnen«, erklärte die Frau. »Das Gewitter brach so plötzlich los, von einem Moment auf den anderen …« Die Frau wischte sich über die Augen, die plötzlich voller Tränen waren. »Als ich die Kinder hereinrief, war Geoffrey nicht dabei. Er war gerade an der Reihe gewesen, sich zu verstecken.«
    »Könnte der Hund vielleicht …«, fragte der Mann.
    Maya sah mich an, und ich setzte mich auf. »Versuchen Sie’s lieber mit dem Polizeinotruf«, sagte sie. »Ellie hat schon sieben, acht Jahre nicht mehr als Suchhund gearbeitet.«
    »Vernichtet der Regen nicht alle Spuren?«, fragte die Frau. »Es schüttet wie aus Kübeln. Ich fürchte, dass es zu lange dauert, bis ein anderer Hund kommt.«
    Maya biss sich auf die Unterlippe. »Natürlich werden wir helfen«, sagte sie. »Trotzdem müssen Sie die Polizei verständigen. Wo könnte der Junge Ihrer Meinung nach hingelaufen sein?«
    »Ein Stück hinter dem Schulhof beginnt der Wald«, erwiderte der Mann. »Der Pausenhof ist zwar eingezäunt, aber die Kinder kriechen einfach unter dem Zaun hindurch.«
    »Das hier ist sein Rucksack«, sagte die Frau und hielt Maya einen Stoffbeutel hin. »Ist das eine Hilfe?«
    Ich spürte, wie aufgeregt Maya war, als wir einen langen Flur entlangliefen. An der Tür blieben wir stehen, und Maya sank der Mut. »Sieh nur, wie heftig es regnet«, murmelte sie. »Wollen wir es trotzdem versuchen, Ellie?« Sie beugte sich zu mir herunter. »Bist du bereit, mein Mädchen? Hier, schnupper mal!«
    Ich roch an dem Beutel und konnte Erdnussbutter, Schokolade, Buntstifte und eine Person ausmachen. »Geoffrey«, sagte Maya, und dann noch einmal: »Geoffrey. Okay?« Sie öffnete die Tür, und der Regen prasselte in den Flur. »Such!«
    Ich sprang in den Regen hinaus. Vor mir lag eine große asphaltierte Fläche, auf der ich vor und zurück lief. Ganz schwach nahm ich den Geruch mehrerer Kinder wahr, obwohl der Regen alle Spuren verwässerte. Maya war mit mir aus dem Haus gekommen und lief ebenfalls durch den Regen. »Los, Ellie, such!«
    Maya führte mich an einen Zaun, den ich der Länge nach absuchte, aber es war nichts zu finden. Enttäuscht und voller Sorge ging Maya mühsam über den

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