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Ich, Gina Wild

Ich, Gina Wild

Titel: Ich, Gina Wild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Schaffrath
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Bedingung für die geplante Zusammenarbeit mit Hans Moser. Er hatte nach außen hin gar kein Problem damit. Im Gegenteil, es hieß: »Umso besser. Dann brauche ich mich nicht um dich zu kümmern, wenn du jemanden zum Anlehnen brauchst.«
    Wir kündigten unsere Jobs, verkauften unser Auto und suchten einen Nachmieter für unsere Wohnung. Wir haben die letzten vier Wochen nur auf Kartons gelebt, weil wir alle Möbel verschenkt oder verkauft hatten.
    Im April kamen unsere Eltern zu Besuch.
    Damals haben meine Eltern bereits gewusst, dass wir Swingerclubs besuchen, ein ausgiebiges Sexualleben praktizieren und gerne neue Erfahrungen sammeln.
    Die Erinnerung an den Moment, als meine Mutter damals weinend am Telefon war, nachdem sie mich in meinem ersten Porno gesehen hatte, steckte mir damals wie ein dicker Kloß im Hals. Ich konnte nichts mehr sagen. Auch mir schossen die Tränen in die Augen. Ich selbst war mindestens so geschockt wie meine Mutter.
    Wir haben meine Eltern damals beruhigt und ihnen gesagt, dieser Amateurfilm sei nun mal eine fixe Idee von uns gewesen. Wir wollten das einfach nur mal ausprobieren, es würde nicht wieder vorkommen. All das, was man so sagt, wenn man Eltern beruhigen will.
    In Wahrheit waren wir zu dieser Zeit schon ziemlich drin im Thema Porno. Das war auf Dauer nicht zu verheimlichen, und wir wollten es auch nicht mehr verstecken.
    Meine Eltern haben sich irgendwann dann doch mit dem Leben, das ich führe, arrangiert. Ja, ich denke sogar, dass sie mittlerweile stolz auf mich sind. Vielleicht, weil ich ihnen vermitteln konnte, dass ich das, was ich tue, aus Leidenschaft mache.
    Meine Großeltern haben ähnlich reagiert wie meine Eltern, als sie das mit dem Pornodreh erfuhren. Nach einer Schrecksekunde trat Ernüchterung ein.
    Als dann das Interesse der Medien kam, haben sie jeden meiner Schritte in der Öffentlichkeit verfolgt und jedes Mal meiner Mama gemeldet, wenn sie mich im Fernsehen oder in der Zeitung gesehen haben.
    Eine schöne Geschichte werde ich nicht vergessen. Meine Mama hat sie mir erzählt. Als meine Omi zum letzten Mal ins Krankenhaus eingeliefert wurde, ist Folgendes passiert.
    Täglich kamen Pfleger ins Zimmer und machten die Betten. Und weil die Herren an diesem Tag offenbar sehr gut gelaunt waren, haben sie sich in Anwesenheit meiner Omi angeregt unterhalten. Es ging um dies und das, und da fiel beim Leintuchspannen auf einmal der Name Gina Wild. Das war das Stichwort, das meine Omi aufhorchen ließ. Offensichtlich waren die beiden große Fans von mir. Sie kannten mich aus dem Fernsehen.
    »Was für eine tolle Frau. Die würde ich gerne mal kennen lernen«, sagte der eine.
    Da muss meine Omi aber innerlich gegrinst haben. Und irgendwie kam sie mit den beiden ins Gespräch.
    »Ja, ist ein nettes Mädchen, diese Gina Wild«, sagte sie. Da haben die wohl ganz schön doof geglotzt. Die alte Dame wird doch wohl keine Pornos gucken, haben die sich wohl gedacht und sich dabei stumm angesehen.
    »Ich kenne die junge Frau schon ein paar Jahre.« Da waren die zwei baff.
    »Wie...?«
    »Die Gina Wild ist mein Enkelkind.«
    »Ja klar...«
    »Nein, wirklich. Die Gina Wild ist meine Michaela.«
    Omi hat meine Mama angerufen, sobald die Pfleger wieder aus dem Zimmer raus waren. Sie bat um unterschriebene Autogrammkarten von mir. Die hat sie dann den Herren in die Hand gedrückt.
    Es stand also fest, dass wir nach Mallorca gehen und dass ich Pornos drehen würde. Ich bin mit meinem Papa spazieren gegangen. Zu ihm hatte ich schon immer einen speziellen Draht. Mit ihm konnte ich über alles reden. Er ist sehr verständnisvoll und hat ein offenes Ohr für mich.
    Ich habe in unserem Gespräch so behutsam wie möglich angetestet, wie er unsere Pläne beurteilt. Ich habe ihm erzählt, dass ich das Angebot bekommen hätte, eine sehr erfolgreiche Darstellerin zu werden. Dass ich berühmt werden möchte, dass wir nach Mallorca gehen und dass ich Pornos drehen werde.
    Und dass ich unbedingt möchte, dass sich meine Eltern keine Sorgen machten, denn der Mann, zu dem wir gingen, sei der beste von allen.
    Dann hat mein Vater etwas gesagt, das ich klasse fand: »Ist mir völlig egal, was du machst, Mädel. Mach‘s mit Niveau, und verändere dich nicht. Wir können dich sowieso nicht festbinden und außerdem bist du erwachsen genug, um für deine Entscheidungen geradezustehen. Mach es mit dem Ehrgeiz, den ich von dir kenne und sieh zu, dass du gutes Geld damit verdienst.«
    Diese Hürde hatte ich

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