Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich, Gina Wild

Ich, Gina Wild

Titel: Ich, Gina Wild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Schaffrath
Vom Netzwerk:
Beine, aber es geht. Es war mein erster Pornodreh mit zwei Männern. Er hat mir gefallen. Das sieht man mir auch auf dem Video an.
    Noch bevor wir wieder abgereist waren und nach den Gesprächen mit Hans Moser stand für mich fest: Ich will Pornostar werden. Er hat mich restlos davon überzeugt, dass er mich genauso groß rausbringen würde wie einst Theresa und Sarah. Er versprach mir, mich zur Nummer eins in der Pornobranche zu machen. Mit allem Luxus und aller Medienpräsenz, die man sich vorstellen kann. Ich war davon überzeugt, dass er das konnte. Er hatte uns überzeugt.
    Ich glaube, schon damals, als er uns auf Mallorca den Honig ums Maul schmierte, steckten ganz andere Motive hinter seinen Versprechungen.
    Eine Woche nach unserer Rückkehr nach Deutschland kam ein Vertrag von Hans. Unser Fehler war, dass wir uns nicht mit einem Anwalt berieten. Dieses Versäumnis hat uns später sehr viel Ärger gemacht. Denn es gab darin eine Klausel, die festsetzte, dass ich im Fall eines Vertragsbruchs eine Strafe von
    50.000 Mark hätte zahlen müssen. Und es wurde vereinbart, dass ich mich einer Brustoperation unterziehen müsse. Schon auf Mallorca sagte Hans Moser ganz klar: »Deine Brüste müssen medientauglich gemacht werden.«
    Ich habe mit Axel ausgiebig über diese Operation gesprochen. Meine Brüste waren nicht schlecht. Sie waren aber unterschiedlich groß. Die linke größer als die rechte. Und ich wusste, mit zunehmenden Alter würde die Erdanziehungskraft gnadenlos auf die Dinger einwirken.
    Moser meinte, sie müssten korrigiert und vergrößert werden. Das gehört sich so für einen Pornostar. Wenn man die Frauen im Pornobusiness sieht, weiß man, dass er Recht hatte.
    Ich muss sagen, ich bereue nicht, dass ich mich zu dieser Operation entschlossen habe, ich würde es jederzeit wieder tun. Auch wenn ich nie Pornos gedreht hätte. Mit dieser Brust bin ich sehr glücklich.
    Moser hatte uns vier Wochen Bedenkzeit eingeräumt. Anfang April haben wir uns dazu entschlossen. Er hat die 15.000 Mark für die OP bezahlt und uns den Operateur empfohlen: Dr. Jansen, Schönheitschirurg in Hamburg. Der hat auch die Brüste von Helen Duval gemacht. Auch Sarah Young ist bei ihm gewesen.
    Ich habe sie gesehen, und meiner Meinung nach sind sie sehr gut geworden. Zwar viel zu groß für ihre zierliche Figur, aber gut.
    Ich wollte keine Supermelonen haben. Als OP-Termin wurde der erste Juni festgesetzt.
    Natürlich hatte ich Angst. Vorher hatte ich oft gesagt, so etwas würde ich nie tun. Aber mein Wille, ein Pornostar zu werden, hat mich umgestimmt. Ich wollte keine durchschnittliche Pornomieze werden, die von Produktion zu Produktion hetzt. Und ich sagte mir, das ist der Preis. Dafür lasse ich mir die Brüste operieren.
    Wir waren uns einig, nach Mallorca zu ziehen. Denn das war eine Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit Hans Moser. Sämtliche Produktionen sollten auf Mallorca stattfinden. Das hieß für uns, Deutschland zu verlassen. Da ging der Stress los. Wir mussten beide ganz schnell unsere Jobs kündigen und um Verkürzung der Kündigungsfristen ringen. Im Krankenhaus habe ich nicht die Wahrheit sagen können. Ich erzählte, Axel hätte einen tollen Job auf Mallorca angeboten bekommen, und ich würde dort als Fotomodell arbeiten. Ich habe mich einfach nicht getraut, die Wahrheit zu sagen.
    Wir hatten eine fröhliche Abschiedsparty auf der obersten Etage des Krankenhauses. Meine Pflegedienstleitung wollte mich aber nicht vor Ablauf der Kündigungsfrist ziehen lassen und bat mich, noch einen Monat zu bleiben und dann meinem Mann hinterher zu fliegen. Ich konnte ihr ja nicht sagen, dass ich für den ersten Juni einen Operationstermin hatte und dann Pornos drehen würde.
    Irgendwie habe ich mich damit rausgewunden, ich hätte sonst doppelte Mietkosten, hier und auf Mallorca. So wurde der 31. Mai mein letzter Arbeitstag.
    Jeder wird sich nun fragen, wie ich so leichtfertig meine Existenz aufgeben konnte. Wie ich mich so blauäugig auf die Versprechungen eines windigen Pornoproduzenten verlassen konnte?
    Ich hatte Lust auf etwas anderes. Meine Vorfreude war größer als die Liebe zu meinem Job. Größer als die Befriedigung aus meiner Arbeit mit den Kindern. Ich habe zehn Jahre lang meine Beziehung nebenher geführt, hatte so wenig Zeit, die ich mit meinem Mann verbringen konnte. Und dann gab es noch die Verlockung, meine Leidenschaft vor den Kameras auszuleben.
    Dass Axel immer dabei sein sollte, war meine wichtigste

Weitere Kostenlose Bücher